Rotklinkervilla in Hamburg umgebaut und mit einem Anbau in Holzbauweise erweitert
Neue Oberlichter im Anbau spenden viel Tageslicht
In Hamburg-Blankenese wurde eine Rotklinkervilla von einem Zwei-Familienhaus in ein großes Einfamilienhaus mit Anbau umgebaut. Dabei lag der Fokus des Umbaus vor allem auf natürlichem Lichteinfall und einem offenen Raumkonzept im Altbau. Im Dach des Anbaus wurden vier Oberlichter eingebaut, die für viel Tageslicht sorgen.
Nach gut zwei Jahren Sanierung und Renovierung inklusive Um- und Anbau war es im Juni 2024 so weit: Die Familie Hauschildt konnte in ihr neues Zuhause, eine wiederhergestellte Rotklinkervilla im Hamburger Stadtteil Blankenese, einziehen. Beschauliche Fischerhäuser mit Fachwerk und Vorkriegsvillen prägen das Erscheinungsbild dieser beliebten Wohngegend an der Unterelbe.
Die berühmte „Hamburger Kaffeemühle“ mit ihrem nahezu quadratischen Grundriss, der würfelähnlichen Gebäudeform, der verklinkerten Fassade und einem relativ steilen Zelt- oder Walmdach dürfte für den Bestandsbau Pate gestanden haben. Dieser wurde für das neue Heim der vierköpfigen Familie umgestaltet und durch einen Anbau erweitert.
Abweichung vom vorherrschenden Baustil
Der Anbau in seiner jetzigen Form war nur durch eine genehmigte Abweichung von der vor Ort gültigen „Gestalterischen Erhaltungssatzung“ möglich. Peer Schwenke vom Hamburger Architekturbüro scoopstudio wurde von den Eigentümern mit der Planung aller Baumaßnahmen beauftragt und berichtet, dass die Rahmenbedingungen für den Umbau und die Erweiterung der Rotklinkervilla ursprünglich vorsahen, den für Blankenese typischen baulichen Charakter zu bewahren. Neben den vorgegebenen Farben für die Fassaden, war ein Sattel- oder Walmdach mit mindestens 20 Grad Neigung vorgesehen, auch für den Anbau. Dies hätte optisch allerdings den Eindruck erweckt, als habe man vor das Haus nochmal eine kleinere Version der Villa gebaut. Also wurde der Antrag gestellt (und auch bewilligt) den Anbau abweichend vom Baustil des Hauptgebäudes zu gestalten. So konnte der Erweiterungsbau mit einem Flachdach versehen werden, der neben Kies- und Begrünungsstreifen genügend Raum für vier Oberlichter bietet.
Die Rotklinkervilla in Hamburg-Blankenese wurde mit einem modernen Anbau (links im Bild) erweitert
Foto: Uwe Zahn
Auf Vorschlag des Architekturbüros scoopstudio wurde der Anbau in Holzständerbauweise mit einer Massivholzdecke und einer fein strukturierten Holzschindelfassade ausgeführt. Die Bauherren waren sofort mit einer Bauweise mit unbehandelten und wiederverwertbaren Hölzern einverstanden.
Die Zeit zurückgedreht
Das zweigeschossige Bestandsgebäude, das nach dem Zweiten Weltkrieg schon einmal umgebaut worden war, wurde im Zuge des jetzigen Umbaus umfangreich saniert. Die damaligen Eigentümer hatten das Haus in zwei Wohneinheiten aufgeteilt, weshalb das Treppenhaus verlegt wurde. Ein wesentlicher Schritt bestand nun darin, diese beiden Einheiten im Rahmen des Umbaus wieder zusammenzulegen.
Durch das neue Treppenhaus im Bestandsgebäude ist ein großzügiger, zentraler Raum entstanden
Foto: Uwe Zahn
Im Ergebnis wurden hierbei nicht nur viele der damaligen Änderungen rückgängig gemacht, sondern dem gesamten Haus wurde eine neue Optik verliehen. Während die Treppe früher eher versteckt lag, wurde durch die Öffnung der Decke zum Obergeschoss ein großzügiger, zentraler Raum geschaffen. Hier übernimmt die freie Treppe nun eine prominente Rolle. Durch diesen Umbau wurde – gerade in Kombination mit dem aktuellen Anbau – eine völlig neue Atmosphäre für das Leben auf den rund 300 m2 Wohnfläche geschaffen. Ein in den späten Achtzigerjahren errichteter Anbau wurde im Zuge der Bauarbeiten abgerissen und die alte Ölheizung durch eine neue Wärmepumpe ersetzt, die heute unter anderem eine Fußbodenheizung versorgt. In dem sanierten Gebäudeteil haben das Wohnzimmer, das Treppenhaus und eine Garderobe sowie Kinder- und Gästezimmer ihren Platz gefunden. Im neuen Anbau befinden sich die große Wohnküche und der Elternwohnbereich. Eine breite, seitliche Glasfuge stellt die Verbindung zwischen Alt- und Neubau dar. Eine Fassadenverglasung und ein „Sky Vision Fixed“-Oberlicht von Glasolux sorgen für einen lichtdurchfluteten Übergang zwischen den beiden Gebäudeabschnitten. Das Oberlicht hat dabei eine Breite von 67 cm und eine Länge von 3,25 m.
Minimalistische Optik
An der Zusammenarbeit mit Glasolux schätzt Architekt Peer Schwenke besonders, dass im Rahmen der Planungen für die Kunden sehr viel Freiheit gegeben war, was die Maße und Form der Fenster anging. Außerdem gefällt ihm, dass die Rahmen der hier eingesetzten Oberlichter von unten kaum sichtbar sind. Diese minimalistische Optik sei gerade für moderne Wohngebäude sehr passend, so Schwenke.
Auf dem Flachdach des Erweiterungsbaus wurden vier Oberlichter eingebaut sowie Kies- und Begrünungsstreifen angelegt
Foto: Uwe Zahn
Das Elternschlafzimmer im Anbau wurde ebenfalls mit einem Glasolux-Oberlicht versehen, und zwar mit dem modularen Oberlicht „SkyVision Linear Ecoline“, das aus zwei Modulen besteht und insgesamt 95 x 418 cm misst (Elementaußenmaße). Direkt über dem Kopfende des Bettes platziert, bietet es bei Nacht einen freien Blick in den Sternenhimmel. Die beiden Module des Oberlichts lassen sich mit einer integrierten Motorsteuerung öffnen. Tagsüber sorgt ein Wabenplissee bei Bedarf für Verschattung und Abkühlung.
Mehr Tageslicht durch Oberlichter
Wegen der Ausrichtung des Anbaus nach Norden ist Tageslicht gerade auch im dortigen Badezimmer wertvoll. Deshalb gibt es, neben dem herkömmlichen Fenster in der Hauswand, zusätzlich ein „Sky Vision Comfort Ecoline“-Oberlicht im Dach des Anbaus, das sich über einen Kettenmotor öffnen lässt. Mindestens ebenso wichtig ist das beinahe baugleiche Modell in der Ankleide neben dem Elternschlafzimmer, wo das Dachfenster die einzige Quelle natürlichen Lichts ist. Natascha und Mario Hauschildt sind sehr zufrieden mit der Wahl, die das Architekturbüro getroffen hat. Auch wenn die Revitalisierung der Rotklinkervilla ein wenig länger gedauert hat als geplant, sind die Hausbesitzer doch mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Weitere Informationen über die Oberlichter von Glasolux finden Sie unter https://glasolux.com/
AutorFrank Beushausen ist Inhaber der Agentur Perfect Sound PR in Bissendorf bei Osnabrück und betreut die Glasolux GmbH bei der Pressearbeit.