Komplexe Dachsanierung erfolgreich umgesetzt
Bedachungen Sindermann gewinnt „Dachkrone 2024“ in der Kategorie „Bestes Projekt“Die Sanierung eines Einfamilienhauses in Dortmund mit unterschiedlich geneigten, zum Teil miteinander verschnittenen Dachflächen stellte die Bedachungen Sindermann GmbH vor einige Herausforderungen. Wir zeigen, wie der Dachdeckerbetrieb die Sanierung gemeistert hat und für das Projekt mit der „Dachkrone 2024“ in der Kategorie „Bestes Projekt“ ausgezeichnet wurde.
Das Gewinnerprojekt der „Dachkrone 2024“ steht in einem südlichen Stadtteil von Dortmund in einem Wohngebiet, das von Einfamilienhäusern, vornehmen Herrenhäusern und Villen geprägt ist. Das Wohnhaus mit unterschiedlich geneigten und zum Teil miteinander verschnittenen Steildachflächen wurde erst kurz nach der Jahrtausendwende erbaut, musste jedoch schon knapp 20 Jahre nach der Fertigstellung saniert werden. „Leider war es in der Bauphase zu einer Vielzahl an Ausführungsfehlern gekommen“, erklärt Dirk Sindermann, Geschäftsführer der Bedachungen Sindermann GmbH. „Obwohl das Haus erst zwischen 1999 und 2001 erbaut wurde, war es bereits zu diversen Problemen in den zurückliegenden Jahren gekommen.“ Zunächst wurde das gesamte Gebäude von innen kernsaniert. Mit der Sanierung des Daches beauftragte der Bauherr die Bedachungen Sindermann GmbH aus Dortmund. Die Dachsanierung begann im März 2023.
Die Dachdecker untersuchten zunächst den Zustand der Dachflächen und erstellten dafür mehrere Probeöffnungen im Dach. Außerdem wurde das Dach mithilfe einer Drohne ausgemessen und dokumentiert. „Dank des digitalen Aufmaßes, erstellt durch den Dienstleister Airteam, konnten wir den Umfang der Sanierung der insgesamt rund 350 m² umfassenden Dachflächen gut planen“, erklärt Dirk Sindermann.
Ursprünglich war das Dach mit Dachziegeln eingedeckt, die für die flach geneigten Dachflächen nicht geeignet waren
Foto: Bedachungen Sindermann
Auf diese Weise erhielt der Dachdeckerbetrieb ein genaues Bild vom Zustand des Daches, konnte Problemstellen und Schäden frühzeitig erkennen und entsprechende Lösungen zur Schadensbeseitigung entwickeln. Dirk Sindermann beschreibt den Zustand der Dachflächen vor der Sanierung so: „Die teilweise flach geneigten Dachflächen des Wohnhauses mit Neigungen von 14° bis 37° waren mit einer dafür nicht geeigneten Dachziegeldeckung eingedeckt. Die sehr schlecht ausgeführten An- und Abschlüsse aus Metall sowie die ebenfalls schlecht ausgeführten Entwässerungsdetails waren weitere Probleme des bestehenden Daches.“ Die Dachentwässerung hatte man ursprünglich als Aufdach-Rinne ausgeführt, aufgrund der schlechten Verarbeitung der Rinne sei es aber an mehreren Stellen zu Undichtigkeiten gekommen, so Sindermann.
Vor der Sanierung wurden Probeöffnungen im Dach erstellt. Dabei zeigte sich, dass die Unterkonstruktion in Teilbereichen beschädigt und die als Ersatz für die abgerutschte Korkdämmung eingebrachte Mineralwolle durchfeuchtet war
Foto: Bedachungen Sindermann
„Eine weitere Problematik bestand darin, dass man im Bereich der flach geneigten Dachflächen eine bituminöse Abdichtung direkt auf der nicht belüfteten Dachunterkonstruktion verlegt hatte“, sagt der Dachdecker- und Klempnermeister. „Dazu kamen eine nicht fachmännisch ausgeführte Luftdichtigkeitsebene und eine lückenhaft eingebaute, zum Teil abgerutschte Korkschüttung als Dämmung.“ So ergaben sich für den Dachdeckerbetrieb eine Reihe an Herausforderungen, die gelöst werden mussten.
Aus Sicht des Bauherrn sollte das gesamte Erscheinungsbild des Daches nach der Sanierung homogen in der Farbe und Materialwahl ausfallen. Aufgrund des geringen Alters der bestehenden Dacheindeckung und der vielen Schäden im ursprünglichen Dachaufbau wollte der Bauherr mit dem neuen Dachaufbau außerdem ein hohes Maß an Sicherheit erhalten. Dazu kam, dass die gesamte Sanierung in einem fest vorgegeben Zeitfenster realisiert werden musste.
Neue Zwischen- und Aufsparrendämmung
Für die Neueindeckung und Verkleidung der Dachflächen des Wohnhauses entschieden sich der Bauherr und der Dachdeckerbetrieb gemeinsam für Aluminiumdachelemente von Prefa. Außerdem sollte das Dach eine Kombination aus einer Zwischensparren- und Aufdachdämmung aus Holzweichfaserdämmplatten erhalten. „Durch die Verschneidungen der Dachflächen und die Fassadenfenster in den Pultdachüberständen war eine zusätzliche Aufbauhöhe für eine ebenfalls vorgesehene Aufsparrendämmung sehr begrenzt“, erklärt Dirk Sindermann.
Die neue Luftdichtheitsschicht wurde geschlauft über den Dachsparren und dem zuvor aufgeputzten Trauf- und Giebelmauerwerk verlegt
Foto: Bedachungen Sindermann
Statt einer Luftdichtheitsschicht, die zwischen der Zwischensparren- und der dünnen Aufsparrendämmung nicht möglich gewesen wäre, entschied sich der Dachdeckerbetrieb für eine geschlauft verlegte Luftdichtheitsschicht zwischen den Sparren und auf dem zuvor aufgeputzten Trauf- und Giebelmauerwerk.
Durchgehend belüftete Dachkonstruktion
Während der Dachsanierung war es besonders wichtig, eindringende Feuchtigkeit in der Bauphase zu verhindern, um das Dach nicht weiter zu beschädigen. Daher verlegten die Dachdecker über den Holzfaserunterdeckplatten auf dem Dach eine Lage Unterdeckbahnen für den zusätzlichen Witterungsschutz. „Im Traufbereich haben wir die Unterdeckbahnen auf ein zuvor aufgebrachtes Tropfblech geführt“, erklärt Dirk Sindermann.
Über der Aufsparrendämmung wurden Unterdeckbahnen verlegt, die für einen erhöhten Witterungsschutz während der Bauphase sorgten
Foto: Bedachungen Sindermann
Über der Dämmung und den Unterdeckbahnen montierten die Dachdecker eine Konterlattung und eine Nut-und-Feder-Schalung. Der Dachaufbau wurde durchgehend als belüftete Dachkonstruktion ausgeführt, die Hinterlüftungsebene wird dabei durch die Konterlattung gebildet. „Die Belüftungsebene haben wir mit Profilen, die wir aus Aluminium-Lochbändern von Prefa selbst gefertigt haben, abgedeckt“, so Sindermann. „In den Pultdachbereichen haben wir die Entlüftungsöffnungen unterhalb der Pultabdeckung ebenfalls mit selbstgefertigten Lochprofilen abgedeckt.“ Im Bereich der aufgehenden Bauteile wurde die Lüftung mit auf der Eindeckung montierten Lüftungshauben sichergestellt.
Stehfalzbleche und Aluminiumdachschindeln
Statt der zuvor aufliegenden Entwässerungsrinne wurde eine vorgehängte, kastenförmige Dachrinne aus Aluminium in der Farbe „P.10 Anthrazit“ von Prefa an der Traufe des Wohnhauses montiert. Die Pultdachfläche auf der Rückseite des Hauses wurde aufgrund ihrer geringen Dachneigung von nur 14° mit „Prefalz“-Stehfalzscharen in Doppelstehfalztechnik verkleidet. Alle Bauteile für die An- und Abschlüsse sowie die Scharen für die Dachdeckung wurden in der Werkstatt von Bedachungen Sindermann angefertigt.
Auf der Pultdachfläche mit 14° Dachneigung kamen Stehfalzschare zum Einsatz. Auf den Doppelstehfalzscharen montierten die Dachdecker Halterungen für die Aufnahme der PV-Unterkonstruktion
Foto: Bedachungen Sindermann
Auf der Pultdachfläche mit Stehfalzscharen auf der Gebäuderückseite sollten Photovoltaikmodule installiert werden. Dazu montierten die Dachdecker spezielle, auf die Doppelstehfalzschare abgestimmte Klemmhalter für die Aufnahme der Photovoltaikunterkonstruktion. Die stärker geneigten Dachflächen des Hauses verkleideten die Dachdecker mit Aluminiumschindeln („DS.19“ von Prefa, Farbe: „P.10 Anthrazit“).
Auf der Vorderseite des Hauses montierten die Dachdecker auf einer mit Alu-Schindeln eingedeckten Teildachfläche Prefa-Solarhalter für die Aufnahme einer weiteren Photovoltaikanlage. Die Halter wurden durch die Schindeln in der Dachschalung verschraubt. „Die enge Abstimmung mit der Firma Prefa war für uns entscheidend, um die technischen Anforderungen und die Integration der Photovoltaikanlage auf dem Dach zu berücksichtigen. Die Planung berücksichtigte auch die erforderlichen Befestigungspunkte und die Anpassung der Scharbreiten“, erklärt Dirk Sindermann.
Anschlussarbeiten auf der Vorderseite des Daches. Links im Bild ist die Photovoltaikanlage zu sehen, die oberhalb der Aluminiumschindeln montiert wurde
Fotos: Bedachungen Sindermann
Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Wohnhauses wurden durch die Mitarbeitenden von Bedachungen Sindermann eingebaut und gleichstromseitig (DC) angeschlossen. Ein Elektrofachbetrieb führte, in Kooperation mit Bedachungen Sindermann, die elektrischen Wechselstrom-(AC)-Anschlussarbeiten aus, inklusive Batteriespeicher und Ersatzstromversorgung, und übernahm die Integration der vorhandenen Wallbox in das neue Solarstromsystem. Über eine App und Web-Zugänge erhält der Bauherr auf Wunsch Informationen über die Leistung der PV-Anlage auf seinem Dach. Außerdem wurden Vorbereitungen für die nachfolgende Installation einer Wärmepumpe getroffen, die als Hybridsystem die bestehende Gas-Brennwertheizung ergänzen soll. „Wir haben dazu während der Dacharbeiten alle notwendigen Strom-, Netzwerk- und Wärmeübertragungsleitungen bereits verlegt sowie das Fundament für die später zu montierende Wärmepumpe erstellt“, sagt Dirk Sindermann.
Komplexe Dachformen und viele Details
„Die Herausforderung dieses Projekts lag in der Komplexität der Dachformen und der Vielzahl an präzisen Abschlüssen, die eine durchgängige ästhetische und funktionale Qualität sicherstellen sollten“, sagt Dirk Sindermann. Das Projekt wurde unter der erfahrenen Leitung von Dachdeckermeister Alexander E., Geselle Dustin W. sowie weiteren Mitarbeitenden aus dem Team von Dirk Sindermann geplant und umgesetzt.
Außerdem übernahm der Dachdeckerbetrieb die Koordination aller weiteren Gewerke, die an der Sanierung des Wohnhauses beteiligt waren. Dazu zählte unter anderem der Gerüstbauer, der das Gebäude eingerüstet hatte und dabei besonders darauf achten musste, die Natursteinplatten rund um das Haus nicht zu beschädigen. Für die Nacharbeiten an allen Fassadenanschlussbereichen und Holzunterkonstruktionen war ein Malerbetrieb verantwortlich.
Ausgezeichnet mit der „Dachkrone 2024“
„Die erfolgreiche Realisierung des Projekts durch unser Team, angeführt von unserem Dachdeckermeister Alex, zeigt unsere Fähigkeit, anspruchsvolle Aufgaben gemeinsam zu meistern und damit der Besonderheit des sanierten Gebäudes gerecht zu werden“, erklärt Sindermann. Fertiggestellt wurde die Sanierung im Mai 2023.
Das Dach des Wohnhauses in Dortmund kurz vor der Fertigstellung. Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Daches wurden Photovoltaikmodule installiert
Foto: Bedachungen Sindermann
Im Frühjahr 2024 bewarb sich Dirk Sindermann mit zahlreichen Projektfotos vom fertigen Dach und aus der Bauphase, einer Projektbeschreibung und einem kurzen Video, in dem die Dachsanierung vorgestellt wurde, für den Deutschen Dachpreis „Dachkrone“ – mit Erfolg: Das Team von Dirk Sindermann wurde nicht nur für die „Dachkrone 2024“ nominiert, sondern auf der Preisverleihung im Mai 2024 im Lokschuppen in Bielefeld mit dem 1. Platz in der Kategorie „Bestes Projekt“ ausgezeichnet.
Das Team von Bedachungen Sindermann aus Dortmund bei der Preisverleihung der „Dachkrone 2024” im Lokschuppen in Bielefeld. Der Betrieb erzielte in der Kategorie „Bestes Projekt” den 1. Platz
Foto: Johanna Ruhl
Bei der „Dachkrone 2024“ gab es für Bedachungen Sindermann zahlreiche Preise zu gewinnen: einen Gutschein für eine Materialbestellung beim Absturzsicherungsspezialisten ABS Safety, einen Gutschein für die Online-Plattform „Kantfuchs24“ zur Bestellung von maßgefertigten Profilen und Blechen, und einen Gutschein zum Mieten eines Krans aus dem Sortiment der Klaas Service- und Vertriebs GmbH. Außerdem gewann der Dachdeckerbetrieb ein E-Bike, dass inzwischen regelmäßig von den Mitarbeitenden genutzt wird, sowie zwei personalisierte Latthämmer von Picard. Die Vorbereitung auf die „Dachkrone“, die Preisverleihung und die anschließende Feier in Bielefeld hat Dirk Sindermann sehr positiv in Erinnerung und sagt: „Es hat sehr viel Freude gemacht, das Video für die ‚Dachkrone‘ zu entwickeln, dazu kam die große Vorfreude auf die Preisverleihung und schließlich die Veranstaltung im Mai 2024 in Bielefeld, die uns sehr großen Spaß gemacht hat!“
Jetzt bewerben für die „Dachkrone 2025“!
Die „Dachkrone“ wird dieses Jahr am 16. Mai 2025 im Lokschuppen in Bielefeld verliehen. Wer sich mit seinem besten Dach- oder Holzbauprojekt bewerben möchte, hat dazu noch bis zum 28. März 2025 die Möglichkeit. Alle Informationen zur Teilnahme gibt es online unter www.dachkrone.de/teilnahme-2025.
Autor
Stephan Thomas ist Chefredakteur der Zeitschrift dach+holzbau.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Dachsanierung eines Wohnhauses in Dortmund
Sanierungszeitraum 03/2023 – 05/2023
Dacharbeiten Bedachungen Sindermann GmbH, Dortmund, www.dachdecker-dortmund.de
Dämmung Zwischen- und Aufsparrendämmung aus Holzweichfaserdämmplatten von Steico,
Metalldach Aluminiumdachschindeln „DS.19“ und „Prefalz“-Aluminiumstehfalzbleche, beide in der Farbe „P.10 Anthrazit“ sowie passendes Systemzubehör, Prefa GmbH, www.prefa.de
Über die Bedachungen Sindermann GmbH
Die Firma Bedachungen Sindermann aus Dortmund ist auf die energetische und förderfähige Sanierung von Steil- und Flachdächern spezialisiert. Der Dachdecker- und Klempnermeisterbetrieb übernimmt außerdem die Planung und den Einbau von Lichtlösungen und Dachfenstern sowie die Sanierung von Balkonen, Loggien und Terrassen. Dazu kommt die Planung und Montage von Photovoltaikanlagen als wachsendes Geschäftsfeld. Zudem bietet der Betrieb einen Kundendienst für Reparatur- und Wartungsarbeiten.
Der Dachhandwerksbetrieb wurde 1998 von Dachdecker- und Klempnermeister Dirk Sindermann gegründet, der bis heute Geschäftsführer des Unternehmens ist. Dirk Sindermann ist außerdem Energieeeffizienz-Experte, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk und Mitglied im Vorstand des Innungsverbands des Dachdeckerhandwerks Westfalen. Die Bedachungen Sindermann GmbH beschäftigt derzeit 19 Mitarbeitende. Mehr über den Betrieb erfahren Sie online unter: www.dachdecker-dortmund.de .