Bielefelder Zimmerermeister schickt Azubis mit E-Lastenrad zum Kunden
ZEP-Team startet mit E-Lastenrad neue ServiceangeboteUm bei seinen Azubis das eigenverantwortliche Arbeiten zu fördern, hat Eugen Penner (39), Geschäftsführer des ZEP-Teams mit 35 Mitarbeitenden, eine ganze Reihe neuer Dienstleistungen für Hausbesitzer entwickelt und ein Lastenrad zur rollenden Werkstatt umgebaut.
„Wir versuchen hier im ZEP-Team einen achtsamen Umgang miteinander“, sagt Eugen Penner. Dazu gehören auch regelmäßige Gespräche mit den Lehrlingen. Gerade die Azubis, die ins zweite oder dritte Lehrjahr kamen, forderten mehr Verantwortung für die eigene Arbeit ein. Der Geschäftsführer des ZEP-Teams hörte zu und handelte: Binnen weniger Wochen entstand die Idee, den fortgeschrittenen Nachwuchs mit neuen Dienstleistungen und einem neuen Auftritt in der Öffentlichkeit in Schwung zu bringen.
„Unsere Azubis starten in Kürze zu unseren Kunden, werden die Services Dachwartung sowie Dachrinnen- und Steildachreinigung anbieten“, erklärt der 39-jährige. Sie sind gehalten, die Kunden anzusprechen, die Dächer mittels Drohne zu inspizieren, die Aufträge abzustimmen sowie die Ausfüh-rung zu planen und durchzuführen. Penner: „Das ist eine ideale Gelegenheit zu lernen, wie ein Betrieb unserer Branche im Kleinen funktioniert.“
Azubis treten kraftvoll in die Pedale
Und weil damit keine Reichtümer zu verdienen sind, fällt auch der Servicewagen etwas kleiner aus: Das ZEP-Team hat sich für ein E-Lastenrad von Max Cargobike entschieden. Das hat einen Alurahmen, eine Nabenlenkung und eine Gabelfederung sowie Platz für eine 80 cm lange und 90 kg schwere, modulare Werkzeugbox samt Leiter. Der 85 Newtonmeter starke Elektromotor unterstützt die Kraft des Fahrers. Er wird von zwei Akkus mit zusammen 1250 Wattstunden Leistung gespeist. Die sind in der Lage, die bis zu 250 kg Gesamtgewicht des emissionsfreien City-Flitzers selbst am Berg zu beschleunigen.
Hilfe bei der Auswahl
Die Mitarbeiter von Max Cargobike haben nach einem Vorgespräch eine engere Auswahl an Lastenrädern getroffen. Anschließend haben sie mit ausgewählten Rädern das ZEP-Team vor Ort besucht, wo die Mitarbeiter die Möglichkeit hatten, die Räder ausgiebig zu testen und haben dann ge-meinsam das für sie beste Rad gewählt.
Die Wahl der Handwerker fiel auf das Kettler HT 800 mit Carbon-Zahnriemen. Es ist derzeit das kleinste von 15 Fahrzeugen im ZEP-Fuhrpark. Aber es wird in seiner schwarz-rot-weißen Gestaltung auffallen, wenn es vom Firmensitz in der Eckendorfer Straße 125 a aus seine Wege durch die Bielefelder City macht. Matthias Wittich von Max Cargobike freut sich auf den Erfolg des Projekts: „Jedes rollende Lastenrad mehr in der Stadt ist ein fahrendes Auto weniger auf unseren Straßen.“
Land und Stadt fördern den Umstieg
Aufgrund seiner Vielseitigkeit messen Experten dem Transportrad eine wichtige Rolle in der Verkehrswende zu. 35 Hersteller gibt es bereits europaweit. Gut 100 000 Cargobikes wurden im vergangenen Jahr in Deutschland gekauft, Tendenz stark steigend. Die Gründe liegen nicht nur im hohen Nutzwert: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Anschaffung von kommunal oder gewerblich genutzten Lastenrädern mit bis zu 25 Prozent des Kaufpreises, maximal 2500 Euro pro E-Lastenfahrrad. Viele Kommunen bieten, wie auch die Städte Bielefeld, Gü-tersloh, Rietberg oder Verl, individuelle Zuschüsse. Diese können bei den Städten und Gemeinden nachgefragt werden.