Ziegler Holding GmbH stellt Insolvenzantrag
Insolvenzverwalter prüft die Lage am Unternehmenssitz in Plößberg (Oberpfalz) 20.11.2024Die Holdinggesellschaft der Ziegler Group, die Ziegler Holding GmbH, hat am 20. November 2024 beim zuständigen Amtsgericht in Weiden einen Insolvenzantrag gestellt. Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm von Schultze & Braun bestellt. Böhm befindet sich bereits am Sitz der Gesellschaft in Plößberg (Oberpfalz) und macht sich in Gesprächen mit den beiden Geschäftsführern Stefan Ziegler und Jörg Artmann ein Bild der Lage. In den nächsten Tagen und Wochen wird der Insolvenzverwalter die zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen sowie geeignete Maßnahmen einleiten und umsetzen.
Der Hauptsitz der Ziegler Group befindet sich in Plößberg in der Oberpfalz, dort betreibt die Unternehmensgruppe ein Sägewerk mit einer Kapazität von 2,2 Mio. Festmeter Holz pro Jahr
Foto: Ziegler Group
Dabei wird beabsichtigt, den Geschäftsbetrieb der Ziegler Holding GmbH während des vorläufigen Insolvenzverfahrens in vollem Umfang fortzuführen. Bisher hat keine der mehr als 30 Gesellschaften der Gruppe, zu der unter anderem die Naturheld GmbH gehört, Insolvenzantrag gestellt. Inwieweit einzelne dieser Gesellschaften ebenfalls Insolvenzantrag stellen müssen, ist noch offen und wird zur Zeit geprüft.
Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden für drei Monate gesichert
„Nach einer ersten Einschätzung bestehen gute Chancen, die Gruppe mittels Insolvenzverfahren neu zu ordnen. Mein oberstes Ziel ist der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen in der Region und darüber hinaus“, sagt Volker Böhm.
Der Insolvenzverwalter hat bereits die Mitarbeiter der Ziegler Group über den Stand der Dinge unterrichtet. Während des Verfahrens werden die Arbeitnehmer regelmäßig Informationen über die weiteren Entwicklungen erhalten. Die Löhne und Gehälter der rund 170 Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.
Einbruch in der Bauindustrie hat Ziegler-Gruppe schwer getroffen
Die Holzproduktion und -verarbeitung für die Bauindustrie ist das Kerngeschäft der Ziegler-Gruppe. Darüber hinaus ist die Unternehmensgruppe u.a. in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig
Foto: Ziegler Group
Die Ziegler Group beschäftigt nach eigenen Angaben rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in drei Ländern (Deutschland, Schweden und Rumänien) und erwirtschaftet einen Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro pro Jahr. Die Gruppe hatte in den vergangenen Jahren, nicht zuletzt durch Zukäufe, einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen. Neben dem Kerngeschäft, der Holzproduktion und -verarbeitung für die Bauindustrie, ist die Ziegler-Gruppe mittlerweile unter anderem in der Logistik, der Pelletproduktion, der Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig. Allerdings wurde die Gruppe inmitten ihrer Wachstumsphase durch den Einbruch der Bauindustrie infolge des Ukraine-Krieges schwer getroffen. Mehr Informationen zur Unternehmensgruppe finden Sie hier: https://www.ziegler.global