Erfolgreich gewachsen und expandiert

Wie kam es dazu, dass du vor sieben Jahren die Dachdeckerei Gläßner übernommen hast?

Dachdeckermeister Yannick Menkhoff (33) ist Geschäftsführer der Dachdeckerei Gläßner
Foto: Dachdeckerei Gläßner

Yannick Menkhoff: Nach meiner Gesellenprüfung habe ich zunächst den Meisterkurs im Dachdeckerhandwerk gemacht. Im Anschluss an die Meisterschule wollte ich mich auf jeden Fall selbständig machen. Als ich die Meisterprüfung 2016 erfolgreich absolviert hatte, hat es sich zufällig ergeben, dass der Inhaber einer Dachdeckerei in Bad Salzuflen seinen Betrieb aufgeben wollte. Ich habe mich bei dem damaligen Inhaber gemeldet und gefragt, ob er seine Firma verkaufen möchte – so sind wir ins Gespräch gekommen.

Wie war die Dachdeckerei Gläßner zu diesem Zeitpunkt aufgestellt?

Als ich die Dachdeckerei Gläßner 2016 übernommen habe, bestand das Team nur aus vier Mitarbeitern. Es wurde ausschließlich mit kabelgebundenen Werkzeugen gearbeitet. Das wollte ich ändern und habe schrittweise akkubetriebene Elektrowerkzeuge eingeführt, um die Effizienz zu erhöhen und weniger störende Kabel auf der Baustelle zu haben. Ich habe außerdem einen ersten Autokran angeschafft, der zweite folgte wenige Jahre später. Außerdem haben wir ein neues Betriebsgelände eröffnet und eine neue Werkstatt mit Kantbänken zur Blechbearbeitung eingerichtet.

Unter der Leitung von Yannick Menkhoff hat die Dachdeckerei ein neues Betriebsgelände mit Werkstatt- und Lagerflächen in Bad Salzuflen bezogen
Foto: Dachdeckerei Gläßner

Unter der Leitung von Yannick Menkhoff hat die Dachdeckerei ein neues Betriebsgelände mit Werkstatt- und Lagerflächen in Bad Salzuflen bezogen

Foto: Dachdeckerei Gläßner

Wie hast du den bestehenden Betrieb noch weiterentwickelt?

Wir haben nicht nur neue Mitarbeiter eingestellt, sondern auch zwei weitere Handwerksbetriebe aus der Region übernommen. Dadurch haben wir unser Leistungsportfolio und unser Team vergrößert. 2019 haben wir die Dachdeckerei Fritz Jünemann & Horst Vossler GmbH & Co. KG übernommen, die bis dahin ein direkter Wettbewerber waren. Im vergangenen Jahr haben wir außerdem die Tischlerei und Zimmerei Althoff übernommen. Seitdem können wir nicht nur Handwerksarbeiten aus den Bereichen Bautischlerei, Zimmerei und Innenausbau anbieten, sondern auch den Bau von schlüsselfertigen Holzrahmenbauten, Wintergärten und Carports.

Die Dachdeckerei plant und montiert Photovoltaikanlagen auf Steil- und Flachdächern, hier auf einem Neubau in Bielefeld
Foto: Dachdeckerei Gläßner

Durch unsere langjährige Erfahrung im Dachbereich und einen eigenen Elektriker im Team bieten wir auch die Montage von Photovoltaikanlagen auf Steil- und Flachdächern an. Wir beraten Bauherren außerdem zu Förderprogrammen für Photovoltaikanlagen und Gründächer. Inzwischen hat unsere Dachdeckerei 76 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn man die Angestellten der beiden neu hinzugekommenen Betriebe dazurechnet.

Wie schaffst du es bei so vielen Mitarbeitern und Aufgabenbereichen den Überblick zu behalten?

Das ist nicht ganz einfach, denn das Unternehmenswachstum unterschätzt man häufig! Man skaliert den Betrieb nach oben, vergrößert ihn, aber die Verwaltung wächst nur schwer mit. Das bringt viele Aufgaben mit sich: Man muss Führungspersonen und Vorgesetzte benennen und sich ein Organigramm überlegen, damit jeder weiß, welche Zuständigkeiten er hat. Außerdem muss man Verantwortung abgeben – das ist oft das Schwerste als Geschäftsführer, denn man will eigentlich am liebsten alles selbst machen.

Was waren aus deiner Sicht die größten Herausforderungen der Unternehmensnachfolge?

Zu Beginn meiner Selbständigkeit habe ich Tag und Nacht gearbeitet, das heißt: sieben Tage die Woche, bis zu 16 Stunden am Tag. Irgendwann habe ich gemerkt, dass dieses Leistungspensum nicht mehr schaffbar war und musste mir etwas überlegen. Meine Frau und meine Schwiegermutter haben mich von Anfang an zum Glück sehr unterstützt und standen hinter mir. Sie haben die Buchhaltung übernommen, das Unternehmen mitgetragen und Verantwortung übernommen. Ich habe inzwischen ein gutes Team hinter mir aufgebaut, auch durch die Übernahme der Dachdeckerei Jünemann & Vossler. Dadurch ist ein sehr guter Meister zu uns gekommen, an den ich viele Aufgaben abgeben konnte. Bei allem Wachstum hat das ganze Team immer zusammengehalten. Alle sind bis heute stolz, ein Teil der Dachdeckerei Gläßner zu sein!

Ein Teil des Teams der Dachdeckerei Gläßner vor dem Fuhrpark des Betriebs
Foto: Dachdeckerei Gläßner

Euer Betrieb wurde dieses Jahr mit der „Dachkrone“ in der Rubrik „Unternehmensnachfolge“ ausgezeichnet. Wie hast du die Preisverleihung erlebt?

Das war eine tolle Veranstaltung und ich habe mich sehr über die Auszeichnung gefreut. Der Gewinn der „Dachkrone“ ist eine außergewöhnliche Ehre für uns und ein Zeichen der Anerkennung für die harte Arbeit und das Engagement unseres gesamten Teams. Ich finde es außerdem gut, dass sich so viele Hersteller aus der Branche an der „Dachkrone“ beteiligen. Was ich außerdem schön finde, ist der Austausch unter den Betrieben. Man konnte sich nach der Preisverleihung sehr gut mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Dachdecker- und Zimmereibetrieben aus ganz Deutschland unterhalten und seine Erfahrungen miteinander teilen. Insgesamt war die Teilnahme an der „Dachkrone 2023“ für uns Gold wert!

Vielen Dank für das Gespräch! 

Ein Teil des Teams der Dachdeckerei Gläßner bei der Verleihung der „Dachkrone“ am 15. Juni 2023 in der Stadthalle Gütersloh
Foto: dedicative.de

Ein Teil des Teams der Dachdeckerei Gläßner bei der Verleihung der „Dachkrone“ am 15. Juni 2023 in der Stadthalle Gütersloh

Foto: dedicative.de

Mehr Informationen zum Deutschen Dachpreis "Dachkrone" gibt es unter https://dachkrone.de/

Hier geht es zur Website der Dachdeckerei Gläßner https://www.dachdecker-glaessner.de/