Pilotanlage für XPS- und EPS-Recycling entsteht
Dämmplatten mit dem Brandschutzmittel HBCD sind inzwischen nicht mehr als „gefährlicher Abfall“ eingestuft und dürfen wieder in Müllverbrennungsanlagen entsorgt werden. Einen anderen Weg als die Verbrennung, nämlich das Recycling von XPS-/EPS-Dämmstoffen, verfolgt die Initiative „PolyStyrene Loop“. Sie will eine Recyclinganlage für Polystyrol-Dämmstoffe in Terneuzen in den Niederlanden bauen. Der Baubeginn soll im ersten Quartal 2019 sein. Beim Recycling soll unter anderem das Flammschutzmittel HBCD aus den Dämmplatten ausgeschleust werden, das heute nicht mehr bei der Produktion eingesetzt werden darf.
Nur ein Bruchteil kann wieder verwertet werden
Die Recyclinganlage soll mit einer Kapazität von 3000 t Polystyroldämmstoff pro Jahr starten. Im Vergleich zur gesamten Menge an Polystyrol-Dämmstoffabfällen, die pro Jahr in Deutschland anfallen (42 000 t), ist das wenig. Die „PolyStyrene Loop“-Initiative will demnächst aber einen genauen Plan zum Bau weiterer Fabriken, darunter auch in Deutschland, vorlegen. Die Mitglieder des Industrieverbandes Hartschaum e.V. (IVH) unterstützen die „PSLoop“-Initiative, darunter EPS-Hersteller wie Joma, Saint-Gobain Rigips und IsoBouw. Das weltweite Produktions- und Anwendungsverbot von HBCD in Dämmplatten hatte 2015 das Interesse am Recycling von EPS mit HBCD bei Herstellern ausgelöst.