Neue Korrosionsschutz-Beschichtung für Kärlingerhaus am Funtensee

Das Kärlingerhaus am Funtensee ist eine Berghütte des Deutschen Alpenvereins. Das verzinkte Blechdach der Berghütte ist extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Daher wurde es jetzt, rechtzeitig vor der Installation einer PV-Anlage, mit einem Beschichtungssystem von Sika vor Korrosion geschützt.

Auf 1638 m Höhe gelegen ist das Kärlingerhaus am Funtensee im Nationalpark Berchtesgaden ein idealer Ausgangspunkt für Bergtouren und Wanderungen im Steinernen Meer oberhalb des Königssees. Mit über 200 Schlafplätzen zählt das Haus zu den größten Berghütten in den Berchtesgadener Alpen. Das Kärlingerhaus wurde mit dem Umweltsiegel des Deutschen Alpenvereins ausgezeichnet für die umweltgerechte, effiziente Energie- und Wasserversorgung der Gäste. Der Funtensee ist bekannt als Deutschlands Kältepol mit extremen Temperaturen bis minus 45 °C. Das Dach der Berghütte am Funtensee ist also extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Das Kärlingerhaus am Funtensee zählt zu den größten Berghütten in den Berchtesgadener Alpen
Foto: Sika

Das Kärlingerhaus am Funtensee zählt zu den größten Berghütten in den Berchtesgadener Alpen
Foto: Sika

Korrosionschutz muss Eis und Schnee standhalten

Das Dach des Kärlingerhauses ist mit verzinktem Blech verkleidet und wurde zuletzt vor 15 Jahren mit einem Korrosionsschutz beschichtet. Die Einwirkungen von Eis, Schnee und Hagelschlag sowie starke Temperaturschwankungen und eine hohe UV-Strahlung erfordern eine regelmäßige Erneuerung der Beschichtung. Diese sollte jetzt zeitnah vor der Montage einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Berghütte durchgeführt werden.

Metalldach Altbeschichtung teilweise abgewittert und angerostet Durch Eis, Schnee und Hagel war die Altbeschichtung teilweise abgewittert und angerostet
Foto: Sika

Durch Eis, Schnee und Hagel war die Altbeschichtung teilweise abgewittert und angerostet
Foto: Sika

Die Mitarbeiter des beauftragten Fachbetriebs Summek Maler- und Trockenbau mussten neben ihrer fachlichen Kompetenz auch über die körperlichen Fähigkeiten verfügen, um auf dem steilen Dach sicher und unfallfrei arbeiten zu können. Sie überprüften die Altbeschichtung zunächst mit dem Gitterschnitt-Test auf ihre Haftfestigkeit. Das Ergebnis fiel mit einem Gitterschnitt-Kennwert von 0 sehr gut aus. Die Altbeschichtung musste daher nicht entfernt werden. Anschließend reinigten die Handwerker die 500 m² große Dachfläche mit einer Hochdruck-Heißwäsche.

Dach mit einem Hochdruckgerät und ?SikaCor Wash? gereinigt. Der Handwerker ist mit Klettergurt und Seil gesichert Foto: Sika Zunächst wurde das Dach mit einem Hochdruckgerät gereinigt
Foto: Sika

Zunächst wurde das Dach mit einem Hochdruckgerät gereinigt
Foto: Sika

Danach sprühten die Fachkräfte den Reiniger „Sikacor Wash“ (im Verhältnis 1:6 mit Wasser verdünnt) auf das verzinkte Blech. Die Tensidlösung konnte nach kurzer Einwirkzeit mit dem Hochdruckgerät wieder abgewaschen werden. Das Schmutzwasser wurde über die Dachrinnen abgeleitet, aufgefangen und entsprechend entsorgt. 

Grund- und Deckbeschichtung

Korrosionsschutzgrundbeschichtung "SikaCor Aktivprimer Rapid" mit der Rolle und im Airless-Spritzverfahren appliziert Auf den angerosteten Dachbereichen wurde die Korrosionsschutzgrundbeschichtung „Sikacor-Aktivprimer Rapid“ mit der Rolle und im Airless-Spritzverfahren aufgetragen
Foto: Sika

Auf den angerosteten Dachbereichen wurde die Korrosionsschutzgrundbeschichtung „Sikacor-Aktivprimer Rapid“ mit der Rolle und im Airless-Spritzverfahren aufgetragen
Foto: Sika
Auf dem Dach zeigten sich durch die Abwitterung der Altbeschichtung in der exponierten Höhenlage vereinzelt Roststellen. In diesen Bereichen trugen die Verarbeiter die Korrosionsschutz-Grundbeschichtung „Sikacor-Aktivprimer Rapid“ mit der Rolle und, wo es möglich war, mit der Airless-Spritzpistole auf.

Nach erfolgter Trocknung trugen sie als Deckbeschichtung „Sikacor-6630 High Solid EG“ auf. „Um einen maximalen Korrosionsschutz zu erzielen, mussten wir eine Auftragsmenge von 350 bis 400 Gramm pro Quadratmeter sicherstellen”, erklärt Andreas Summek, Geschäftsführer des Handwerksbetriebs. Dafür wurden die schwer zugänglichen Stellen, wie etwa im Bereich des Schneefangs, von Hand mit Rolle und Pinsel vorgestrichen. Anschließend beschichteten die Fachkräfte das gesamte Dach zweimal mit „Sikacor-6630 High Solid EG“ im Airless-Spritzverfahren und walzten die Flächen nach. Als Farbton wurde DB 601 gewählt, somit erhielt die Berghütte eine Beschichtung im Grünton, passend zu den Blechdächern in der Region Berchtesgaden. 

An den Randbereichen wurde die Deckbeschichtung „SikaCor-6630 High Solid EG“ mit der Rolle aufgetragen An den Randbereichen und schwer zugänglichen Stellen wurde die Deckbeschichtung mit der Rolle aufgetragen
Foto: Sika

An den Randbereichen und schwer zugänglichen Stellen wurde die Deckbeschichtung mit der Rolle aufgetragen
Foto: Sika

Dacharbeiten nach zwei Tagen abgeschlossen

Insgesamt konnten die Arbeiten dank der stabilen Wetterlage innerhalb von zwei Tagen ausgeführt werden. Die Mitarbeiter des ausführenden Fachbetriebs sowie die Arbeitsgeräte und Verarbeitungsprodukte wurden mit dem Helikopter zum Kärlingerhaus geflogen, da die Hütte ansonsten nur über einen vierstündigen Aufstieg zu erreichen ist.

Autor

Lothar Czeyka ist Verkaufsberater bei der Sika Deutschland GmbH, Sika Handel Bau, Farbengroßhandel Bayern.

Bautafel (Auswahl)

 

Projekt Neue Dachbeschichtung für das Kärlingerhaus am Funtensee in den Berchtesgadener Alpen      

Bauzeit Juli 2021         

Bauherr Deutscher Alpenverein

Ausführender Betrieb Summek Maler- und Trockenbau GmbH, Schönau am Königssee, www.summek-gmbh.de         

Produkte

-„Sikacor Wash“,

-„Sikacor Aktivprimer Rapid“,

-„Sikacor-6630 High Solid EG“,

Sika Deutschland GmbH, Stuttgart, https://deu.sika.com

Gitterschnitt-Test

Mit Hilfe des Gitterschnitts nach DIN EN ISO 2409 kann die Haftfestigkeit (Adhäsion)von Beschichtungen (zum Beispiel einer lackierten Oberfläche) abgeschätzt werden.  

Dabei werden sechs parallele Schnitte mit einem speziellen Gitterschnittmesser (mehrere Schneiden) auf der Beschichtung angebracht. Im rechten Winkel zu den entstandenen Schnitten werden sechs weitere Ritzschnitte ausgeführt, so dass ein gleichmäßiges Quadratmuster entsteht. Alle Schnitte müssen bis auf den Untergrund gehen und diesen an- beziehungsweise einritzen, jedoch ohne ihn übermäßig zu verletzen.

Der Abstand der Schnitte beträgt ein bis drei Millimeter, abhängig von der Schichtdicke der Beschichtung und der Härte/Art des Untergrundes.

Lose Partikel der Beschichtung vom Schneiden sind anschließend zu entfernen. Dazu kann eine weiche Bürste, Druckluft oder Klebeband verwendet werden. Das Klebeband wird parallel zu einer Richtung der Schnitte aufgeklebt und innerhalb von 5 Minuten wieder ruckartig (0,5 bis 1 Sekunde) in einem Winkel von 60° entfernt.

Zuletzt wird das verbliebene Gitter begutachtet. Je nach Zustand unterscheidet man Gitterschnitt-Kennwerte von 0 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht). Neben diesem Einstufungsverfahren kann auch eine Ja/Nein-Prüfung zu jeweiligen Vorgaben erfolgen. Häufig werden im Bereich des Korrosionsschutzes Kennwerte von 0 beziehungsweise 1 akzeptiert.

Quelle: Wikipedia, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Gitterschnitt 
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