Flüchtlingsunterkünfte: Konzepthaus in Modulbauweise
In der aktuellen Flüchtlingsthematik ist die Knappheit wetterfester Unterkünfte ein akutes Problem. Der Holzwerkstoffhersteller Egger stellt, gemeinsam mit dem Architekten Bruno Moser und dem Holzbauunternehmen Saurer, ein Konzept für schnell verfügbaren Wohnraum vor: das Konzepthaus.
Wetterfester Wohnraum binnen kurzer Zeit
Das Konzepthaus wird der Anforderung gerecht, rasch Wohnraum bereitzustellen, der sich an diverse Bedürfnisse anpassen lässt. Möglich macht dies die modulare Bauweise. Das gesamte Gebäude wird in gedämmten Elementen zerlegt angeliefert, um den Transport und die Lagerkosten zu minimieren. Die schnelle Montage erlaubt es, binnen kürzester Zeit auch mehrstöckige Gebäude zu errichten. „Mit unserem Konzept stellen wir alle erforderlichen Informationen, wie zum Beispiel die Musterstatik, Detailpläne und technische Beschreibungen der Elemente, zur Verfügung. Wir selbst produzieren jedoch keine Elemente oder Module“, erklärt Carsten Ritterbach, Leiter Marketing/Produktmanagement Egger Building Products.
Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten
Ein Modul des Konzepthauses kann eine komplette Wohneinheit inklusive Wohn- und Essbereich, Fertigbad und Schlafbereich beinhalten. Mehrere Module lassen sich zu unterschiedlichen Wohnkonzepten mit bis zu drei Stockwerken – in Abhängigkeit der gültigen Bauordnung und Brandschutzbestimmungen – beliebig zusammenfügen.
Materialien und Einrichtung
Die unbehandelte Oberfläche der verwendeten „OSB 4 Top“ im Wand- und Deckenbereich schafft eine wohnliche Atmosphäre. Eine Bodenwanne mit Abfluss, ein Waschbecken, ein WC, ein Warmwasserboiler sowie eine Duschgarnitur komplettieren die Sanitärzelle des Moduls. Standardisierte und auf die Konstruktion angepasste Fensterelemente aus Lärchenholz mit 3-Scheiben-Verglasung und Türen bieten Tageslicht. In die Decken sind flächenbündige LED-Leuchten eingebaut. Die Fassade besteht aus Dreischichtplatten aus Lärchenholz. Jedes Modul des Konzepthauses wird mit Anschlüssen für Wasser, Abwasser und Strom sowie einer Infrarotheizung ausgestattet und kann vor Ort durch den Auftraggeber betriebsbereit gestellt werden. „Je nach Auftragslage liegt die Fertigungszeit für ein zweistöckiges Gebäude aus zwölf Modulen bei etwa zwölf Wochen, inklusive Montage“, erklärt Manfred Saurer vom Holzbauunternehmen Saurer.
Langfristige, nachhaltige Nutzung
So schnell wie die Module aufgebaut werden können, so schnell ist es möglich, sie als Büro, Studentenheim oder Kindergarten wiederzuverwenden. „Das Konzepthaus ist so konzipiert, dass mit weiteren Ausbaumaßnahmen langfristig Wohnraum entstehen kann“, erläutert Ulrich Bühler, Leiter Marketing und Vertrieb in der Egger Gruppe. Wände können unter anderem mit Gipsfaserplatten oder einer Installationsebene beplankt werden, demontierbare und verschiebbare Innenwände ermöglichen eine flexible Raumaufteilung.