Mit Holzfaser gegen den Klimawandel

Die energetische Sanierung des Uffinger Bahnhofs mit einem Holzfaser-WDVS wurde Ende Juli

erfolgreich abgeschlossen. In das Gebäude wird die „Plant-for-Planet“-Stiftung einziehen, die sich

weltweit dafür einsetzt, möglichst viele Bäume zu pflanzen, um die Erderwärmung zu stoppen.

Der Bahnhof in Uffing, einer 3000-Seelen-Gemeinde am malerischen Staffelsee im bayerischen Voralpenland, wurde kürzlich entkernt und 2015 für die energetische Sanierung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem vorbereitet.

Ende 2012 wurde der sanierungsbedürftige, dreigeschossige Bahnhof von einem Ehepaar gekauft. Seit April 2015 waren Handwerker damit beschäftigt, eine Unterkonstruktion auf die Fassade aufzubringen und danach mit Holzfasern zu dämmen.

Die Handwerker der Frewoo kreativ-Bau GmbH aus Sindelsdorf brachten nach dem Anbringen der Unterkonstruktion die flexiblen Dämmmatten aus Holzfasern (Hersteller Inthermo) in die 10 cm tiefen Gefache ein. Die Unterkonstruktion besteht aus 6 cm breiten, 10 cm tiefen KVH-Riegeln aus Fichte, die im Abstand von 62,5 cm parallel zueinander auf die gemauerte und verputze Altfassade gedübelt wurden, nachdem sie an unebenen Stellen ausgleichend unterlegt worden waren. Danach wurden 6 cm dicke Holzfaserdämmplatten (Nut- und Federsystem) vom Typ „Inthermo HFD-Exterior Compact“ lotrecht auf die Holzträger verklammert, so dass sich eine ebene, durchgehend putzbare Fassadenfläche ergibt.

U-Wert um das Vierfache verbessert

„Durch die Dämmmaßnahmen dürfte der rechnerisch ermittelte Wärmedurchgangskoeffizient der Außenwände von ursprünglich U = 0,87 W/m²K auf einen zeitgemäßen U-Wert von nur noch 0,23 W/m²K sinken“, sagt Dipl.-Bauingenieur Markus Blau, der als technischer Berater bei Inthermo arbeitet und die Baustelle betreute.

Der Wunsch der neuen Eigentümer nach einer klimaschützenden Dämmung ihres Bahnhofsgebäudes kommt nicht von ungefähr: Frithjof Finkbeiner ist ehrenamtlicher Vorstand der weltweit aktiven „Plant-for-the-Planet“-Stiftung, die auf der Idee seines Sohnes Felix basiert, in jedem Land der Erde möglichst viele Bäume zu pflanzen, um die Erderwärmung zu stoppen und das Globalklima zu retten.

Spenden für eine gute Sache

Nach Abschluss der Sanierung soll das Sekretariat der Plant-for-the-Planet-Stiftung ins Bahnhofsge­bäude einziehen, um von dort aus ihre weltweiten Aktivitäten zu koordinieren. Auch soll die Stiftung juristische Eigentümerin der Immobilie werden. „Für Bahnreisende haben wir dem Hauptgebäude einen großzügigen Aufenthaltsraum aus Holz hinzugefügt, der sich harmonisch in das architektonische Umfeld einfügt. Darin wird auch der Fahrkartenautomat seinen neuen Standort finden“, erläutert Frithjof Finkbeiner die Umsetzung der Planungen zum neuen Bürgerbahnhof.

Inthermo zählt zu den Unterstützern der Stiftung und hat für den Umbau des Bahnhofs das komplette Dämm- und Verputzmaterial für die energetische Sanierung des Uffinger Bahnhofs als Sachspende geliefert.

Autor
Achim Zielke (M.A.) ist Baufachjournalist, lebt in Bad Honnef und betreut Inthermo bei der Pressearbeit.

Felix Finkbeiner und die „Plant-for-the-Planet“-Stiftung

Mit einprägsamen Appellen („Stop talking, start planting!“) fordert Felix Finkbeiner die Mächtigen der Welt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Handeln auf. Sein zentrales Anliegen: Politiker sollen ebenso wie die Anhänger der „Plant-for-the-Planet“-Stiftung etwas messbar Wirksames für den Klimaschutz auf diesem Planeten und gegen den immer bedrohlicher werdenden CO2-Ausstoß unternehmen. „Auch die nach uns kommenden Generationen wollen eine Erde vorfinden, auf der es sich zu leben lohnt“, ist eine der Aussagen von Felix Finkbeiner, der gerade seine Abiturprüfungen absolviert hat. Mit seiner unmissverständlichen Botschaft möchte er ein Vorbild für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sowie zugleich ein Hoffnungsträger für alle Menschen, denen intakte Lebensbedingungen am Herzen liegen sein. 14 Milliarden Setzlinge unterschiedlichster Baumarten sind durch die Aktivitäten der Stiftung bereits zusammengekommen.

www.plant-for-the-planet.org

Bautafel (Auswahl)

Projekt Umbau und Sanierung des Bahnhofgebäudes in Uffing am Staffelsee

Verwendung Sitz der „Plant-for-the-Planet“-Stiftung

Bauherren Eheleute Karolin und Frithjof Finkbeiner

Holzbau Frewoo kreativ-Bau GmbH,

82404 Sindelsdorf

Material Unterkonstruktion: KVH-Riegel

Dämmung: Flexible Holzfaserdämm-Matte (Gefachedämmung), HFD Exterior Compact (auf den Riegeln verklammert)

Beschichtung: mineralische HFD-Leicht-Armierungsmasse + Mineral Leichtputz + Fassadenfarbe

Hersteller Inthermo GmbH, 64372 Ober-Ramstadt, www.inthermo.de

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2019

Wohnhäuser rundum gedämmt mit zwei verschiedenen Dämmsystemen

Oben Holzfaser- und unten EPS-Dämmung für neu gebaute Wohnhäuser in München
1-INTHERMO_BV_Freistil_IFoto_Achim_Zielke.JPG

Die vier Neubauten in Massivbauweise des Projekts „Freistil“ in München haben Dachgeschosse aus Holz. Die Betonwände darunter sind von außen mit 240 mm dicken EPS-Dämmplatten gedämmt und mit...

mehr
Ausgabe 02/2024

Neues Dach für denkmalgeschützten Bahnhof

Dachsanierung des Bahnhofsgebäudes in Leisnig (Mittelsachsen)
Bahnhof Leisnig Sachsen Dach

Die vier Freunde Ofer Löwinger, Alireza Rismanchian, Kathryn Döhner und Christoph Schönbeck haben sich vor vier Jahren in den Bahnhof in Leisnig verliebt. Ausgangspunkt war, dass sie einen Ort für...

mehr
Ausgabe 12/2017

Verputzbare Holzfaserdämmplatten Isolair

Die Holzfaser-Dämmplatte „Isolair“ wurde als Putzträgerplatte für Wärmedämmverbundsysteme zugelassen. Außerdem kann sie im Dach als Unterdeckplatte gemäß ZVDH-Fachregelwerk (UDP-A) und im...

mehr
Ausgabe 04/2012

Zehn auf einen Streich

In einem farbenfrohen Reigen, sorgsam aufeinander abgestimmt, stehen sie da, Solitäre gleich: die 10 attraktiven Neubauten, deren vollflächig verputzte Fassaden sich erhaben auf der...

mehr
Ausgabe 06/2013

Hingucker in der Provinz

Extravagantes Sportheim in Holzrahmenbauweise

Wenn es auf dem Sportgelände in der kleinen Gemeinde Herschbach etwas zu tun gibt, gibt es viele fleißige Hände, die freiwillig anpacken – zwei Drittel der knapp 1000 Einwohner sind schließlich...

mehr