Kanadisches Flair im Erzgebirge

Dieses Haus steht im oberen Vogtland und vermittelt, als größtes Blockhaus der Region, statt kanadischer Wildnis den rauen Charme des Erzgebirges. Das Rundstammholz der Blockhausfassade ist ein Stück Natur. Und die Keramik auf dem Dach kommt direkt aus den Lausitzer Tongruben.

Inmitten des idyllischen Naturparks Erzgebirge/Vogtland, auf 700 m über dem Meer, liegt die Pension „Berglandresidenz“. „Die aufwendige Rundstammbauweise und die mit Kreativität und viel Liebe zum Detail gestalteten modernen Häuser, lassen jeden Aufenthalt unvergesslich werden“, verspricht die Inhaberfamilie Klein. Wer nicht den ganz persönlichen Rückzugsort mit separatem Saunablockhaus, diversen Wellnessangeboten oder Grillplatz am Haus nutzen möchte, findet in der Umgebung genug Abwechslung für Freizeitangebote aller Art im Sommer wie im Winter.

Nachhaltiger Holzbau

Die Blockhäuser wurden ganz traditionell komplett von Hand gefertigt und in natürlicher Rundstammbauweise errichtet. Zum Einsatz kamen 350 bis 400 mm dicke Fichtenstämme aus den Höhenlagen des Erzgebirges. Insgesamt wurden 300 Festmeter geschlagenes Holz aus Wintereinschlag verarbeitet. Die Stämme wurden geschält, geschliffen, mit der Kettensäge in Form gebracht, in der Halle der Zimmerei Matthias Fritzsch Rundholzbau in Raschau-Markersbach bis zur Deckenhöhe aufgebaut, nummeriert und wieder abgebaut. Nach dem Feinschliff wurden alle Lücken mit Schafwolle ausgefüllt.

Ein Jahr dauerte insgesamt die Vorbereitungszeit bis zum Stellen des Hauses in Hammerbrücke. Drei Wochen später konnte schon das Richtfest gefeiert werden.

Traditionelle Dachfarbe

Das Vogtland gehört zu den Regionen, in denen traditionell der Schiefer als Bedachungsmaterial dominierte. Wenn heute die Wahl auf Tondachziegel fällt, dann häufig auf dunkle Ziegel im Schieferton. Und weil das Vogtland zu den deutschen Kältepolen gehört, zu den Regionen, in denen es im Winter zu sibirischen Frostgraden kommen kann, sind die frostsicheren Produkte aus Guttau besonders beliebt. Dachdeckermeister Thomas Gütter aus Tannenbergsthal empfahl dem Bauherrn aus diesem Grund den Dachziegel „Premion“ in der Ausführung „Nuance“ schieferton des Herstellers Creaton.

Aufwendiges Herstellungsverfahren

Die Flachdachziegel der „Premion“-Linie werden aus Ton aus der Lausitzer Region im besonderen „Keralis“-Verfahren hergestellt. Das Verfahren sorgt für die komplette Durchfärbung des homogenen Ziegelkörpers und damit selbst bei der dunklen Farbe „Schieferton“ auch an Schnittkanten für eine erstklassige Schönheit und macht optisches Nachbearbeiten überflüssig.

Eine weitere Qualitätssteigerung gibt es beim Sinterbrand mit Temperaturen von mehr als 1100 °C. Dabei entstehen extrem robuste Tondachziegel von hoher Materialdichte und einer feinporigen, ebenmäßig edlen Oberfläche. Der „Hochbrandfaktor“ macht den „Premion“ dauerhaft frostbeständig. Die engobierte Ausführung „Nuance“ bietet zusätzlich einen besseren Schutz vor Moos- und Algenbildung.

Insgesamt 815 m2 Dachfläche sollten eingedeckt werden, verteilt über zwei Hauptgebäude mit Verbindungsdach, den überdachten Eingangsbereich und das Nebengebäude mit der Sauna. Der Dachstuhl wurde passend zum Objekt in Massivholz ausgeführt und gemäß der aktuellen EnEV mit 220 mm Klemmfilz wärmegedämmt und mit einer Unterdachbahn versehen. Die Spitzböden sind nicht ausgebaut. Auf Lattung und Konterlattung verlegten die Dachdecker danach die Ziegel.

Original vollkeramisch

Zu der „Premion“-Linie gehört auch das umfangreiche Original-Zubehörprogramm für vollkeramische Dächer im Original-Farbton. Im Falle der Berglandresidenz wurden neben den Flächenziegeln Firstziegel, Funktionsanfang- und Endscheiben sowie Ortgangziegel mit keramischem Seitenschutz eingesetzt, außerdem die keramische Dunstrohrhaube Typ A im Originalfarbton der Flächenziegel. Diesem Originalfarbton entsprach auch die Lackierung des Aluminiumzubehörs, so die Rahmung des Dachausstiegsfensters und die ein Jahr später nachgerüsteten Schneefanggitter auf Aluminium-Grundelementen in Form des Ziegels. Weitere Aufgaben, die die Flächenverlegung unterbrachen, waren der Einbau der Steigtritte zum Kamin sowie der flächengleiche Einbau von vier Solarthermie-Elementen.

Hält Schnee und Stürmen stand

Die Schneefangsicherung plante Dachdeckermeister Gütter anhand des kostenlosen Schneelast-Assistenten des Ziegelherstellers. Auch bei der Sicherung der Ziegel gegen Windsog entsprechend den Fachregeln griff Dachdeckermeister Thomas Gütter auf den Sturmklammer-Assistenten zurück, der auf der Internetseite von Creaton im Service-Bereich steht. So ermittelte er die genaue Anzahl und die Platzierung der benötigten Klammern im Bereich der Ortgänge, der First- und Traufflächen. Immerhin liegt Hammerbrücke in der Windzone 2 und auf knapp 700 m Höhe. Gut wenn dann das Dach sturm- und schneesicher ist.

Autor
André Buchheim ist Creaton-Fachberater. Er betreute das Ferienhaus-Objekt in Muldenhammer.

Das Keralis-Verfahren sorgt für die komplette Durchfärbung des Ziegelkörpers, auch an den Schnittkanten

Bautafel (Auswahl)

Objekt Pension Berglandresidenz (Hammerbrücke)

Bauherr Familie Klein, 08262 Muldenhammer

Holzbau Matthias Fritzsch Rundholzbau,

08352 Raschau-Markersbach

Dachdecker Gütter GbR, 08262 Muldenhammer/

OT Tannenbergsthal

Produkt „Premion“ in „Nuance“ schieferton und Original Zubehör (Ortgangziegel, Firstziegel, „Signum“-Dunstrohr, Schneefanggitter, Dachausstiegsfenster, Sturmverklammerung)

Fläche 815 m²

Hersteller Creaton AG, 86637 Wertingen

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