Einblasdämmung im Dachgeschoss, Teil 1
Einblasdämmstoffe werden von Dachdeckern und Zimmerern immer öfter eingesetzt. Neben besten Dämmwerten und der wirtschaftlichen Einbringung profitieren besonders im Dachgeschoss die Bewohner vom guten Hitzeschutz. Eine gute Baustellenvorbereitung gewährleistet dabei ein optimales Ergebnis.
Der Bauablauf bei der Vorbereitung der Einblasdämmung im Dachgeschoss unterscheidet sich zur herkömmlichen Mattenverlegung zwischen den Sparren in wesentlichen Punkten: Die Luftdichtheitsebene (zum Beispiel die Dampfbremse) wird vor dem Einbringen der Dämmung verlegt. Die Aufdoppelung der Sparren wird nicht als Kreuzlage, sondern vertikal im Sparrenverlauf montiert – um eine gute Verdichtung der Einblasdämmung zu erreichen ist es wichtig, dass die Sparrenfelder geschlossen sind. Will man den Holzanteil vermindern und den Gesamtdämmwert verbessern, sollte die Aufdoppelung seitlich am Sparren montiert werden. Damit können in der Sanierung geschwundene Sparren ausgeglichen werden und das Tragwerk wird vollständig überdämmt.
Die Dampfbremse wird überlappend verlegt, mittels Tackerklammern mechanisch fixiert und im Überlappungsbereich mit Klebebändern luftdicht abgeklebt. Hier empfiehlt es sich, auf Systemlieferanten zurückzugreifen. Dann bleiben dem Handwerker eigene Prüfungen der Materialverträglichkeiten und Haftungstests erspart – auch die DIN 4108-7 gibt diese Empfehlung.
Luftdichtheit ist das A und O
Wichtig ist, dass sämtliche Anschlüsse und Durchdringungen der Dampfbremse ordentlich abgedichtet werden. Schließlich liegen die Energieverluste im Detail – durch Leckagen in der Luftdichtheitsebene geht Wärme verloren, und im schlechtesten Fall kommt es durch winterliche Kondensation der feuchtwarmen Raumluft zu Bauschäden. Isocell bietet für alle Anschlüsse und Durchdringungen Detaillösungen. Für die Anbindung der Dampfbremse mit angrenzendem Mauerwerk, beispielsweise Giebelwände und Kniestöcke, bieten sich mehrere praktikable Möglichkeiten. Zum Abdichten auf verputzem Ziegelmauerwerk werden üblicherweise Klebedichtmassen verwendet. Das Material wird in Kartuschen und Schlauchbeuteln geliefert und mit Handdruckspritzen ausgebracht. Dem Zimmerer und Trockenbauer hat allerdings immer schon die Arbeit mit einem Klebeband mehr zugesagt und dieser Vorliebe hat Isocell mit der Entwicklung der Airstop Dimaroll Rechnung getragen. Dabei handelt es sich um eine Dichtmassenraupe, die sich einfach, sauber und effektiv wie ein Klebeband verarbeiten lässt. Der höhere Anfangstack gegenüber Kartuschenware, der eine BlowerDoor-Messung ohne Anpresslatte sofort möglich macht, sowie die schnellere Verarbeitung punkten zusätzlich beim Handwerk. Mit Hilfe eines Dispensers wird die Raupe von der Rolle direkt und zielgenau auf den staub- und fettfreien Untergrund aufgetragen. Nach Abziehen des Liners, der die nach dem Abrollen außen liegende Klebeseite schützt, wird die Folie beziehungsweise der Plattenwerkstoff durch leichtes Andrücken fixiert. Die vollständige Verbundfestigkeit ist nach 24 Stunden erreicht.
Auf unverputztem Mauerwerk wiederum empfiehlt sich der Anschluss mit dem überputzbarem Airstop Flex-Klebeband. Die beste Verbindung zwischen Klebeband und Ziegel wird mit dem Bubi LF Haftprimer erreicht. Das Airstop Flex-Klebeband wird später mindestens 2,5 cm breit eingeputzt und ermöglicht so einen Übergang vom Innenputz, der luftdichten Ebene beim Ziegelmassivbau, und der Dampfbremse im Dachgeschoss.
Im zweiten Teil des Beitrages, der in der nächsten Ausgabe der dach+holzbau erscheint, werden die letzten Vorbereitungen für das Einblasen und der Einblasvorgang selbst gezeigt.
Autorin
Gabriele Leibetseder ist technische Leiterin bei der Isocell GmbH.
Für die Abdichtung am Mauerwerk wird eine Dichtmassenraupe von der Rolle verwendet