Auszubildende bauen einen Pavillon aus Holz

Gemeinsame Projektarbeit der Zimmerer-Azubis am Komzet Bau Bühl 2019

Für die Zimmerer-Auszubildenden im Berufsförderungswerk in Bühl geht es im zweiten Lehrjahr ans Eingemachte, wenn der Aufriss und die Montage von komplexen Dachformen auf dem Lehrplan stehen. Die diesjährige Abschlussklasse stellte beim Bau eines Pavillons aus Holz ihr Können unter Beweis.

Die Abschlussklasse 2020 – wer dazu zählt, hat in den meisten Fällen ein besonders turbulentes letztes Schuljahr hinter sich. Trotzdem fühlen sich die angehenden Zimmerer und Zimmerinnen, die im Berufsförderungswerk der Südbadischen Bauwirtschaft GmbH in Bühl ausgebildet wurden, gut auf ihren Berufsstart vorbereitet. Im Kompetenzzentrum Komzet Bau Bühl erinnert ein ganz besonderes Bauprojekt an den Auszubildendenjahrgang: ein Holzpavillon, den die Schüler im zweiten Lehrjahr 2019 gemeinsam gebaut haben. Er wird allen nachfolgenden Jahrgängen als Unterstand und Pausenhoferweiterung dienen.

 

Kompliziert konstruiert

Um seine Schüler richtig herauszufordern, entwarf Ausbilder Thomas Riebel den Holzpavillon als komplexe Konstruktion mit einem Mandala-Dach. Das heißt, dass das Dach wie bei einem Mandala symmetrisch aufgebaut ist. Das Dach hat in der Mitte eine runde Öffnung, da der Pavillon um einen Baumstamm herum aufgerichtet wurde. Infolgedessen kann das Dach nicht durch einen Mittelpfosten gestützt werden, sodass die Lastableitung über zusätzlich eingezogene Sparren erfolgt. Acht Außenstützen leiten die Dachlast ab und geben dem Pavillon seine achteckige Form. Besonders anspruchsvoll sind die vielen unterschiedlichen Schnitte, die Thomas Riebel in der Konstruktion unterbrachte: Schifterschnitte, Hexenschnitte sowie Pfosten, die im 22,5°-Winkel aneinander befestigt werden und schwierige Schnitte an den Gratsparren und Kerven. Die ineinander verkeilten Sparren sind im Knotenpunkt jeweils verschraubt. Die Schrauben mussten dabei die Bauteile befestigen und zusammenziehen, obwohl sie schräg ins Holz eingedreht wurden.

 

Meisterhaft montiert

In zwei Teams von je zehn Personen nahmen sich die Auszubildenden im vergangenen Jahr jeweils eine Woche lang dem herausfordernden Pavillonbau an. Zunächst wurde die Unterkonstruktion gebaut, wobei die angehenden Zimmerer/Zimmerinnen beim Gießen des Fundaments Unterstützung von den Auszubildenden aus dem Bereich Stahlbetonbau bekamen. Anschließend ging es an den Bau der Dachkonstruktion. Der damalige Zimmerer-Auszubildende Bruno Faller war in der ersten Baugruppe dabei und erzählt von seinen Erfahrungen: „Wir haben uns gefreut, dass wir den Abbund händisch machen durften. Viele von uns haben in ihren Betrieben gar nicht mehr die Möglichkeit dazu, weil dort alles automatisiert zugeschnitten wird. Besonders herausfordernd war, die CAD-Zeichnungen richtig zu interpretieren und daraufhin die Hölzer richtig anzureißen. Beim Mandala-Dach, bei dem die Hölzer alle schräg ineinander liegen, mussten wir ganz schön überlegen.“

 

Schrauben von 50 bis 300 mm Länge

Nach der ersten Hürde, dem Interpretieren der CAD-Zeichnungen, dem Anreißen und Abbinden der Hölzer, folgte die Montage der Mandala-Dachelemente und deren Verschraubung. In Teamarbeit positionierten die Auszubildenden ein Holzteil nach dem anderen kreisförmig um die Dachöffnung und verschraubten sie mit „Heco-Topix“-Schrauben von 50 bis 300 mm Länge. Bruno Faller kannte die Schrauben bereits aus seinem Ausbildungsbetrieb und sagt: „Die Schrauben waren für unsere Zwecke gut zu gebrauchen. Sie haben den Vorteil, dass sie sich auch bei schrägen Verschraubungen gut versenken lassen.“ Durch die hohe Gewindesteigung lässt sich die „Heco-Topix“ zügig verarbeiten.


Prüfungen abgelegt und ins Berufsleben gestartet

Nach den Erfahrungen, die sie beim Pavillonbau gemacht haben, konnten die Auszubildenden noch ein weiteres Jahr lang ihr handwerkliches Können vertiefen. Mittlerweile haben sie ihre Prüfungen abgelegt und sind ins Berufsleben gestartet. Was ihr ehemaliger Ausbilder sich für sie wünscht: dass sie stets Wert auf Qualität legen – sei es bei der Ausführung ihrer Arbeitsschritte oder bei der Auswahl von Geräten und Materialien.

Autorin

 

Mirjam Selle ist PR-Beraterin bei der Agentur Ansel & Möllers GmbH in Stuttgart und unterstützt die Heco-Schrauben GmbH & Co. KG bei der Pressearbeit.

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