Wohnraum auf Dächern hat laut Studie Potential
Eine große Chance für mehr Wohnungen in Deutschland liegt auf den Dächern: Mehr als 1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen könnten durch Dach-Aufstockung entstehen. Und zwar dort, wo der Wohnraum heute schon knapp und das Wohnen teuer ist: in Großstädten, Ballungsräumen und Universitätsstädten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Technische Universität Darmstadt und das Pestel-Institut Hannover vorgestellt haben. Damit dieses Potenzial schnell genutzt werden kann, sollte laut Studie die Bundesregierung Anreize schaffen und Sonderabschreibungen auch für Aufstockungen ermöglichen. Bei Wohnungen, die als „On-Top-Etagen“ auf die Dächer bereits bestehender Wohnhäuser gebaut werden können, geht die Studie von einer durchschnittlichen Größe von rund 85 m2 Wohnfläche aus. Im Fokus der Studie stehen Mehrfamilienhäuser, die zwischen 1950 und 1990 gebaut wurden. Allein durch die Dach-Aufstockung von rund 580 000 dieser Nachkriegsbauten ließen sich 1,12 Millionen Wohnungen in Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt zusätzlich errichten, so die Studie. Darüber hinaus könnten weitere 420 000 Wohnungen auf Gebäuden entstehen, die vor 1950 gebaut wurden. Vorteil der Aufstockung: Es wird kein zusätzliches Bauland gebraucht. Damit würden auch keine neuen Grünflächen versiegelt. Auch der Aufbau neuer Infrastruktur entfalle – weder neue Straßen noch Kanal- oder Versorgungsleitungen würden benötigt. Damit seien die Grundstücks- und Erschließungskosten schon zwei wichtige Punkte, bei denen gespart werde. Um das große Wohnraum-Potenzial zu nutzen, müssten dafür jedoch bundesweit zunächst die baurechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hier seien Bund, Länder und Kommunen gefragt, die etwa auf die Forderung zusätzlicher Stellplätze verzichten könnten. Mehr zur Studie lesen Sie unter www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de.