Produktionshalle mit Sandwichelementen verkleidet
Dachdecker- und Zimmereibetrieb erweitert Firmensitz
Die neue Produktionshalle der Zimmerei und Dachdeckerei Simon Dörr in Hochdorf-Assenheim besteht aus einem Holztragwerk mit einer dämmenden Hülle aus Sandwichpaneelen. Dabei kamen sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade Sandwichelemente mit einem PIR-Dämmkern zum Einsatz.
Die Zimmerei und Dachdeckerei Simon Dörr aus Hochdorf-Assenheim hat jüngst ein Bauprojekt in eigener Sache realisiert, das die Rahmenbedingungen für das weitere Wachstum des Unternehmens schaffen soll: Der Meisterbetrieb hat eine neue Produktionshalle mit angegliedertem Bürogebäude auf dem unternehmenseigenen Gelände errichtet. Der Neubau soll mehr Platz für die witterungsunabhängige Herstellung und Bearbeitung von großen Holzfertigteilen bieten.
Halle für Holzbau- und Spenglerarbeiten
Für die Zimmerei Dörr lag es nahe, bei der Tragstruktur der neuen Halle auf das Material Holz zu setzen und den Bau weitestgehend selbst in die Hand zu nehmen. Entwurf, Planung und Design des Neubaus stammen von der Architektin Judith Hery. Mit der technischen Umsetzung und Tragwerksplanung wurde die Ingenieurgesellschaft Hery beauftragt. Mit einer Fläche von 848 m² sowie einer Länge von 41 m und einer Breite von 21 m bei einer Firsthöhe von 8,30 m bietet der Hallenneubau viel Platz. Das Gebäude ist durch eine flexible Wand in zwei Bereiche gegliedert. Während in einem Bereich der Zimmereibetrieb untergebracht ist, wird die andere Seite für Spenglerarbeiten genutzt. Eine Kranbahn mit zwei unabhängigen Laufkatzen fährt durch beide Bereiche. Direkt an die Halle ist ein zweigeschossiges Bürogebäude angebaut, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Nutzfläche von 301 m² bietet.
Tragwerkskonstruktion aus Holz
Die Tragwerkskonstruktion der Halle besteht aus Brettschichtholzbindern sowie -stützen, die auf einer Bodenplatte und Fundamenten aus Stahlbeton errichtet wurden. Auf den Brettschichtholzbindern wurden Einfeldpfetten verlegt, die die Dacheindeckung aufnehmen. Die Dachhaut und die Außenwände der Halle bilden Sandwichelemente von Kingspan. Diese setzt der Dachdecker- und Zimmereibetrieb auch häufig bei Kundenprojekten ein. Für das Dach der neuen Halle kamen rund 1150 m² des „KS1000 RW“-Paneels zur Anwendung. Für die Außenwände wurden rund 850 m² „KS1000 AWP“-Paneele eingesetzt. Die Außen- und Innenwände des Bürogebäudes bestehen hingegen aus massiven Brettsperrholzplatten. Hierbei wurden die Oberflächen zum Teil in Sichtqualität belassen.
Die für die Halle verwendeten Wandpaneele sowie die „Highline“-Rinnen und Kantteile von Kingspan wurden in ihrer Farbigkeit auf das Holz des Bürogebäudes und die Fensterprofile abgestimmt. Die Wandpaneele kamen in den Farben Grau, Silber und Anthrazit zum Einsatz. Die unterschiedliche Farbigkeit der einzelnen Paneele bringt Abwechslung in die Fassade. Bei dem Neubau des Unternehmens Dörr wurde eine horizontale Verlegung der Wandelemente gewählt. Alternativ wäre auch eine vertikale Verlegung möglich gewesen. Das Achsraster beträgt 5,93 m. Fertigen lassen sich die Sandwichelemente „KS1000 AWP“ nach Bedarf bis zu einer Länge von 18 m. Bei den Dachelementen beträgt die maximale Produktionslänge 22,50 m. Die Paneele sind jeweils einen Meter breit.
Gewölbtes Lichtband mit knapp 30 m Länge
Für die natürliche Belichtung der Innenbereiche der Halle sorgt ein Lichtband des Kingspan-Schwesterunternehmens Kingspan Light + Air/Essmann. Zum Einsatz kam hier ein modulares, gewölbtes Lichtband mit einer Breite von 2,50 m und einer Länge von 29,49 m, mit RWA-Klappen für die natürliche Entrauchung und einem integrierten Durchsturzsicherungssystem.
Metallische Deckschichten umgeben Dämmkern
Bei dem Hallenneubau konnte das gewünschte energetische Niveau mit geringen Dämmstoffdicken realisiert werden. Als Außenwände der Halle wurden Sandwichelemente mit 80 mm Dicke verbaut. Die „KS1000 AWP“-Wandpaneele sind schwer entflammbar (Brandverhalten B‑s1, d0 gemäß DIN EN 13501-1). Sie verfügen über einen von Kingspan entwickelten „Quadcore“-Kern. Dieser besteht aus einem geschlossenzelligem PIR-Hartschaum und bietet einen Lambdawert von 0,018 W/mK. Zwei metallische Deckschichten umschließen den Dämmkern und bilden zusammen mit der Dämmung ein montagefertiges Wandelement. Neben dem hohen Wärmeschutz bieten die Sandwichelemente ein geringes Gewicht, was eine schnelle Montage ermöglicht. Das wurde auch beim Hallenneubau in Hochdorf-Assenheim deutlich: Hier dauerte die Fertigstellung der gesamten Gebäudehülle nur vier Wochen.
AutorinKatja Geßner ist Marketing Managerin Deutschland bei der Kingspan GmbH in Wesel.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Neubau einer Produktionshalle und eines Bürogebäudes in Holzbauweise
Bauherr, Holzbau- und Fassadenarbeiten Zimmerei und Dachdeckerei Simon Dörr, 67126 Hochdorf-Assenheim, www.zimmerei-doerr.de
Entwurf und Planung H5 Architekten Ingenieure, Dipl.-Ing. Architektin Judith Hery, 67126 Hochdorf-Assenheim
Technische Umsetzung & Tragwerksplanung Ingenieurgesellschaft Hery, 67126 Hochdorf-Assenheim