Pavillon aus Furnierschichtholz für die Frankfurter Buchmesse
Er ist materialsparend konzipiert und lässt sich schnell auf- und wieder abbauen: Der „Frankfurt Pavillon“ ist eine Konstruktion aus Furnierschichtholz, die für die Frankfurter Buchmesse geplant und 2018 erstmals aufgebaut wurde. Für die Montage und Demontage des vom Architekturbüro Schneider + Schumacher entworfenen und von der Holzbau Amann GmbH geplanten und errichteten Pavillons braucht es nur zehn Tage. Möglich macht das eine spezielle Konstruktion, bei der Hauptspanten, Nebenträger und sämtliche Querverbindungen mit Hilfe der Knapp-Verbinder „Duo 35“ und „Ricon“ vor Ort eingehängt werden.
Die Konstruktion
Von außen erinnert der 6,5 m hohe und 480 m2 Grundfläche umfassende Messestand an drei ineinander geschobene Riesenmuscheln. Tatsächlich besteht die Konstruktion des Pavillons aus miteinander gekoppelten Rippenelementen, die dank parametrischer 3D-Planung materialsparend konzipiert sind. Eine lichtdurchlässige Membran aus rund 1000 m2 recyceltem PVC umhüllt das Traggerüst und schafft einen vor Einblicken und Witterungseinflüssen geschützten Raum.
Für die Rippen und den Boden der Pavillonkonstruktion wurden insgesamt 75 m3 Furnierschichtholz verbaut. Gebogene Spanten bilden das Tragwerk des Pavillons. Horizontale Verbindungsbretter zwischen den Rippen stabilisieren die Konstruktion und dienen gleichzeitig als Bücherregale. Dabei verwandeln sie den Raum in eine Bibliothek, die 300 Sitzplätze und weitere 100 Stehplätze bietet. Der Pavillon soll mindestens zehn Mal auf der jährlich stattfindenden Frankfurter Buchmesse eingesetzt werden. Die Zeit zwischen den Veranstaltungen verbringt er, fein säuberlich zerlegt und gut verpackt, in einer beheizten Lagerhalle in Frankfurt am Main, bevor er jeweils für eine knappe Woche wieder zur Buchmesse aufgebaut wird. Dieses Jahr wird er allerdings nicht auf der Frankfurter Buchmesse vom 20.-24.10.2021 zu sehen sein.
Einfach einhängen und justieren
„Schnelle und wiederverwendbare Steckverbindungen für die Montage und Demontage waren ein Hauptkriterium für die Konstruktion“, erinnert sich Hendrik Pfeffinger, der für den Bau des Pavillons zuständige Projektleiter bei Holzbau Amann. Um die Nebenträger an die fast 18 m weit spannenden Hauptträger anzuschließen, setzte Holzbau Amann auf „Ricon 140/40 EA“ sowie „Ricon 160/40 EA“-Verbinder von der Knapp GmbH. Insgesamt wurden 170 Stück der Verbinder verwendet. Die aus zwei identischen Teilen bestehenden Verbinder wurden nach den Abbund-Arbeiten mit den Hauptspanten und Nebenträgern verschraubt. Vor Ort muss die Konstruktion nur noch eingehängt und justiert werden.
„Weil der häufige Auf- und Abbau die Verbindungsmittel stark beansprucht, wurde neben „Ricon“-Verbindern für das Haupttragwerk auch der Einhängeverbinder „Duo 35 mL (mit Luft)“ gewählt. Letzterer ist ideal, um die Regalbretter zwischen den gebogenen Spanten einhängen zu können. Und beide Verbinder sind mehrfach und schnell zusammenbaubar und auch nach dem zehnten Aufbau noch stabil“, sagt Hendrik Pfeffinger.
Insgesamt 1200 Stück des „Duo 35 mL“ Verbinders brauchte es, um jedes Brett an seinem zugedachten Platz befestigen zu können. Dank der „mL“-Variante mit seitlichem Spiel beeinflussen auch leichte Veränderungen des Holzquerschnitts oder der Maße die Qualität der Befestigung nicht. Aufgrund des geringen Durchmessers des „Duo 35“ Verbinders verschwindet er hinter den 45 mm dicken Regalbrettern, sodass ein schönes Fugenbild gewährleistet ist und der Pavillon auch nach dem zehnten Aufbau noch aussieht wie am ersten Tag. Mehr Informationen zu den Verbindern, die für den Bau des Pavillons genutzt wurden, finden Sie online unter: