Holzständerbauweise trifft Recycling-Beton
Mit einen neuen Hybridbauteil für Außenwände vereint die Innogration GmbH die positiven Eigenschaften der Werkstoffe Holz und Beton. Neben den Eigenschaften als thermischer Speicher übernimmt der Beton dabei die Funktion als Dampfsperre für die Fassadenkonstruktion. Holzständer, die auf der Betonplatte montiert werden, bilden die Dämmebene.
Beton mit Recyclingzuschlag
Eine Besonderheit der Hybridwand ist, dass der Beton mit einem reinen Recyclingzuschlag hergestellt wird. Während die DAfStb-Richtlinie „Beton mit rezyklierter Gesteinskörnung“ die Verwendung von maximal 45 Prozent Recyclingmaterial zulässt, ermöglicht die hier beschriebene Hybridbauweise aufgrund der statischen Beanspruchung die Verwendung von 100 Prozent Recyclingmaterial (Gesteinskörnung). Die unterschiedlichen Temperaturen während des Tages werden durch die Holz-Beton-Hybridwand ausgeglichen. Bei steigenden Raumtemperaturen nimmt der Beton die vorhandene Wärme auf und gibt diese bei Abkühlung des Raumes wieder ab.
Mit Leitungen und Leerrohren
Zur Erstellung der Hybridwände werden die einzelnen Betonplatten vorgefertigt und dem Holzbauer zur weiteren Montage bereitgestellt. Die erforderlichen Leitungen oder Leerrohre werden in der Herstellung im Beton integriert. Die Holzständerbauweise hingegen ermöglicht den werkseitigen Einbau der Fensterlaibungen und das Einbringen einer Dämmung. Erstmals wurde die neue, hybride Fassadenwand 2020 bei dem Gebäude „Innoliving“ eingesetzt, das in Bernkastel-Kues errichtet wurde. Die Herstellung des Gebäudes erfolgte in Holz-Beton-Modulbauweise. Dabei dienten die Betonplatten als Grundlage für die Befestigung der Holzständer. Die ersten Erfahrungen mit der Herstellung der Hybridwand unter Einbezug der verschiedenen Gewerke waren laut der Innogration GmbH erfolgsversprechend. Die Konzeption des Gebäudes und die Planung der einzelnen Bestandteile führten Fachplaner von Inno-gration aus. Die Betonwand mit einem Zuschlag aus 100 Prozent Recyclingmaterial wurde vom Betonwerk Büscher in Heek (Münsterland) hergestellt. Der Zusammenbau und die Verbindung mit der Holzständerbauweise inklusive Dämmung und Fassadenverkleidung aus Holzprofilen erfolgte bei der Firma Oster Dach + Holzbau GmbH in Bernkastel-Kues (Rheinland-Pfalz).
Weitere Informationen zu den Holz-Beton-Hybridbauteilen der Firma Innogration finden Sie unter www.innogration.de.