Holzbau-Offensive in Baden-Württemberg angekündigt

Öffentliche Gebäude sollen zukünftig soweit wie möglich in Holzbauweise gebaut werden

450 Architekten, Ingenieure und Holzbauexperten kamen zur 40. Fachtagung Holzbau Baden-Württemberg Anfang November nach Stuttgart und tauschten sich über aktuelle Entwicklungen im Holzbau aus. Das größte Ausrufezeichen der Veranstaltung setzte ­Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der erstmalig die Schirmherrschaft der Fachtagung übernahm. Er kündigte auf der Veranstaltung ein Investitionspaket von 17 Millionen Euro an, um eine Holzbau-Offensive für Baden-Württemberg zu starten. 

Gleichzeitig solle es eine Reihe von Impulsen geben, um den Holzbau im Land gezielt voranzubringen. Das Land Baden-Württemberg werde dabei mit gutem Beispiel vorangehen und künftig Neu- und Umbauten soweit wie möglich in Holz- und Holz-Hybridbauweise umsetzen.

Holzbauquote von 30 Prozent

Baden-Württemberg gilt als führend im Holzbau, nirgendwo sonst in Deutschland entstehen prozentual so viele neue Wohngebäude aus Holz wie hier. Aktuell liegt die Quote bei 30 Prozent der Neubauten. Noch sind die meisten der neu errichteten Holzgebäude Ein- und Zweifamilienhäuser. Der Holzbau sei aber längst dabei, die Städte zu erobern, betonte Christoph Jost, Geschäftsführer von proHolzBW. Hochhausprojekte wie das Skaio in Heilbronn  zeigten auf beeindruckende Weise, wozu der Holzbau heutzutage fähig sei. „Sie helfen, das Thema breiter in die Öffentlichkeit zu tragen und die Akzeptanz von Holzgebäuden, auch mit weniger Stockwerken, in der Bevölkerung zu erhöhen“, sagte Jost. Dabei ermögliche die hohe Vorfertigung im Holzbau eine kurze Bauzeit, dadurch könne in kurzer Zeit neuer Wohnraum geschaffen werden. Die Baustellen von Holzbauten seien darüber hinaus leiser, da dank des leichten Materials und der vorgefertigten Bauelemente weitestgehend auf schwere, lärmintensive Maschinen verzichtet werde. Weitere Informationen zum Holzbau in Baden-Württemberg und zur Veranstaltung finden Sie online unter www.proholzbw.de.

Lesen Sie dazu auch das Editorial der dach+holzbau 1.2019!

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