Hölzerne Windkraftanlage kurz vor Vollendung
Nach einigen Verzögerungen geht die erste Windkraftanlage mit hölzernem Turm demnächst in Betrieb. Es steht bereits der achteckige Turm, der Generator allerdings muss noch montiert werden.
Holz als Baustoff hat im Vergleich zu Stahl nicht nur den Vorteil günstiger statischer Werte, sondern der Holzbau ist – je nach Stahlpreis – auch günstiger. Dazu kommt, dass Anlagenbetreiber wegen höherer Windausbeute immer mehr in die Höhe streben. Auch da hat ein Holz-Modulbau Vorteile: Denn bei Stahltürmen, die in großen Längen an den jeweiligen Standort geliefert werden, ist bei 110 m das Ende der Fahnenstange wegen der Transportlogistik erreicht. Der Holzturm wird dagegen in gut transportfähigen 15 m langen und 2,8 m breiten Einzelelementen zum jeweiligen Standort geliefert. Höhen bis 200 m seien technisch machbar, sagt Bauingenieur Gregor Prass, einer der zwei Geschäftsführer der Timbertower GmbH.
Das Grundgerüst des Turmes ähnelt einem Turm mit Verstrebungen und ist vor allem für die Montage notwendig, denn die Last wird über die Platten abgetragen. Die Plattenelemente sind treppenförmig rund um den Turm angeordnet und an den Flächen stumpf miteinander verleimt. In vertikaler Richtung wird die Verbindung über eingeklebte Lochbleche hergestellt. Hochwertige Kleber und Füllklebstoffe garantieren nach der Aushärtung ein statisch wirksames Gesamtsystem. Produziert wurde das Brettsperrholz durch die Hersteller KLH und Stora Enso. Der erste Turm wurde durch Holzbau Cordes aufgebaut.
Ursprünglich sollte der Rotor im August montiert werden, nun soll die Anlage bis Ende 2012 in Betrieb gehen. In einer der nächsten Ausgaben von dach+holzbau werden wir ausführlich über das Projekt berichten.