Finale Arbeitsschritte: Der obere Abschluss
Fassadenbekleidungen mit Prefa-Sidings: Teil 9 – oberer AbschlussDie vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich seit Jahrhunderten als bauphysikalisch sicherer Wandaufbau bewährt, bei dem keine Probleme mit Kondensatfeuchte entstehen. In unserer Serie zeigen wir die Planung und Verlegung der Aluminium-Sidings von Prefa vom Sockel bis zum Dachrand.
Ist die Fläche mit Sidings bekleidet, bleibt zum Schluss noch das Einpassen und die Montage des letzten Paneels. Am wenigsten aufwändig ist der Anschluss an den Dachrand bei einem Flachdach, bevor die Attikabdeckung montiert ist. In diesem Fall wird der letzte Siding wie üblich befestigt, da die Schrauben durch die Blende der Mauerabdeckung später verdeckt werden. Dies ist möglich, wenn die Aufteilung der Fassade so ausgeht, dass der gelochte Befestigungsstreifen an der Oberkante der Unterkonstruktion aufhört.
Ist das nicht der Fall, besäumt der Handwerker das letzte Siding mit 21 mm Übermaß, das er dann um 90° nach hinten kantet. Das „Abfallstück“ muss nicht entsorgt werden, da es sich bestens als Unterlage zur Befestigung eignet. Einfach um 180° schwenken, so dass die Schnittkante nach oben zeigt und der gelochte Haltestreifen nach unten. So kann er an der UK verschraubt werden und das bearbeitete Paneel wird daran sichtbar angeschraubt oder – genietet. Die Schrauben oder Nieten verschwinden (wiederum) hinter der Mauerabdeckung.
Unterschiedliche Wandabschlüsse
Etwas mehr Aufwand bedarf es bei Fassaden, die durch Dachüberstände abgegrenzt sind, wenn man sichtbare Befestigungen vermeiden möchte. Den oberen Rand bildet ein gekantetes U-Profil mit einer Breite und Tiefe von 25 mm, das bereits vor dem Einsetzen des letzten Paneels mit etwa 10 mm Spalt zur Dachuntersicht angebracht werden muss.
Da der Handwerker beim Montieren das abschließende Element erst in dem Taschenprofil nach oben schiebt und dann wieder nach unten, und die Nut auf die Feder stecken muss, ist bei dessen Vorbereitung zu berücksichtigen, das Siding 12 bis 15 mm schmaler zu kanten. Dieses Maß bezieht sich auf die obere Kante des Kantprofils. Um zu verhindern, dass das Siding mit der Zeit durch Ausdehnung oder Windsog nach oben „wandert“ und sich ausfädelt, montiert man an der vorletzten Reihe Sturmsicherungsclipse, durch die das Paneel gegen Abheben gesichert ist. Zur Montage braucht es etwas Kraft in den Fingerspitzen, da zum Einführen der Nut der Handwerker zwischen das U-Profil und das Siding greifen und es herunterdrücken muss. Die Sturmsicherungen mit ihrer Spreizwirkung müssen dabei gleichzeitig mit der unteren Kante des Paneels zusammengedrückt werden. Bei längeren Elementen ist es besser, wenn man zu zweit ist.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit einem sogenannten Rückholhaft zu arbeiten. Dazu schneidet man sich einen etwa 1 cm breiten und circa 15 cm langen Blechstreifen der gleichen Farbe der Kantteile zurecht. Dieser wird auf die Rückkantung des obersten Sidings mit der Farbseite nach unten genietet oder daran eingehängt. Beim Einsetzen des Profils schaut der Haft an der Vorderseite heraus. Durch das nach unten Ziehen an dem Streifen rastet die Nut in die Feder. Den Haft zieht man nun straff, biegt ihn über die Unterkante des U-Profils nach oben, und schneidet ihn ab, so dass nur noch circa 1 cm sichtbar bleibt. Somit ist das letzte Element ebenfalls gesichert. Das kleine Stück, das vom Haft noch heraussteht, fällt überhaupt nicht auf. Zur Vermeidung von Schnittverletzungen sollte zum Straffziehen eine Zange verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit zur Fixierung wäre eine sichtbare Befestigung mit Nieten, wenn es nicht stört. Ab einem gewissen Abstand sind die farblich abgestimmten Nietköpfe, die Prefa im Sortiment führt, ohnehin nicht mehr zu erkennen.
Autor
Thomas Weiß ist Zimmermeister und mitverantwortlich für die Schulungen in der Prefa- Academy in Neu-Ulm.
Hinterlüftung – Lüftungsquerschnitte einhalten
Damit die Funktionalität der Hinterlüftung gewährleistet ist, muss am oberen Abschluss der Fassade die Abluft entweichen können. Dafür reicht ein Lüftungsquerschnitt von Minimum 50 cm²/lfm, also ein Spalt mit mindestens 5 mm Breite oder größer, wenn ein Lüftungsprofil verwendet wird. Ein solches ist gem. DIN 18516-1 erst ab einer Öffnung ≥ 20 mm erforderlich.
In der Praxis bewährt hat sich, das obere U-Profil mit einem Spalt von etwa 10 mm zur Dachuntersicht zu montieren, was der Dicke von circa 3 Zollstockblättern entspricht. Das gilt sowohl für den Traufbereich, als auch an der Dachschräge am Ortgang.
Bei Anschlüssen an Mauerabdeckungen ist darauf zu achten, die Breite so zu wählen, dass die Abluft zwischen der Blende und dem Siding entweichen kann.