Den modernen Holzbau mitgestalten
Eco Timber erledigt Lohnabbbund und Holzrahmenbau für Holzbaubetriebe und den HandelAuf dem 10 000 m² großen Gelände der Firma Eco-Timber werden jährlich etwa 580 000 Laufmeter Holz abgebunden und über 50 000 m² Holzelemente produziert. Das Unternehmen in Heilbad Heiligenstadt (Thüringen) ist auf den Lohnabbund in drei Qualitätsstufen und den Holzrahmenbau spezialisiert.
In der über 2200 m² großen Produktionshalle der Firma Eco-Timber wird geschraubt, getackert und das nächste Wandelement positioniert. Zwei große Abbundanlagen laufen, der Hallenkran fährt über den 28 m langen Fertigungstisch – ein neues Holzelement ist fertig und wird für den Transport bereitgestellt. Der Geräuschpegel ist dennoch angenehm gering und in der Halle geht es weder hektisch noch laut zu.
„Das hier ist ein hochtechnisiertes, aber auch hochqualifiziertes Abbundzentrum. Wir können Lohn-Abbund in drei Qualitätsstufen produzieren“, sagt Uwe Klingebiel, Geschäftsführer von Eco-Timber. Seine Mitarbeiter fertigen mit den beiden Hundegger „K2 Industry“-Abbundanlagen im Betrieb sowohl den kostengünstigen, einfachen Abbund als auch den Profi-Abbund mit ausrissfreien Ausklinkungen und Verblattungen. Durch eine manuelle Nachbearbeitung schaffen sie sogar die dritte Qualitätsstufe „Sicht-Abbund-Plus“, bei der die Sichtoptik des Holzes herausgearbeitet wird. Sämtliche Bearbeitungsspuren am Holz werden in der höchsten Qualitätsstufe durch vierseitiges Hobeln entfernt.
Etwa 1800 m³ Holz im ersten Jahr eingelagert
Uwe Klingebiel ist seit 18 Jahren als Zimmermeister und Dachdeckermeister selbstständig. Im nahegelegenen Dorf Streitholz führt er bis heute seinen Zimmereibetrieb weiter. Die Auftragslage sei gut, aber am Firmensitz seiner Zimmerei gebe es keinen Platz mehr für Expansion. „Seit 2015 habe ich mir mehr Fläche und eine eigene Abbundanlage gewünscht“, sagt Klingebiel. Der Grundstein für das Millionenprojekt Eco-Timber wurde im August 2019 gelegt. Uwe Klingebiel hatte im ersten Jahr etwa 1800 m³ Holz von seinen Handelspartnern im Umkreis von 100 km eingekauft und verarbeitet. Am 18. Februar 2020 lief bei Eco-Timber das erste Stück Holz durch die „K2-Industry“-Abbundmaschine. Diesem Moment wird Uwe Klingebiel nie vergessen – schon deshalb nicht, weil er einen Holzabschnitt und etwas Späne vom ersten Durchlauf der Abbundmaschine als Erinnerungsstücke aufgehoben hat. Sie haben in der Vitrine in seinem Büro einen besonderen Platz bekommen. Seit Februar 2020 kann Uwe Klingebiel nun Abbund und Holzelemente in der hohen Qualität anfertigen, wie er sie benötigt. „Ich lasse seitdem hier konstruieren und produzieren und kann meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da einsetzen, wo sie gebraucht werden“, sagt er.
Nicht nur Abbund, sondern auch Aufmaß
Bei Dachdecker- und Holzbaubetrieben sowie dem Holz-Fachhandel wirbt Eco-Timber mit einem „Full-Service“-Angebot. Dazu gehören 3D-Messtechink für Aufmaße vor Ort, 3D-Visualisierungen und jede weitere Hilfe, die der Handwerker oder Händler für die Umsetzung der Bauvorhaben beim Kunden braucht. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz für das Handwerk, sondern als ein Rad im Antriebsmotor für den Holzelementbau und die Modulbauweise. Mit unserem Angebot können alle ein bisschen größer denken und jeder noch so kleine Betrieb kann profitieren“, so Klingebiel.
Schnelle Abwicklung dank externer Vorfertigung
Das thüringische Unternehmen Eco-Timber wurde auch im benachbarten Hessen bereits entdeckt: Für die Fritz-Kissel-Siedlung in Frankfurt lieferte Eco-Timber 6800 m² Fassaden-, Sockel und Attika-Elemente sowie Holzrahmenbauelemente. „Momentan kenne ich niemanden, der eine Bearbeitungsbreite für Durchlaufquerschnitte von bis zu 300 x 1300 mm und Wand-elemente bis zu 13 m Länge in unserer Region mit den entsprechenden Gütesiegeln RAL und GDF liefern kann und dabei so flexibel im Elementbau ist“, sagt Holzbauplaner Anselm Schoen aus Witzenhausen. „Wir brauchen diese starken Zulieferer von Einzelkomponenten. Einzelne Betriebe können das Produktionsvolumen nicht mehr bewältigen“, sagt Schoen, der die rasante Entwicklung von immer größeren Holzbauprojekten tagtäglich in seinem Büro miterlebt. Das hohe Auftragsvolumen sei nur mit schnellen Abwicklungszeiten zu schaffen, meint der Planer.
Holzbau-Offensive für Thüringen gefordert
Zimmermeister Uwe Klingebiel hat in sein Unternehmen Eco-Timber mittlerweile rund 6 Millionen Euro investiert und der Freistaat Thüringen die bereitgestellten Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds gewährt. Mit der Zusammenarbeit und Unterstützung des Landes sei er zufrieden, wünsche sich für Thüringen dennoch eine Holzbauoffensive wie Baden-Württemberg sie habe, meint Klingebiel. „Wir dürfen den Anschluss nicht verpassen, brauchen Ausbildungsangebote und mehr Holzbau bei Schulen und anderen kommunalen oder gewerblichen Neubauten. Die Wertschöpfung bleibt so in der Region“, sagt Klingebiel.
Aus der ersten Etage des Bürogebäudes von Eco-Timber hat Uwe Klingebiel einen guten Blick auf die noch freien Flächen im Gewerbegebiet. Schon bald werde er das angrenzende Grundstück erwerben, für den Ausbau der Holzelemente und den Aufbau einer Holzmodulbau-Fertigung, sagt Klingebiel. Mit seinem Unternehmen Eco-Timber hat er in Zukunft noch einiges vor.
AutorinDiana Wetzestein ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten moderner und historischer Holzbau sowie ökologische Sanierung.
Kontakt
Eco-Timber GmbH & Co. KG
Gewerbegebiet A38 – Ost
37308 Heilbad Heiligenstadt
Tel.: 03606/502310-0
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