Dachsanierung mit Rhepanol-Dachbahnen
Die Dachsanierung einer Schule in Schweinfurt sollte in sechs Wochen abgeschlossen sein. Die unterschiedlich geneigten Dachflächen wurden gedämmt und mit Kunststoffdachbahnen abgedichtet. Nachträglich aufgeschweißte PIB-Stehfalzprofile ergänzen das Dach und erinnern an die alte Dachdeckung.
Das „Bergl“ zählt bis heute als klassisches Arbeiterviertel in Schweinfurt. Entstanden in den Jahren 1950 bis 1972, dient es noch heute als Wohnquartier für in der Schweinfurter Großindustrie beschäftigte Arbeiter und Angestellte. Davon zeugen die zahlreichen Werks- und Mietwohnungen. 1960 baute man in dem Arbeiterviertel ein Grundschulgebäude. Heute besuchen 240 Schülerinnen und Schüler die dreizügige Albert-Schweitzer-Grundschule im Herzen des Viertels.
Sanierung in den Sommerferien
Mittlerweile gehört der Ursprungsbau der Schule zu einem größeren Schulkomplex, dem auch die Albert-Schweitzer-Mittelschule angeschlossen ist. Der markante Flachdachbau mit Pultdächern wird zwar weiterhin als Grundschule genutzt. Die energetischen Eigenschaften des ursprünglichen Gebäudes entsprachen aber nicht mehr den aktuellen Standards. Deshalb entschloss sich die Stadt Schweinfurt zur kompletten Sanierung der Gebäudehülle. Mit der Planung und Bauleitung beauftragte sie die SWG Stadt und Wohnbau GmbH Schweinfurt. Das Zeitfenster für die notwendige Sanierung war mit sechs Wochen Sommerferien knapp bemessen. Neben Fenstern und Türen wurde auch die Wärmedämmung an den Fassaden und auf den Dachflächen erneuert. Um die Arbeiten innerhalb der vorgegebenen Zeit abschließen zu können, waren eine durchdachte Vorplanung und ein gutes Baustellenmanagement nötig.
Drei Dachflächen
Mit den Dacharbeiten beauftragte die Bauleitung den lokalen Dachdeckerbetrieb Handschuh Bedachungen. Die Dachdecker arbeiteten in zwei Teams mit jeweils vier Mann auf den Dächern, um die Sanierung in sechs Wochen abschließen zu können. Das insgesamt rund 1070 m² große Dach der Schule besteht dabei aus drei Dachflächen. Zwei davon sind zum Schulhof hin geneigte Pultdächer, die einen Neigungswinkel von 7° haben. Das rückseitige Flachdach hat nur 3° Dach-neigung. Entwässert wurden die ursprünglich mit Stehfalzblechen gedeckten Dachflächen bis zur Sanierung über vorgehängte Rinnen.
Rückbau war notwendig
Im ersten Sanierungsschritt mussten die Dachflächen abschnittweise zurückgebaut werden. Die Pultdachflächen bestehen im Kern aus Stahlbetonrippendecken. Diese Betondecken wurden direkt mit einer bituminösen Dampfsperre notabgedichtet.
Auf dem flacheren Dachbereich mussten die Dachdecker zunächst die vorhandene Holzschalung des Daches aufnehmen. In die Sparrenfelder des Dachtragwerks fügten sie neue Mineralwolldämmplatten ein (100 mm Dicke, WLG 035) und montierten darüber OSB-Platten als Schalung. Anschließend wurde auch hier eine bituminöse Dampfsperre verlegt und das Dach damit vorerst abgedichtet. Zusätzlich wurden an den umlaufenden Dachrändern Bohlen fixiert, um einerseits die neue Wärmedämmschicht einzufassen und andererseits eine Grundlage für die später montierten Dachrandprofile zu haben.
Einlagige und zweilagige Dämmung
Der Dachaufbau auf den drei Dachflächen unterscheidet sich aufgrund der Nutzung der darunter liegenden Räume. Die Klassenräume der Grundschule befinden sich direkt unter den beiden stärker geneigten Dachflächen. Hier wurden auf den Dampfsperrbahnen zwei Lagen Dämmplatten verlegt. Unter dem flacher geneigten Dachbereich befinden sich Flure und Nebenräume. Deshalb verlegten die Dachdecker hier auf der Dampfsperre nur eine einlagige 160 mm dicke PUR-Dämmung. Zum Einsatz kamen vlieskaschierte „FD XL“ Dämmplatten von Puren (WLS 023). Abgedichtet wurden alle Dachflächen mit „Rhepanol hfk“-Dachbahnen. Dabei kamen die Varianten „Rhepanol hfk“ und „Rhepanol hfk-sk“ zum Einsatz.
Auf den steileren Pultdächern zum Schulhof hin verlegten die Dachdecker „Rhepanol hfk sk“-Selbstklebebahnen, da aus optischen Gründen keine Faltenbildung im Dach gewünscht war. Durch den Einsatz von Selbstklebebahnen auf den Pultdächern ist die Dachabdichtung weitesgehend frei von Wellen und Falten, da die verklebten Bahnen vollflächig am Untergrund haften. Zunächst verklebten die Dachhandwerker auf den Pultdächern die „Rhepanol hfk-sk“-Bahnen direkt auf der zuvor grundierten alukaschierten PU-Dämmung. Dann fügten sie die Bahnen im überlappenden Nahtbereich mit einem Heißluftschweißgerät. Die Anschlüsse an den Dachrändern und am First bildeten die Handwerker mit kaschierten Verbundblechen und Anschlussbahnen aus dem FDT-Sortiment aus.
Flüssigkunststoff für den Wandanschluss
Auf dem flachgeneigten Dachbereich verlegten die Dachdecker „Rhepanol hfk“-Bahnen und fixierten diese mechanisch im Saum. Auch hier wurden die Bahnen anschließend im Nahtbereich mit einem Schweißautomaten verbunden. Neben den Anschlüssen an den Dachrändern, die mit Verbundblechen und Anschlussbahnen ausgeführt wurden, gab es noch ein besonderes Detail an den hohen Wänden der angrenzenden Pultdächer zu beachten. Hier sind zur Belichtung und Belüftung der Klassenräume elektrisch steuerbare Kippflügel-Fenster eingebaut. Um die vorgeschriebenen Anschlusshöhen für die Abdichtung an dem Ziegelmauerwerk und den Fensterprofilen umzusetzen, nutzen die Dachdecker Flüssigkunststoff, der farblich zu den Kunststoffdachbahnen passt.
Aufgeschweißte Stehfalzprofile
Schließlich sollte im Zuge der Sanierung die Optik des alten Daches, das ursprünglich mit Stehfalzblechen eingedeckt war, aufgegriffen werden. Deshalb entschied man sich, auf die zum Schulhof hin geneigten Pultdächer „Rhepanol“ PIB-Stehfalzprofile aufzubringen. Die materialhomogenen, stranggepressten Profile wurden direkt auf die Dachabdichtung aus „Rhepanol“-Dachbahnen verschweißt. Die nachträglich aufgeschweißten Stehfalzprofile fügten sich so nahtlos in das Gesamtbild ein. Nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten wurden an den Dachrändern Dachrandprofile gefertigt und montiert. Trotz des sehr engen Zeitplans konnten nahezu alle Arbeiten an der Gebäudehülle innerhalb der vorgegebenen sechs Wochen realisiert werden. Begeistert nahmen die Erst- und Zweitklässler das sanierte Grundschulgebäude nach den Sommerferien in Empfang.
AutorSven-Erik Tornow ist Baufachjournalist und betreibt die Agentur Flüstertüte in Köln. Er betreut die FDT Flachdachtechnologie GmbH & Co. KG bei der Pressearbeit.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Dachsanierung der Albert-Schweitzer-Grundschule in Schweinfurt
Bauherr Stadt Schweinfurt, 97421 Schweinfurt, www.schweinfurt.de
Planung SWG Stadt und Wohnbau GmbH, 97422 Schweinfurt, www.swg-schweinfurt.de
Dachdecker Handschuh Bedachungen GmbH, 97424 Schweinfurt, www.handschuh-dach.de
Herstellerindex (Auswahl)
Dachbahnen, Kunststoff-Stehfalzprofile und Zubehör FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG, 68199 Mannheim, ww.fdt.de