Wohnanlage Oberland am Schliersee erhält neue Dächer aus roten Kunststoffdachbahnen
Als ein Hagelsturm die Region um den Schliersee heimsuchte, wurde auch die Wohnanlage Oberland in Mitleidenschaft gezogen. Die Dächer wurden so stark beschädigt, dass sie saniert werden mussten. Dies gelang mit einer Kunststoffdachbahn mit nachgewiesener Hagelschlagfestigkeit.
Viele träumen davon, genau da zu wohnen, wo andere Urlaub machen. Gerne am Wasser gelegen, aber mit Blick auf die Berge. Da ist der Ort Schliersee in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Bayerns genau das Richtige. Direkt am gleichnamigen See gelegen, bietet er einen traumhaften Blick auf die Bergwelt. Und Platz zum Wohnen bietet der Ort auch reichlich, wie in der Wohnanlage Oberland. Keine hundert Meter vom Seeufer gelegen, auf einem großen Grundstück in Hanglage verteilt, bietet die Anlage mit einer Gesamtwohnfläche von rund 4400 m2 insgesamt 72 Wohnungen.
Rote Dächer aus Kunststoffdachbahnen
Der regionalen Bautradition folgend schützen Satteldächer die zweigeschossigen Gebäude des Wohnensembles. Auch setzt sich das zweite Geschoss mit der markanten Holzverkleidung von den weißen Putzfassaden ab. Jedoch hat man die Steildachflächen seinerzeit nicht mit Dachziegeln gedeckt, sondern mit roten Kunststoffdachbahnen aus PVC abgedichtet. Über viele Jahre prägten die roten Dächer die Wohnanlage.
Erheblicher Hagelschaden
Ein schwerer Hagelschauer war für die Satteldächer besonders folgenreich. Denn die Hagelkörner perforierten einen Großteil der Abdichtung der insgesamt 3300 m² umfassenden Dachfläche. Eine schnelle, funktionssichere und wirtschaftlich vertretbare Lösung für die Kaltdachkonstruktionen musste her.
Wolfgang Mundel, Geschäftsführer der mit der Verwaltung der Wohnanlage betreuten Oberland Häuserverwaltung wandte sich an seinen „Haus-und-Hof“-Dachdecker. Der leitete die Anfrage direkt an die für diese Region zuständigen Fachberater und Anwendungstechniker des Mannheimer Flachdachherstellers FDT FlachdachTechnologie weiter. Auf Grund des heftigen Hagelschlagschadens entschied man sich für eine Kunststoffdachbahn mit nachgewiesener Hagelschlagfestigkeit nach DIN 18583.
Sanierungskonszept mit hagelsicherer Dachbahn
Nach einer ersten Begutachtung der Dachflächen entwickelte FDT-Servicetechniker Aloisius Ritz ein Sanierungskonzept für die gesamten Dachflächen. Das Konzept enthielt eine neue Abdichtung mit der Dachbahn „Rhepanol hfk“. Neben dem umfassenden und durchdachten Sanierungskonzept überzeugten Wolfgang Mundel vor allem die produktspezifischen Eigenschaften.
Begleitung bis zur Fertigstellung
Zur schnellen Umsetzung der Sanierung entwickelte man ein Leistungsverzeichnis, mit dem der passende Handwerker gefunden werden sollte. Der Auftrag ging an den Dachdecker- und Spenglerbetrieb JNS Dachtechnik GmbH aus Feldkirchen. Das 1982 gegründete Unternehmen hat schon eine Vielzahl von Dachflächen mit den Dachbahnen von FDT abgedichtet.
Da alle Dachkonstruktionen der Wohnanlage als Kaltdach ausgeführt wurden, spielte das Thema Wärmedämmung bei der Komplettsanierung keine Rolle. Die erfolgte schon bei einer früheren Baumaßnahme direkt auf den obersten Geschossdecken der einzelnen Häuser. So bestand die anstehende Sanierung im Wesentlichen aus dem Erneuern der Dachabdichtung und der Dachränder.
Grundlage für die Sanierung der Dächer waren die vorhandene Holzschalung auf den Dachstühlen, gefolgt von der durch Hagelschlag weitgehend zerstörten PVC-Bahn. Die „alte“ Bahn verblieb auf den Dachflächen und wurde nur an den aufgehenden Bauteilen, Durchdringungen und Einläufen aufgeschnitten.
Zweifache Fixierung
Verlegt wurden die „Rhepanol“-Bahnen von Traufe zu Traufe. Im überdeckten Saumbereich setzten die Dachhandwerker der JNS Dachtechnik GmbH gemäß Windsogberechnung Befestiger zur Fixierung der einzelnen Bahnen. Eine zusätzliche zweite Fixierung erfolgte in den Ecken und Außenbereichen der Dächer mit Hilfe des eigens von FDT für „Rhepanol“ entwickelten Klettsystems. Es besteht aus speziellen Klettstreifen, die auf dem Dach quer zur Dachbahn ausgerollt und mechanisch befestigt werden. Zur dauerhaften Klettverbindung kommt es zwischen den Klettstreifen und der speziellen Kunststoffvlies-Kaschierung auf der Unterseite der Bahnen. Die quer zur Dachbahn verlegten Klettstreifen – sie wurden auf den Dächern in Schliersee bahnenmittig eingebaut – können die zusätzlichen Windlasten aufnehmen und direkt in den Untergrund einleiten. Die Nahtverbindungen liegen bei diesem System in der spannungsarmen Achse und werden daher im Vergleich zur Saumbefestigung durch die Windsogkräfte kaum beansprucht.
Auch bei der Verlegung zeigen sich die Klettstreifen sehr flexibel. So lässt sich der Abstand der einzelnen Klettstreifen untereinander optimal auf die zu erwartenden und rechnerisch ermittelten Windsoglasten abstimmen. Fixiert werden die Klettstreifen mit üblichen Flachdach-Befestigern.
Neben den Randbereichen wurden auf den Dächern der Wohnanlage Oberland außerdem die Kehlfixierungen entlang der Übergänge zu den Steilflächen mit Klettstreifen ausgeführt.
Verklettung entlastet Saumbefestigung
Bei der Sanierung der Dachflächen in Schliersee rollten die Dachdecker auf den vorgesehenen Flächen zunächst die Klettbänder gemäß Windsogberechnung aus und fixierten sie im Untergrund. Um die „Rhepanol hfk“-Bahnen über die Klettbänder zu verlegen und auszurichten, wurden sie oberseitig mit Bahnenstreifen abgedeckt. Anschließend konnten die Dachhandwerker die Bahnen durch Herausziehen der Abdeckungen sofort fixieren. Für eine fachgerechte Verklettung entsprechend den Verlegerichtlinien des Herstellers rollte ein Handwerker mit einer speziellen, 25 kg schweren Universal-Andrückrolle nochmal jedes Klettband ab.
Die Kunststoff-Dachabdichtung auf der Basis von Polyisobutylen (PIB) verfügt sowohl über ein integriertes Kunststoffvlies als auch über einen vorgefertigten Schweißrand. Dank ihrer rohstoffspezifischen Zusammensetzung ist die 1,50 m breite Dachbahn in nahezu jeder abdichtungstypischen Anwendung einsetzbar. Die „Rhepanol“-Dachbahnen kommen deshalb sowohl bei Sanierungen wie auch beim Neubau zum Einsatz.
Sichere Fügung mit Heißluft
Gefügt wurden die Bahnen mit Heißluft. Hierzu setzten die Dachhandwerker wahlweise einen Schweißautomaten für die Bahnennähte oder Handschweißgeräte für die Details ein. Zur Ausbildung der Dachränder, die im Zuge der Sanierung ebenfalls komplett erneuert wurden, nutzen die Dachdecker Verbundbleche, die mit „Rhepanol“ kaschiert sind. Diese wurden individuell gekantet und anschließend am Dachrand mit Blindnieten fixiert. Dank der kaschierten Bleche konnte anschließend mit „Rhepanol“-Streifen ein dauerhaft funktionssicherer Anschluss zwischen Flächenbahn und Dachrand hergestellt werden.
Markantes Rot
Nach Abschluss aller Dachabdichtungsarbeiten musste nur noch ein besonderer Wunsch des Bauherrn erfüllt werden: rote Dächer. Um den gewohnten „Look“ der Wohnanlage wiederherzustellen, wurden alle Kunststoffdachflächen mit einer speziellen Farbe gestrichen. Dabei handelt es sich um eine flüssige und damit streichfähige PIB-Dachfarbe aus eben jenem Rohstoff, aus dem die Kunststoff-Dachbahn selbst gefertigt ist. Dieser Lösung werden farbgebende Pigmenten beigemischt, die sich nach dem Austrocknen auf der Bahnenoberseite verteilen. Da sich die flüssige PIB-Dachfarbe sowohl mit der Bahn homogen verbindet, wie auch an den Farbpigmenten verkrallt, verbleiben diese wetterfest auf der Dachfläche.
Außerdem kommt es aufgrund der Materialhomogenität langfristig weder zu Abplatzungen noch zu Ablösungen. Bewusst wurden die Dachränder nicht gestrichen, um so die neuen Dächer mit den feinen „grauen“ Linien entlang der Ortgänge und Traufen zu akzentuieren.
AutorSven-Erik Tornow ist Baufachjournalist und betreibt die Agentur Flüstertüte in Köln.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Sanierung der Dächer der Wohnanlage Oberland, 83727 Schliersee
Bauherr WEG, vertr. durch Oberland Häuserverwaltung & Immobilien GmbH, 83727 Schliersee
Dachdecker JNS Dachtechnik GmbH, 83620 Feldkirchen, www.jns-dachtechnik.de
Material „Rhepanol hfk“, „Rhepanol“-Dachfarbe kupferbraun RAL 8004, FDT Flachdach Technologie GmbH & Co. KG, Mannheim, www.fdt.de
Passendes Öko-Profil
Alle „Rhepanol“-Dachbahnen sind frei von Weichmachern, Schwermetallen, Chlor, PVC und halogenen Brandschutzmitteln. Nach dem Ergebnis einer Ökobilanzierung nach ISO EN 14040-49 durch das Institut C.A.U. GmbH, Dreieich, Gesellschaft für Consulting und Analytik im Umweltbereich, gehen weder von den Rohstoffen, noch der Produktion oder der Verarbeitung und langjährigen Nutzung der „Rhepanol“-Dachbahnen besondere Umweltbelastungen aus. Selbst nach der Nutzungsphase ist sie zu 100 Prozent recycelbar. Darüber hinaus liegt für „Rhepanol“ eine Umwelt-Produktdeklaration EPD vom Institut Bauen und Umwelt (IBU), Berlin, vor.
Web-Service:
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