IG BAU: Anstieg der tödlichen Unfälle auf Baustellen erschreckend

Mehr Personal für staatlichen Arbeitsschutz notwendig

"Die Zahl von 97 Bau-Beschäftigten, die bei ihrer Arbeit im vergangenen Jahr ums Leben kamen, ist erschreckend", sagt IG BAU-Chef Robert Feiger zu der jüngst von der BG Bau vorgestellten offiziellen Unfall- und Gesundheitsstatistik in der Bauwirtschaft für 2020. Wenn die tödlichen Unfälle auf dem Bau damit gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent zugenommen haben, sei das ein deutliches „Alarmsignal“. "In den letzten fünf Jahren hat es keine vergleichbar hohe Zahl an Todesfällen gegeben. Wir müssen diese dramatische Entwicklung stoppen. Jeder Unfall auf dem Bau ist einer zu viel", so Robert  Feiger
 
"Die Unfallzahlen sind ein dickes Ausrufungszeichen, den Arbeits- und Gesundheitsschutz noch ernster zu nehmen", sagt Feiger. Mit ihrer Präventionsarbeit leiste die BAG BAU hierzu einen wichtigen Beitrag.
 
"Was neben der Prävention aber mindestens genauso wichtig ist, ist ein Ausbau der staatlichen Arbeitsschutzkontrollen in den Bundesländern. Hier gibt es ein klares Überwachungsdefizit", meint Feiger. Beim Arbeitsschutz dürfe nicht nur auf die Eigenverantwortung der Unternehmen gesetzt werden. "Wir brauchen einen höheren Kontrolldruck auf die Betriebe, die es mit der Sicherheit nicht wirklich ernst und genau nehmen", so Feiger. Die zuständigen Behörden in den Bundesländern hätten schlichtweg zu wenig Personal, um zu kontrollieren, ob Sicherheitsvorschriften in den Betrieben auch tatsächlich eingehalten würden.

Hier erfahren Sie mehr über die aktuelle Unfallbilanz der BG Bau für das Jahr 2020.
 

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