Zimmermeisterin Isabel Peters im Interview

Von der Zimmerer-Nationalmannschaft in die Jury des Deutschen Dachpreises „Dachkrone“

Isabel Peters (21) von der Insel Fehmarn in Schleswig-Holstein ist Zimmermeisterin, Dachdeckermeisterin und ehemaliges Mitglied der Zimmerer-Nationalmannschaft. Derzeit arbeitet sie in einem Dachdeckerbetrieb in Kassel, hat sich ihre Leidenschaft für Holzbauarbeiten aber erhalten. Dieses Jahr ist sie Mitglied in der Jury des Deutschen Dachpreises „Dachkrone“ und freut sich schon auf den gemeinsamen Austausch und die Arbeit in der Jury.

Isabel, du bist gelernte Zimmermeisterin, arbeitest aber derzeit in einem Dachdeckerbetrieb in Kassel. Wie kam es dazu?

Isabel Peters: Durch meine Weiterbildung zur Dachdeckermeisterin, die ich im Juni 2023 absolviert habe, wurde mein Interesse am Dachdeckerhandwerk geweckt. Als ich die Meisterschule zu Beginn antrat, war mein Hauptziel, mein Wissen rund um das Dach zu vervielfältigen und zu vertiefen. Nach meinem Abschluss als Dachdeckermeisterin entschied ich mich dann aber bewusst dafür, in einer Dachdeckerei zu arbeiten, um mein theoretisches Know-how zu festigen und Erfahrungen in der Praxis zu untermauern. Trotz dieser fachlichen Entwicklung bleibt meine Leidenschaft für Holzarbeiten aber bestehen. Als überzeugter Holzwurm vermisse ich gelegentlich die Arbeit mit diesem vielseitigen Material.

Welche handwerklichen Arbeiten machst du besonders gerne?

Meine Vorliebe gilt besonders den anspruchsvollen Arbeiten, bei denen es nicht immer sofort eine Lösung gibt – beispielsweise bei aufwändigen Reparaturen oder Detailpunkten. Es reizt mich, kreative Lösungen zu finden und mich stetig neuen Herausforderungen zu stellen. Gleichzeitig schätze ich jedoch auch die Vielseitigkeit meines Handwerks und tauche gerne in den gesamten Prozess ein, angefangen von der Planung bis zur Aufrichtung, wie es zum Beispiel beim Handabbund der Fall ist.

Zur Zeit arbeitet Isabel Peters in einer Dachdeckerei in Kassel. Ihr Faible für Holzbauarbeiten hat sich die Zimmermeisterin aber erhalten
Foto: Holzbau Deutschland / Rolando Laube

Zur Zeit arbeitet Isabel Peters in einer Dachdeckerei in Kassel. Ihr Faible für Holzbauarbeiten hat sich die Zimmermeisterin aber erhalten
Foto: Holzbau Deutschland / Rolando Laube

Du bist dieses Jahr erstmals Mitglied der Jury des Deutschen Dachpreises „Dachkrone“. Was gefällt dir an dem Wettbewerb?

Was mich besonders begeistert, ist vor allem das Miteinander. Es ist faszinierend zu beobachten, wie der Austausch unter Kolleginnen und Kollegen dazu führt, dass wir gemeinsam wachsen und uns weiterentwickeln. Und natürlich kommt der Spaß dabei auch nicht zu kurz.

Freust du dich schon auf den Austausch in der Jury?

Ja, die Vorfreude auf den Austausch in der Jury ist groß. Jeder von uns bringt unterschiedliche Stärken, Ansichten und Ideen mit, von denen wir alle profitieren können. Die Spannung im Hinblick auf die Bewerbungen und das Finale bleibt natürlich bis zum Schluss bestehen – das macht das Ganze umso aufregender.

Vielen Dank für das Interview!

Von Fehmarn nach Kassel

Mit 16 Jahren begann Isabel Peters ihre Zimmererausbildung auf Fehmarn in Schleswig-Holstein, wobei sie durch ihre guten Leistungen die Ausbildungszeit verkürzen konnte. Mit 20 Jahren absolvierte sie die Weiterbildung zur Zimmermeisterin im Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes in Kassel, gefolgt vom Dachdeckermeister, den sie als Jahrgangsbeste abschloss.

Ihr Engagement führte dazu, dass Isabel Peters von 2022 bis 2023 Mitglied der deutschen Zimmerer-Nationalmannschaft war. Nach Katja Wiesenmüller war sie damit erst die zweite Frau im deutschen Zimmerer-Nationalteam. Derzeit arbeitet Isabel Peters in Kassel, wo sie ihre Fachkenntnisse in einer Dachdeckerei einbringt und ihr handwerkliches Können weiter ausbaut. Isabel Peters ist dieses Jahr Mitglied der Jury des Deutschen Dachpreises „Dachkrone“. Mehr Informationen über die Jury und über den Wettbewerb finden Sie unter www.dachkrone.de/jury.

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