Schrauben für den guten Zweck
Fünf Auszubildende des Schraubenherstellers Heco verbrachten ihren Arbeitstag einmal anders: Zur Stärkung des Gruppengefühls und zum Kennenlernen des Arbeitsalltags bauten sie gemeinsam einen Tischkicker. Unterstützt wurden sie von zwei Schreinermeistern in einer Mietwerkstatt.
„Ärmel hoch und mit anpacken“, lautete die Devise, als die fünf Azubis zusammen mit ihrem Ausbildungsleiter binnen eines Tages einen soliden Tischkicker schreinerten. Den Erfolg der deutschen Mannschaft bei der Fußball-WM noch im Rücken, machten sie sich an einem Tag im Juli dieses Jahres ans Werk. Unter genauer Anleitung von Schreinermeister Friedemann Gucker vom „Werkhaus“ in Kernen bei Stuttgart – einer Werkstatt, in der man auch Schreinerkurse belegen kann – wurde gesägt, gefräst, gefast, gebohrt und geschraubt. Er verteilte die Aufgaben auf kleine Gruppen und erklärte vor jedem Arbeitsschritt dessen Notwendigkeit sowie die genaue Vorgehensweise.
Roland King, Ausbildungsleiter bei Heco, bereitete die Aktion vor: „Mir war wichtig, dass unsere Auszubildenden unmittelbar die Arbeitsweise von Schreinern kennen lernen. Schließlich fertigen wir Schrauben für den Holzbau und Innenausbau, für Schreiner und Zimmerer – da sollte man über die Zielgruppen Bescheid wissen und auch die eigenen Produkte kennen“, erklärt King. Doch nicht nur das – entscheidend war die Teamarbeit mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen. „Wenn man gemeinschaftlich etwas erarbeitet und dabei zu einem tollen Ergebnis kommt, schweißt das ungemein zusammen“, sagt Roland King.
Gelerntes in die Praxis umsetzen
Die Azubis von Heco sind in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig, teils technisch, teils kaufmännisch. Damit sie das täglich Erlernte auch losgelöst vom Alltag anwenden, keimte bei dem Schraubenhersteller die Idee für das Azubi-Projekt auf. Dabei sollten sie in Eigenregie eine Aktion starten, die später einem guten Zweck dient. Sie entschieden sich für den Bau eines Tischkickers mit gutem Design und hochwertigem Anspruch, jedoch nicht für den eigenen Hobbykeller, sondern für eine soziale Einrichtung. Jeder Azubi brachte seine Erfahrungen bei der Entwicklung der Grundidee, der Organisation und Umsetzung mit ein. Auch die Vermarktung nach innen wie außen lag in der Hand der Auszubildenden. „Es hat total Spaß gemacht, so ein Projekt von A bis Z auf die Beine zu stellen“, sagt die kaufmännische Auszubildende Selina Armbruster. Sie findet, der Aufwand hat sich gelohnt: Als Ergebnis entstand ein Tischkicker in den Hausfarben von Heco in orange und grau. Mit Stolz wurde er ins Unternehmen nach Schramberg gebracht. Dort steht er momentan noch in der alten Lagerhalle und wird begeistert bespielt. „Nicht mehr lange“, stellt Selina Armbruster fest. „Wir haben schon drei Einrichtungen in die engere Wahl genommen und losen demnächst aus, wer den Zuschlag bekommt.“ Ein Verlust sei das keiner, denn nun wüssten die Azubis ja, wie der Nachfolge-Kicker hergestellt werden kann.
Autorin
Monika Andreasch arbeitet bei der PR-Agentur Ansel & Möllers in Stuttgart und betreut die Pressearbeit für den Schraubenhersteller Heco.
„Es hat total Spaß gemacht, so ein Projekt von A bis Z auf die Beine zu stellen“