Optimierung durch Kombi-Dämmung
Für ein in den Vorkriegsjahren erbautes Wohnhaus in Köln-Dellbrück stand nach dem Eigentümerwechsel eine grundlegende Sanierung an. Kernthema war dabei eine Verbesserung der Energiebilanz des Gebäudes. Lesen Sie den Bericht des Dachdeckermeisters, der die Sanierung durchführte.
Eine zunächst in Erwägung gezogene reine Aufsparrendämmung musste ausscheiden, da die damit verbundene signifikante Anhebung der Dachflächen dem neuen Eigentümer des einseitig angebauten Gebäudes nicht zusagte. Nach weiteren Überlegungen und Berechnungen entschied sich der Bauherr für einen kombinierten zweischichtigen Aufbau aus mineralischen Zwischensparren-Dämmmaterialien mit einem Lambda-Wert von 0,032 und einer darüber liegenden, oberhalb der Sparren durchlaufenden Polyurethan-Dämmplatte in der Stärke von 50 mm mit einem Lambda-Wert von 0,029. Mit diesem Gesamtaufbau konnten wir den geforderten Wärmedurchlasswiderstand der EnEV erreichen.
Erstmalig im Einsatz: Neue Sanierungsplatte
Da uns Dörken schon seit Jahrzehnten als kompetenter Partner im Bereich Unterdeckbahnen und Luft- und Dampfsperren zur Seite steht, lag es nahe, uns für die neue Sanierungsplatte Delta-Maxx Polar SP zu entscheiden. Hierbei handelt es sich um Polyurethan-Dämmstoff, der beidseitig mit einer Mineralvlies-Deckschicht und oberseitig mit einer diffusionsoffenen Unterdeckbahn mit Selbstkleberändern ausgestattet ist. Weitere Vorteile, wie die schnelle und rationelle Verlegung der handlichen Sanierungsplatte, die wärmebrückenfreie Verlegung und der Schutz der darunter befindlichen Tragekonstruktion durch die umlaufende Verfalzung waren ebenfalls ausschlaggebend für die Materialwahl.
Nach der Demontage der alten Dacheindeckung zeigte sich die Holzkonstruktion in einem guten Zustand; Reparatur- oder Instandsetzungsarbeiten fielen in diesem Bereich nicht an, und wir konnten nach der Reinigung und Vorbereitung des Untergrundes sofort mit der Verlegung der Dampfbremse Delta-Novaflexx beginnen. Diese Bahn mit einem unterseitig aufkaschierten Vlies und einem flexiblen sd-Wert ist speziell für Sanierungsarbeiten konzipiert. Sie wurde von unseren Dachhandwerkern schlaufenförmig über den Dachsparren verlegt und an den Stößen vollflächig verklebt. Entlang der Sparren fixierten wir sie mechanisch mit Spalierlattenabschnitten. Die Anschlüsse der Bahn an der Traufe, auf dem Giebelmauerwerk und an aufgehende beziehungsweise an durchdringende Bauteile wurden mit der pastösen Funktionsbeschichtung Delta-Liquixx ausgeführt. Damit konnten wir auch verwinkelte Anschlüsse unproblematisch und sehr zuverlässig in die Luftdichtheitsschicht einbinden.
Handwerksgerechte Verarbeitung
Nach Einlegen der sparrenhohen mineralischen Dämmung folgte die Eindeckung mit der Sanierungsplatte. Die mit einer Größe von 240 / 120 cm noch ausreichend handlichen Platten wurden parallel zur Traufe im Verband verlegt und die Nähte und Stöße mit der selbstklebenden Überlappung luft- und winddicht verschlossen. An den Ortgängen wurde die Verlegung bis zur Außenkante Giebelwand geführt, so dass die vorgesehene Fassadendämmung ohne Wärmebrücken angeschlossen werden konnte. Grate und Kehlen wurden passgenau beigeschnitten und mittels des selbstklebenden Delta-Polar-Anschlussstreifens wasserdicht verklebt. In dieser Ausführungsart entsteht dann eine regendichte Behelfsdeckung, die den Fachregeln des Deutschen Dachdecker-Handwerks entspricht. Die gesamte Verlegung lief zügig und problemlos ab, die robuste und rutschhemmende Oberfläche erwies sich aus Sicht unserer Mitarbeiter als sehr anwenderfreundlich.
Anschließend wurde eine Konterlattung 40 / 60 mm mit Nageldichtband aufgelegt und mit Delta-Systemschauben 8 / 180 mm mit den Dachsparren kraftschlüssig im erforderlichen Winkel verschraubt. Die nachfolgenden Klempnerarbeiten, die Einlattung und die Neueindeckung stellten bei dieser Sanierungsvariante keine zusätzlichen Ansprüche an unsere Mitarbeiter. Lediglich die Anschlüsse an Durchdringungen oder an aufgehende Bauteile mussten um das Dickenmaß der Sanierungsplatte angehoben werden.
Unser Fazit: Die Delta-Maxx Polar Sanierungsplatte lässt sich wirtschaftlich und rationell verarbeiten. In Kombination mit einer entsprechend dimensionierten Zwischensparrendämmung lassen sich die Forderungen der EnEV problemlos erfüllen. Die Firma Dörken bietet unter dem Namen Delta-Maxx Polar ein komplettes Aufdachdämmsystem an, wahlweise mit einer Deckschicht aus Aluminium oder Mineralvlies und in Stärken von 80 bis 180 mm mit Lambda-Werten von 0,028 bis 0,024. Damit ist man auch auf kommende Stufen der Energieeinsparverordnung bestens vorbereitet.
Autor
Thomas Briller ist Dachdeckermeister und Geschäftsführer der Scholl & Briller Dachdeckermeister GmbH.
Eine reine Aufsparrendämmung musste ausscheiden, weil sich ansonsten die Dachflächen zu stark gehoben hätten