Neue Geschäftsfelder mit Photovoltaik

Dachdecker und Zimmerer sind Profis für den gesamten Dachaufbau – vom Dachstuhl, der Wärmedämmung und Abdichtung bis hin zur Eindeckung und Dachbegrünung. Bei der Photovoltaik scheuen sich allerdings viele, ihr Planungsangebot auszuweiten. Obwohl das mit Software- und Planungsunterstützung ganz einfach ist.

Die Anlagenplanung im Bereich der Photovoltaik hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt: Heute wird der produzierte Solarstrom kaum noch in das öffentliche Netz eingespeist, stattdessen werden neu installierte Solarstromsysteme als Eigenverbrauchsanlagen ausgelegt. Damit verschaffen sich Verbraucher langfristige Planungssicherheit, denn der Anteil des Stroms, den sie über die Energieversorger beziehen, wird erheblich reduziert. Obwohl der Eigenverbrauch nach der Neuregelung des EEG im vergangenen Jahr mit einer Abgabe belastet wird, lohnt sich die Investition in eine PV-Anlage für Hausbesitzer und Gewerbetreibende nach wie vor. Kleinanlagen mit einer Kapazität unterhalb von 10 kW liegen ohnehin unterhalb der Bagatellgrenze und müssen keine Abgabe leisten. Gewerbekunden müssen die Eigenverbrauchsabgabe zwar in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit aufnehmen, unter dem Strich verschaffen sie sich mit ihrer Investition aber nach wie vor einen Wettbewerbsvorteil und profitieren von langfristig stabilen Kosten. Damit bleibt die Photovoltaik nach wie vor ein attraktives Geschäftsfeld – gerade für das Dachhandwerk.

Schulungen vermitteln Fachwissen

Dachdecker und Zimmerer gehören zur festen Kundengruppe von Photovoltaik-Systemhäusern wie zum Beispiel der IBC Solar AG mit Sitz in Bad Staffelstein. Fachpartner des Unternehmens profitieren von der langjährigen Erfahrung und haben die Möglichkeit, an Theorie- und Praxisschulungen zur Planung, Installation und Kundenberatung im Bereich PV teilzunehmen. Kursteilnehmer eignen sich das nötige Fachwissen für die Montage der Unterkonstruktion, die Installation der Module sowie die Auslegung und Installation von Wechselrichtern an. Zudem erfahren sie alles Wissenswerte über Anlagenüberwachung, Speichersysteme und die Planungssoftware „PV Manager“. Fachpartner, die Grundkenntnisse im Bereich Elektrotechnik besitzen, können in einem Qualifizierungslehrgang zum Photovoltaik Service- und Wartungstechniker noch tiefergehende Einblicke in den gesamten Themenbereich erhalten. Die offizielle TÜV-Zertifizierung bietet den Teilnehmern dabei ein Qualitätssiegel, mit dem sie gegenüber ihren Kunden ihre Kompetenz als Fachmann für PV-Anlagen unter Beweis stellen können.

Planungssoftware zur Anlagensimulation

Bei der Planung erhalten Dachdecker Unterstützung von speziellen Planungstools. Eine solche Software ist ein Hilfsmittel, um eine komplette PV-Anlage inklusive individueller Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und bei Bedarf auch einer Speicherlösung unkompliziert und schnell am Computer zu planen. So können in kürzester Zeit Maße, Eindeckung, Neigung und Ausrichtung des Daches erfasst und mögliche Störobjekte vermerkt werden. Für ein konkretes Angebot werden auf dieser Grundlage alle notwendigen Komponenten wie Halterungen, Kabel, Module und Wechselrichter ermittelt.

Das Software-Tool „PV Manager“ vereinfacht diesen Prozess durch eine intuitive Benutzerführung, die leicht zu erlernen ist. Sobald alle nötigen Daten vorliegen, kann die komplette Anlage innerhalb von durchschnittlich 15 Minuten virtuell geplant werden. Der Unternehmer gibt die Eckdaten des Daches wie Lage, Form und Größe in das Programm ein und registriert Störobjekte wie Giebel, Fenster oder Kamine. Mit wenigen Klicks erhält er im Anschluss die notwendigen Projektunterlagen. Dazu gehören neben einer Auflistung aller benötigten Komponenten auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, ein Anlagenübersichtsplan, ein detaillierter Montageplan, Verschaltungsplan, Erfassungsbogen, ein Angebot für den Kunden sowie der Antrag für die Bundesnetzagentur. Planungsprogramme liefern aber nicht nur den Installateuren und Handwerkern eine Übersicht zu Projekt und benötigten Komponenten, sondern stellen Kunden beispielsweise Unterlagen für Finanzierungsgespräche bei der Bank zur Verfügung.

Um den Ertrag im Voraus so realistisch wie möglich einzuschätzen, bietet das Programm praktische Zusatzfunktionen, die eine optimale Planung und Auslegung der PV-Anlage ermöglichen. Planungstools sind dann effizient und zeitsparend, wenn sie direkt mit einem Onlineshop verbunden sind, in dem alle notwendigen Systemkomponenten bestellt werden können.

Solarspeicher für mehr Wirtschaflichkeit

Doch nicht nur die Planung und Montage der Module auf dem Dach ist ein spannender Geschäftszweig. Speichertechnologien spielen im Sinne der unabhängigen Stromversorgung eine immer größere Rolle in der Photovoltaik. Dachdecker, die sich hier zusätzliches Wissen aneignen und sich mit Technologie und Funktionsweise von Solarstromspeichern vertraut machen, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil und bieten ihren Kunden einen zusätzlichen Service bei der Anlagenplanung.

Wer die eigene PV-Anlage mit einem Solarstromspeicher aufrüstet, kann den Eigenverbrauchsanteil an selbst produziertem Strom weiter erhöhen und sich noch unabhängiger von zukünftigen Strompreiserhöhungen machen. Denn der vom Energieversorger bezogene Stromanteil wird weiter reduziert und so fallen aktuelle und zukünftige Preiserhöhungen immer weniger ins Gewicht. Bis zu zwei Drittel des eigenen Strombedarfs kann eine Familie durchschnittlich mit der eigenen Solaranlage in Kombination mit einem Speicher decken. In Deutschland wird die Anschaffung eines Speichers außerdem durch ein staatliches Förderprogramm unterstützt.

Speicher gibt es für jede Anlagengröße. Bei der Planung hat der Kunde die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Technologien zu wählen. Das Speicher-Portfolio von IBC Solar umfasst sowohl Lithium-Ionen-Speicher als auch klassische Blei-Akkus und decken dabei alle in Deutschland relevanten Netze ab.

Neue Geschäftsperspektiven entwickeln

Die eigene PV-Anlage und der Ausbau des Eigenverbrauchs spielen für Verbraucher bei der unabhängigen Stromversorgung eine zentrale Rolle. Das bietet auch Zimmerern und Dachdeckern ein attraktives Geschäftsfeld, in das sie mit dem entsprechenden Fachwissen und den richtigen Werkzeugen einfach einsteigen können.

Autorin

Iris Meyer ist Pressereferentin der IBC Solar AG in Bad Staffelstein und verantwortet die Unternehmenskommunikation sowie die Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens.

Immer weniger Solarstrom wird ins öffentliche Netz eingespeist, stattdessen gibt es immer mehr Eigenverbrauchsanlagen

Photovoltaik mit Speicherung

1.  Die Solarmodule wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Gleichstrom um.

2. Der Wechselrichter (WR) wandelt den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom um, der entweder in das öffentliche Stromnetz eingespeist oder selbst verbraucht wird.

3. Der Batteriewechselrichter regelt die Ladung und Entladung des Stromspeichers.

4. Das Batteriesystem speichert den überschüssigen Sonnenstrom, der dann beispielsweise in den frühen Morgenstunden, abends oder nachts verbraucht werden kann.

5. Der PV-Erzeugungszähler misst die vom WR erzeugte Strommenge und wird zusätzlich zum vorhandenen Strombezugszähler installiert.

6. Der Zwei-Richtungs-Zähler erfasst den Solarstromanteil, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, und misst wie viel Strom vom Energieversorger bezogen wird.

7. Die Betriebsdatenüberwachung zeigt die gesamte Anlagenleistung und den Batteriestatus an.

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