Aluminium-Verbundplatten auf einer Unterkonstruktion montieren

Vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit Aluminiumverbundplatten: Serie, Teil 6

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich als bauphysikalisch sicherer Wandaufbau bewährt, bei dem keine Probleme mit Kondensatfeuchte entstehen. In einer Serie zeigen wir die Montage einer solchen Fassadenkonstruktion mit Aluminium-Verbundplatten von der Planung bis zur Befestigung.

Die letzten beiden Praxistipps zur vorgehängten, hinterlüfteten Fassade mit Aluminium-Verbundplatten beschäftigten sich mit dem Plattenzuschnitt, dem Bohren und der Eckausbildung der Innenecke. Nun sollen die Platten gemäß dem Fassadenplan mit 8 mm Fuge montiert werden. Als horizontale Referenz für die Oberkante der Fassadenplatte nehmen wir in diesem Beispiel die Unterkante des Fenstersims, abzüglich der Fuge. Der Zuschnitt der Platten ist bereits erfolgt. Die Unterkonstruktion besteht aus Aluminiumprofilen.  Wem der graue Farbton nicht gefällt, der kann die UK vorher farbig eloxieren lassen, mit schwarzem EPDM-Fugenband abkleben, oder bei Prefa Fugenprofile in Fassadenfarbe ordern – in Kindergärten Pflicht wegen Einklemmschutz. Bei einer Unterkonstruktion aus Holz ist das EPDM-Fugenband Pflicht gemäß Herstellerangaben. Das Band gibt es im Prefa-Sortiment sowohl selbstklebend als auch nicht selbstklebend zum Tackern auf der Holz-Unterkonstruktion.

Das A und O für ein positives Endergebnis ist ein exaktes Ausrichten der ersten Reihe. Dazu zeichnet man eine umlaufend waagerechte Referenzlinie um das ganze Gebäude. Als Montagehilfe empfiehlt sich ein gerades Profil (Brett, Aluminium-Richtlatte, stabiles Winkelprofil o. ä.), das an der Unterkonstruktion als Auflager angeschraubt oder mit Gripzangen fixiert wird. Ist die erste Verbundplatte gesetzt und ausgerichtet, wird sie zunächst provisorisch angeklemmt. Die vertikalen und horizontalen Abstände werden am genauesten mit den Prefa-Montagehilfen für Verbundplatten. Diese gibt es für Fugenabstände von 8 und 10 mm, befestigt werden sie per Saugnapf.

Bohren und Nieten

Sind die beiden ersten Fassadenelemente und das Montageprofil in der Flucht ausgerichtet, geht es an die Befestigung. Dabei muss der Handwerker zwischen Fix- und Gleitpunkt unterscheiden. Egal, wie groß die Platten sind, man benötigt genau zwei Fixpunkte, die idealerweise möglichst mittig auf zwei nebeneinanderliegenden vertikalen Tragprofilen gesetzt werden. Die restlichen Befestigungspunkte werden als Gleitpunkte ausgeführt. Wie der Name schon sagt, halten die Fixpunkte die Platte in Position, während die Gleitpunkte die thermisch bedingten Längenänderungen der Platten zwängungsfrei aufnehmen können.

Für den Festpunkt bohrt man das Fassadenelement und die Unterkonstruktion in einem Arbeitsgang mit einem Durchmesser von 5,1 mm vor. Alternativ wird die Verbundplatte mit 9,5 mm und die UK danach mittels Bohrhilfe (Einhandfederbohrvorrichtung oder Bügelbohrvorrichtung 9,5 x 5,1 mm) mittig auf 5,1 mm vorgebohrt. Bei der zweiten Variante braucht man neben dem farbigen Fassadenniet zusätzlich noch eine Festpunkthülse 9,5 x 5,1 mm, um den Zwischenraum zwischen Niet und dem Bohrloch in der Verbundplatte wieder auszufüllen. Idealerweise verwendet man zum Befestigen ein Akku-Nietgerät mit einem „Prefa-Plattenmundstück“. Die Funktion dieses Aufsatzes ist, dass der Nietkopf etwa 3/10 mm versenkt wird und beim Anziehen nicht gegen die Oberfläche der Fassade, sondern gegen den Rand des Mundstückes gedrückt wird. Dadurch wird eine Dellenbildung vermieden und der Niet hat genügend Spiel, um die Gleitfähigkeit des Composite-Panels zu gewährleisten. Vor dem Nieten muss rund um das Bohrloch die Schutzfolie gelöst werden, damit sie nicht unter dem Nietkopf eingeklemmt wird. Nachdem die ersten beiden Elemente montiert sind, muss man für den Rest nur die „Abstandshalter“ horizontal und stirnseitig anbringen, die Platte fixieren, bohren und nieten.

Das Verlegen von unten nach oben stellt erfahrungsgemäß bei Aluminiumverbundplatten keine Probleme beim Herausziehen der Fugendistanzhalter wegen Farbabplatzungen dar. Erst kurz nach der Fertigstellung und vor der Abnahme/Teilabnahme wird die Folie abgezogen,  um während der Montage noch einen gewissen Oberflächenschutz zu haben. Wegen der nur bedingten UV-Beständigkeit sollte dies zeitnah geschehen, da das Abziehen sonst problematisch werden kann. Es ist ratsam, dass weitere Arbeiten rund um die Fassade erst nach der Abnahme ausgeführt werden.

Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der Prefa-Academy in Neu-Ulm verantwortlich.

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