Fassadenplanung – so wird es gemacht

Vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit Aluminiumverbundplatten: Serie, Teil 2

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) hat sich als bauphysikalisch sicherer Wandaufbau bewährt, bei dem keine Probleme mit Kondensatfeuchte entstehen. In einer Serie zeigen wir die Montage einer solchen Fassadenkonstruktion mit Aluminium-Verbundplatten von der Planung bis zu Befestigung. 

Funktionalität und Optik sind die wesentlichen Aufgaben einer Fassade aus großformatigen Platten, wie in diesem Fall den Prefa-Aluminiumverbundplatten. Das optische Erscheinungsbild hängt sehr stark von der Linienführung, sprich der Fugeneinteilung ab. Eine schwarze Vlieskaschierung der Fassadendämmung oder UV-beständige Fassadenbahnen in schwarz oder farbig dienen als Fugenhinterlegung. Die Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium klebt man mit EPDM Fugenbändern ab.  Fugenprofile sind ebenfalls eine Alternative, die beispielsweise in Kindergärten als Fingerklemmschutz Pflicht sind.

Prefa empfiehlt einen Fugenabstand von 8 bis 10 mm, abhängig von der Plattenlänge wegen der thermisch bedingten Längenänderung. Bei sehr schmalen Fugen fällt ein „Ausmitteln“ natürlich stärker auf, als bei größeren Zwischenräumen.

Weitere Stilmittel in der Gestaltung sind die vielfältige Farbauswahl und das Plattenformat mit maximal 4,0 x 1,49 m (L x B). Das Format ist beliebig teilbar. Ausgangspunkt bei der Planung ist die Linienführung beziehungsweise das Fugenbild. Ein wichtiges Kriterium ist zudem der Verschnitt, im ungünstigsten Fall durchaus über 40 Prozent. Mit geschickter Einteilung und etwas Kompromissfähigkeit sind auch 15 Prozent möglich, ohne optische Abstriche.

Ein völlig unterschiedliches Erscheinungsbild erhält eine Fassade durch eine vertikale oder horizontale Verlegerichtung, diese ist vorne auf der Schutzfolie und rückseitig mit Pfeilen gekennzeichnet. Tipp: Eine wechselnde Verlegerichtung kann reflexionsbedingt interessante Farbspiele ergeben.

Faustregel – horizontale Linien aufnehmen

Ausgangspunkt für die Fugeneinteilung sind vorgegebene „natürliche“ Linien in der Fassade wie beispielsweise Sockel, Dachränder, Stürze und Fensterbänke. Grundsätzlich ergibt sich unter dieser immer automatisch eine horizontale Fuge, die gleichzeitig als Abluftöffnung für die Hinterlüftung fungiert.

Die Höhe der Platte dazwischen kann sowohl individuell als auch mit gleichen Teilungsmaßen geplant werden. Kreuzfugen erfordern gegenüber einem regelmäßigen oder wilden Verband ein hohes Maß an Präzision beim Zuschnitt und bei der Verlegung.

Die Bearbeitung kann der Verarbeiter entweder selbst vornehmen oder genau vermaßte Fassadenpläne an Prefa senden. Dort werden diese nachbearbeitet und im Nestingverfahren (Verschnittoptimierung) die unterschiedlichen Formate auf die „Rohplatte“ übertragen. Je nach Kundenwunsch liefert Prefa die Fassadenplatten fix und fertig bis hin zu sämtlichen Fräsungen und Bohrungen auf die Baustelle.  Mit Rundbiegemaschinen kann man sogar Fassadenecken „rund“ machen.

Autor

Thomas Weiß ist Zimmermeister und für die Schulungen in der Prefa-Academy in Neu-Ulm verantwortlich. Zudem vertritt er die Firma Prefa als Marktpartner bei DachKomplett und beim Fachverband vorgehängte hinterlüftete Fassade (FVHF) als Mitglied.

Prefa-Fassadentage

Bei den Prefa-Fassadentagen in den Akademien Neu-Ulm und Wasungen  geht es um die Themen Brandschutz, Unterkonstruktion, Verankerung, Wärmeschutz und Dämmung. Termine finden Sie unter www.prefa.de/verarbeiter/academy/schulungsprogramm/fassadentag.

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