Mit dem richtigen Druck
Pneumatische Pressvorrichtung für den HolzelementbauDer Trend im Neubau und bei Aufstockungen geht in Richtung Holzrahmenbau. Für Zwischendecken und Dachelemente wird dabei immer mehr auf verleimte Holzelemente gesetzt, die eine höhere Tragfähigkeit besitzen. Dank einer neuen Pressvorrichtung können diese nun effizient, präzise und kostengünstig hergestellt werden.
Elementbautische sind bei der Vorfertigung im Holzrahmenbau in den letzten fünfzehn Jahren zum fast unumgänglichen Hilfsmittel geworden, im Fertighausbau sowie bei Aufstockungen.
Das Verleimen und Pressen von Hohlkästen, Rippendecken und anderen tragenden Elementen war bisher allerdings nur spezialisierten Firmen vorbehalten. Diese wurden entweder auf Hydraulik- oder Vakuumpressen oder in Handwerksbetrieben auch mit Schraubpressung oder Wellennägeln hergestellt. Mit der pneumatischen Pressvorrichtung von Woodtec, die sich ideal mit dem Elementbautisch des Schweizer Unternehmens integrieren lassen, kann die Elementbauweise nun rationalisiert werden.
Die Fertigung Schritt für Schritt
Das Gerippe des Hohlkastens kann wie gewohnt auf dem Elementbautisch vorgefertigt werden. Anschließend beleimt man eine Holzwerkstoffplatte (zum Beispiel eine Dreischichtplatte oder eine OSB-Platte) direkt auf dem Tisch und setzt das vorgefertigte Gerippe darauf. Danach wird auf die Tragbalken des Gerippes Leim aufgetragen, um eine zweite Holzwerkstoffplatte hinzufügen zu können.
Zum Pressen des Hohlkastens werden die Pressrahmen der Pressvorrichtung in Abständen von 50 cm angebracht. Jeder Pressrahmen wird durch zwei Zugstangen satt auf dem Hohlkasten befestigt und seitlich durch Spreizköpfe einfach im Lochraster des Elementbautisches fixiert. Die variable Länge der Zugstangen ermöglicht dabei beliebig hohe Hohlkästen.
Die Pressrahmen werden nun in Serie an Pressluft angeschlossen, der Druck wird dabei vom Verantwortlichen über ein Ventil geregelt und überwacht. Die Pressrahmen verfügen unten über einen Pressaufsatz der die Pressluft in mechanische Kräfte von bis zu vier Tonnen pro Rahmen umwandelt. Dabei passt sich der Pressaufsatz der Oberfläche des Hohlkastens optimal an, der Druck wird so gleichmäßig verteilt.
Die Leimverbindung hat eine tragende Funktion
Sobald der Klebstoff ausgehärtet ist, werden die Pressrahmen wieder abgenommen. Dann kann der Hohlkasten – falls nötig – noch weiter verarbeitet werden. Da man sich bei dieser Methode das Schrauben spart, sind viele Betriebe von der Effizienz dieser Methode überzeugt. Denn bislang musste der Pressdruck durch Schrauben erzeugt werden, die letztlich keine Funktion haben. Letztlich ist allein die Leimverbindung das tragende Verbindungsmittel und nicht die Schraubverbindung.
Autor
Benjamin Fankhauser hat einen Master of Science-Abschluss in Microengineering und ist Verantwortlicher für Marketing und Verkauf bei Woodtec.
Mit einer pneumatischen Pressvorrichtung kann die Elementbauweise rationalisiert werden