Laumans reduziert Gas- und Stromverbrauch
Der Ziegelhersteller Laumans hat am Hauptsitz in Brüggen jüngst eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen und innovative Ideen für den Brennvorgang umgesetzt. Diese helfen dabei, den Gasverbrauch und damit Produktionskosten zu senken.
Der Dachziegelhersteller Gebr. Laumans GmbH & Co. KG aus Brüggen möchte einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die Produktionskosten senken. Die Ziegelproduktion gilt als sehr strom- und gasintensiv: Für die Jahresproduktion von rund elf Millionen Tondachziegeln bei Laumans werden unter normalen Bedingungen laut Hersteller etwa 37 Mio. kWh Gas verbraucht. Hinzu kommt der Strom: Bislang waren für die Ziegelproduktion bei Laumans etwa 4 MW (4000 kW) pro Jahr erforderlich. Haupttreiber sind zahlreiche Motoren, mit deren Hilfe beispielsweise der Ton besonders fein gewalzt wird. Die Schleifanlagen werden ebenfalls elektrisch betrieben. Diese bearbeiten die Ziegelköpfe, damit sie stehend durch den Ofen gefahren werden können.
16 Prozent des Strombedarfs aus Solarstrom
Mit mehreren größeren und kleineren Maßnahmen will das Unternehmen nun Energie sparen. So liefert eine neue PV-Anlage auf dem Hallendach fast 750 kWP. Die rund 1650 Module produzieren rund 16 Prozent des benötigten Stroms, davon sollen rund 95 Prozent zum Eigenverbrauch genutzt werden. Weil einmal im Jahr die Produktion für Wartungs- und Kontrollarbeiten abgestellt wird, will Laumans in dieser Zeit den Solarstrom ins Netz einspeisen.
Für die übrigen 84 Prozent des Strombedarfs will das Unternehmen weiterhin grünen Strom aus Wasserkraft beziehen. Der Ziegelhersteller will den Stromverbrauch insgesamt verringern. Dafür hat das Technik-Team eine Möglichkeit entwickelt, den Schleif-Vorgang bei den Ziegeln auf ein Minimum zu reduzieren. Mit enormer Wirkung: „Früher brauchten wir drei Schleifsteine, jetzt ist nur noch ein einziger erforderlich“, erklärt Richard Kurmann, technischer Leiter bei Laumans. Der Stromverbrauch der Anlage sank dadurch deutlich.
Reduzierung der Brennmittel
Auch der Gasverbrauch soll bei Laumans sinken, bis 2024 ist eine Einsparung von fünf Prozent geplant. Eine Maßnahme ist, den Sauerstoffüberschuss im Ofen zu minimieren. Bekanntlich gibt Sauerstoff den Flammen Nahrung. Doch die angesaugte Außenluft verringert zugleich die Temperatur im Ofen – ein unnötiger Energieverlust. „Der Brennvorgang funktioniert auch mit weniger Sauerstoff“, sagt Richard Kurmann. Zudem sollen die sogenannten Brennmittel reduziert werden, mit denen die Ziegel beim „stehenden Brand“ in der Senkrechten gehalten werden. Denn auch sie erhitzen sich auf tausend Grad, was viel Energie benötigt. Wie genau diese „Verschlankung“ der Brennmasse vonstattengeht, ist Betriebsgeheimnis. Die Abwärme aus den Öfen wird schon länger in den Trockenkammern genutzt.
Weitere Informationen finden Sie online unter www.laumans.de .