Holzbautag mit Leuchtturmprojekt bei „Züblin Timber“
Im vergangenen Oktober lud die Firma Züblin zu ihrem Holzbautag ein. Die mit Holzstapeln optisch abgetrennte Produktionshalle in Aichach bot eine entsprechende rustikale Holzbau-Atmosphäre, die mit Fachvorträgen den über 200 Besuchern interessante Einblicke in die Arbeit von Züblin und in andere Holzbauprojekten bot.
In seinem Grußwort blickte Züblin-Vorstand Ulrich Weinmann auf die letzten vier Jahre zurück, die das Engagement im Holzbau unterstreichen: 2011 und 2013 übernahm die Züblin AG die beiden Unternehmen Stephan Holzbau GmbH (Gaildorf) und die Merk Timber GmbH (Aichach). Investiert wurde in die Produktionsanlage, zudem wurde das Zusammenspiel beider Unternehmen intensiviert. 2016 sollen beide Firmen zukünftig unter dem Namen „Züblin Timber“ auf dem Markt präsent sein.
Professor Rademacher ist bekannt geworden durch sein weltweites Eintreten für eine ökosoziale Markwirtschaft und durch sein Engagement in der Global Marshall Plan-Initiative, die sich seit 2003 für eine gerechtere Globalisierung, für eine „Welt in Balance“ einsetzt. In seinem Vortrag schlug er den großen Bogen vom Klimawandel über damit ausgelöste Migrationsbewegungen bis hin zum Klimaschutz durch das Bauen mit Holz, das er für unabdingbar sah, um CO2 zu puffern und damit zukünftigen Generationen eine Lebensgrundlage zu bieten. Sein Kredo: „Bauen Sie auch weiterhin mit Holz.“
Der „Züblin-Tower“ ist noch nicht Realität, aber die Planungen sind in der Schublade. Hier informierte Rainer Bareiss, der Leiter des Schlüsselfertigbaus bei Züblin über die Möglichkeiten und positiven Eigenschaften, beim möglichen Einsatz von Brettsperrholz in dieser Technologie. Man darf gespannt sein, ob das Projekt tatsächlich auf die Füße kommt.
Schon lange auf dem Boden ist dagegen das schon fertig gestellte Projekt „Stadtwerke Lübeck“ – der Viergeschosser ist das größte Bürogebäude Deutschlands in Holz und wurde als Passivhaus konzipiert. Einzig die Treppenhäuser wurden in Stahlbeton erstellt. Über dieses Projekt berichtete die dach+holzbau ausführlich in der Ausgabe 2.2015.
Über das derzeitige Vorzeigeprojekt im Holzbau – das Holzhochhaus in Wien („HoHo“) – berichtete Architekt Rüdiger Lainer und Caroline Palfy, Geschäftsführerin der cetus Projektentwicklung für das „HoHo“. Die Planungen laufen seit geraumer Zeit. Ab Frühjahr 2016 soll das mit 84 Meter höchste Holzhochhaus der Welt entstehen. Mit seinen 24 Geschossen wird damit der Holzbau auch in dieser Geschossklasse ankommen. Freilich wurde mit der Bezeichnung „HoHo“ auch in die marketingstrategische Trickkiste gegriffen, denn der Bau ist ein Holz-Hybrid. Laut Projektbüro liegt der Holzbauanteil ab dem Erdgeschoss aber immerhin bei rund 75 Prozent. Bei diesem hohen Holzanteil werden bei diesem Bau die Grenzen des Machbaren hinsichtlich Tragwerksplanung und Brandschutz ausgelotet.
Die Vorstellung dieses faszinierenden Projekts machte die Tagesveranstaltung rund und Appetit auf noch mehr Holzbau. Mehr über das „HoHo“ in Wien lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben der dach+holzbau.