Gute Stimmung auf der Dach+Holz
Das Dachdecker und Zimmererhandwerk blickt optimistisch ins Jahr 2014. Dafür sorgen gut gefüllte Auftragsbücher und gute Konjunkturaussichten. Diese positive Grundstimmung spiegelte sich auf der Messe Dach + Holz International wider, die vom 18. bis 21. Februar in Köln stattfand.
Das Dachdecker und Zimmererhandwerk blickt optimistisch ins Jahr 2014. Dafür sorgen gut gefüllte Auftragsbücher und gute Konjunkturaussichten. Diese positive Grundstimmung spiegelte sich auf der Messe Dach + Holz International wider, die vom 18. bis 21. Februar in Köln stattfand.
Gut 47 000 Dachdecker, Zimmerer, Klempner und Architekten besuchten nach Angaben der Veranstalter die Messe, die alle zwei Jahre abwechselnd in Stuttgart und in Köln stattfindet. Das sind zwar rund 9 000 weniger als zwei Jahre zuvor in Stuttgart, aber deutlich mehr als bei der letzten Dach + Holz in Köln 2010. Offensichtlich kommt das Konzept der Messe, einen gewerkeübergreifenden, vollständigen Überblick zu geben, gut an. Nach Ansicht von ZVDH-Präsident Karl-Heinz Schneider erfüllt die Messe neben der Präsentation von neuen Produkten einen weiteren großen, nicht zu unterschätzenden Nutzen: „Sie hat gezeigt, dass das Zusammenspiel zwischen den beiden Gewerken durch die Messe weiter gefestigt und ausgebaut wird.“ Außerdem erfährt die Messe von Veranstaltung zu Veranstaltung einen
immer stärkeren internationalen Zuspruch. Nicht nur bei den ausländischen Ausstellern – in diesem Jahr waren 99 Firmen aus 27 Ländern vertreten – lag die Messe hoch im Kurs, sondern auch bei den Fachbesuchern. Am Ende kamen zwölf Prozent der Fachleute nicht aus Deutschland.
Klimaschutz im Fokus
Wie in den Vorjahren lag der Schwerpunkt der Messe auf Produkten rund um Flach- und Steildach, aber auch Außenwand und Fassade spielen in beiden Gewerken eine immer wichtigere Rolle. Das belegt auch das Rahmenprogramm, das diesem Teil der Gebäudehülle mit dem Fassadenforum eine eigene Rubrik widmete. Gestärkt wurden außerdem die Angebotsbereiche Holz und Metall.
Darüber hinaus fanden die Fachbesucher vom Kleinwerkzeug und Befestigungsmaterial über Werkzeugmaschinen, Fenster, Dachausstiege, Entwässerungseinrichtungen und Dämmstoffen bis hin zu Holz- und Metallbearbeitungsmaschinen alles, was sie für ihre tägliche Arbeit brauchen. Viele Hersteller zeigten ihre Neuheiten, in der Regel Weiterentwicklungen und Detailverbesserungen von bewährten Produkten.
Mit dem Wort „Nachhaltigkeit“ werben viele Unternehmen auf der Messe und nicht nur die Anbieter, die ökologische Materialien einsetzen. Das überstrapazierte Schlagwort nehmen auch Hersteller von konventionellen Produkten in Anspruch, meinen damit aber natürlich, dass ihre Produkte auf lange Sicht Energie beim Betrieb von Gebäuden einsparen.
Die Dachverbände des Zimmerer- und des Dachdeckerhandwerks wollen ihre Gewerke in der öffentlichen Wahrnehmung ebenfalls als besonders umweltbewusst positionieren und werben in der Außendarstellung als das „Klimaschutzhandwerk“ bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle. Am Rande des Messe hatten sie daher erneut zu ihrer Mitmach-Aktion aufgerufen: Rund 300 Handwerker, die meisten davon zünftig in Kluft, bildeten auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom den 20 x 15 Meter großen Schriftzug aus Menschen „STOP CO2“, um auf die Notwendigkeit von Wärmedämmung und die Vorteile des Baustoffs Holz hinzuweisen.
Öffentliches Training für die EM
Mit großem Interesse verfolgten viele Messebesucher das öffentliche Training der deutschen Zimmerernationalmannschaft, die für die Europameisterschaften Anfang April im französischen Grenoble trainierte, wo das deutsche Team als Titelverteidiger antritt. Jedes Mannschaftsmitglied baute wie bei der EM jeweils ein Dachstuhlmodell. Dabei musste die traditionelle Zeichen- und Rechentechnik des Zimmererhandwerks, das Schiften nach der Flächenmethode, angewandt werden. Beim Anzeichen, Sägen und Zusammenbauen kam es bei den Werkstücken wie immer auf Präzision und Genauigkeit im Millimeterbereich an.
Zu den sechs trainierenden Mannschaftsmitgliedern gehörte auch die dreiköpfige EM-Auswahl: Martin Fricke (21) aus Zwönitz in Sachsen, Simon Rehm (20) aus dem bayerischen Hilpoltstein und Kevin Weidner (21) aus Bischbrunn in Bayern. Die anderen drei Mannschaftsmitglieder Christian Dietrich (20) aus dem bayerischen Ansbach, Aaron Schemmrich (19) aus dem thüringischen Wernsdorf und Daniel Duch (20) aus Gau-Algesheim in Rheinland-Pfalz trainierten das erste Mal vor Zuschauern. Sie waren Anfang des Jahres aufgrund ihrer guten Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften 2013 ins Team gekommen.
Autor
Thomas Schwarzmann ist Redakteur der Zeitschriften dach+holzbau und bauhandwerk.