Gefälledach schützt die Bausubstanz

Mineralwolle-Gefälledämmplatten von Rockwool vereinfachen die Konstruktion

Jedes Flachdach sollte gemäß Empfehlung der Flachdachrichtlinien mit einem leichten Gefälle beziehungsweise einer gezielten Wasserableitung ausgeführt sein. Sowohl für den Neubau als auch für den Sanierungsfall ­eignen sich hierzu speziell entwickelte Gefälledachsysteme.

Die Gründe dafür, warum eine Flachdachkonstruktion dauerhaft möglichst trocken bleiben sollte, sind stichhaltig: Im Bereich des Pfützenrandes etwa ist die Dachhaut unterschiedlichen thermischen Spannungen ausgesetzt. Während der Abtrocknung von Pfützen wird die Konzentration der schwerer flüchtigen Schwefelsäure aus dem sauren Regenwasser permanent erhöht. Diese greift die Dachabdichtung an. Schlammkrusten am Pfützenrand führen zu Schwind- und Kerbrissen in der Dachhaut. Schon kleinste Undichtigkeiten können zu einer schwerwiegenden Durchfeuchtung des Dachaufbaus führen. Schwerwiegend im wahrsten Sinne des Wortes,  denn lokale Wasseransammlungen stellen nicht zuletzt auch erhebliche Zusatzlasten für die gesamte Konstruktion dar.

„Das sind keine theoretischen Szenarien, sondern realistische Faktoren, die Planer und Dachdecker heute bei jeder Flachdachkonstruktion bedenken müssen“, bestätigt Andreas Gebing, der als Produktmanager Flachdach bei der Deutschen Rockwool tagtäglich mit diesen Sachverhalten zu tun hat. „Die Richtlinien schreiben vor, dass Flachdächer mit einem Gefälle von mindestens zwei Prozent errichtet werden sollen. Auch bei der Sanierung von Altdächern sollte ein entsprechendes Gefälle nachträglich geschaffen werden.“

Norm passt sich Klimawandel an

Die korrekte Planung und Bemessung einer Dachentwässerung ist in der DIN 1986-100 geregelt. Nicht mehr gültig ist seit Juli 2001 die DIN 1986 Teil 2 („Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“). Sie wurde durch die Normenreihe DIN EN 12056 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“ ersetzt. Seit März 2002 ist die DIN 1986 Teil 100, mit zusätzlichen nationalen Bestimmungen zur DIN EN 12056 und DIN EN 752 gültig. Diese DIN 1986-100 wurde weiter überarbeitet und ist seit Mai 2008 für die Planung und Ausführung von Gebäudeentwässerungen maßgebend. Der Geltungsbereich erstreckt sich von der Entwässerung innerhalb des Gebäudes bis zur Grundstücksgrenze.

Diese Norm wurde unter anderem deshalb notwendig, weil sich die klimatischen Verhältnisse in Europa verändert haben: Häufigere Starkregenfälle, gestiegene Hagelwahrscheinlichkeit, sowie zunehmend orkanartige Stürme und Überschwemmungen stellen höhere Belastungen für die verbauten Dachmaterialien dar. Eine Hauptforderung der Norm ist u. a. die ausreichende Berücksichtigung von Starkregenereignissen und somit die Bemessung der Entwässerung sowohl auf der Dachfläche als auch innerhalb des Gebäudes.

Grundsätzliches zur Entwässerung

Auf die Dachgeometrie abgestimmt, kann die Wasser führende Ebene grundsätzlich als innen oder außen liegende, sogenannte Linienentwässerung ausgebildet werden. Zur Optimierung der Wasserführung sollte zusätzlich eine Punktentwässerung durch Kehlgefälleplatten angestrebt werden. So lässt sich stehendes Wasser auch in Kehl- oder Attikabereichen sicher vermeiden.

Doch selbst bei Dächern mit bereits vorhandenem, konstruktiven Gefälle kann es aufgrund von Durchbiegungen der Tragschale in den horizontalen Kehllinien zwischen den Einläufen zu lokaler Pfützenbildung kommen. Hier hilft die Ausbildung eines Gefälles mit Kehlgefälleplatten, um zu verhindern, dass Wasser zwischen den Entwässerungspunkten stehenbleibt.

Kombinierte Linien- und Punktentwässerung

Im Laufe der letzten Jahre hat die Deutsche Rockwool für die Flachdachentwässerung ein System aus Steinwolle entwickelt, das zum einen mit einer klassischen Gefälleplatte („Georock“) ein standardmäßiges Gefälle von zwei Prozent herstellt und zum anderen mit aufeinander abgestimmten Kehlgefälleplatten („Kep-rock“) die Ausführung eines punktgenauen Gefälles, zum Beispiel vor Lichtkuppeln, ermöglicht. Beide Systemkomponenten werden unkaschiert oder wahlweise als werkseitig mit bituminierter beziehungsweise mineralvlieskaschierter Oberfläche geliefert. Die oberseitig beschichteten Platten eignen sich besonders gut zum direkten Aufschweißen von Bitumenabdichtungen bei verklebten Dachaufbauten.↓

Die Verlegung

Punktgenaue Entwässerung verlangt auch eine punktgenaue Verlegung. Hierzu bietet Rockwool einen ganz speziellen Service und erstellt einen individuellen Verlegeplan. Die einzelnen keilförmigen Platten sind verlegegerecht in Paketen verpackt und müssen entsprechend dem Verlegeplan verarbeitet werden. In der Regel werden die Platten vom Hochpunkt ausgehend verlegt. Unebenheiten oder Durchbiegungen der Tragschale sind vor der Verlegung auszugleichen. Eine Dampfdruck-Ausgleichsschicht unter der Dachhaut ist nicht erforderlich.

Autorin

Dr. Angela Sälzer ist Inhaberin des Dr. Sälzer Pressedienstes in Roetgen.

Web-Service

Für die Planung optimaler Flachdach-Entwässerungslösungen bietet Rockwool  einen eigenen CAD-Planungsservice an, der auf Basis der Dachaufsichtspläne des Architekten und grundlegender Angaben zum Bauvorhaben (Art der Unterkonstruktion, genaue Lage von Dacheinläufen etc.) einen objektbezogenen Verlegeplan erstellt, mit dem der Verarbeiter vor Ort die Dämmarbeiten ­exakt koordinieren kann. Zusätzlich berechnet Rockwool auch die R-Werte (Wärmedurchlasswiderstand) für die fertig verlegten Dämmplatten auf den einzelnen Dachflächen. Diese können für die Berechnung des Wärmeschutznachweises nach EnEV herangezogen werden.

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