Freireisende Wandergesellen und -gesellinnen unterstützen Dorfgemeinschaft in Seewalde
Sommerbaustelle 2015
Mit viel Engagement, handwerklichem Geschick, guten Elektrowerkzeugen und hochwertigem Material haben 70 freireisende Wandergesellen, darunter vor allem freireisende Tischler und Zimmerer, bei der Sommerbaustelle die Dorfgemeinschaft in Seewalde beim Ausbau ihrer Einrichtungen unterstützt.
Seewalde liegt als idyllische Halbinsel inmitten der Mecklenburgischen Kleinseenplatte, eingerahmt von drei Seen und Wäldern. Das Dorf im Landkreis Mecklenburg-Strelitz ist Heimat für 100 Menschen mit und ohne Handicap, die nach der anthroposophischen Lehre gemeinsam leben. Die meisten der 100 Bewohner finden in den Einrichtungen der Dorfgemeinschaft ihre Arbeit. Die Gemeinschaft betreibt einen Waldorfkindergarten, eine Waldorfschule, Landwirtschaft, eine Gärtnerei, einen Dorfladen und eine kleine Tischlerei. Ein Demeter-Naturladen im Ort bietet den Bewohnern und Touristen alles Notwendige für den täglichen Bedarf. Hierher zog es rund 70 freireisende Wandergesellen, die gemeinschaftlich im Rahmen der diesjährigen Sommerbaustelle 2015 verschiedene Projekte bearbeiteten.
Die Walz der Wandergesellen kann auf eine lange Tradition zurück blicken und bis heute sind die schwarzen Kluften der freireisenden Fremden und Begriffe wie Charlottenburger, kurz genannt „Charlie“, bekannt. Zimmerer, Schreiner, Bäcker, Steinbildhauer und Schmiede trafen für vier Wochen zusammen und leisteten handwerkliche Arbeit an vier Baustellen des Dorfes.
Waldorfschule erhielt neuen Eingangsbereich
Für die Waldorfschule entstand ein 20 m² großer Eingangsbereich. Aus Erle und Birke bauten die Tischler Sitzbänke und Trennwände mit Haken für die Jacken und Taschen der Kinder. Auch die Schuhe können nun in den neuen Schuhregalen verstaut werden. Das Material aus Erle und Birke wurde in der im Ort ansässigen Tischlerwerkstatt gehobelt.
Der Schraubenhersteller Heco unterstützte das Vorhaben mit 6200 Holzbau-Schrauben, die unter anderem für den Bau von Arbeitsunterständen und Übernachtungshäusern zum Einsatz kamen. Die Maschinen kamen vom Unternehmen Mafell, das mit den zur Verfügung gestellten Zimmerei-Maschinen zum Gelingen auf der Baustelle beitrug. Der Zimmerei-Hobel „ZH 245 Ec“ und der Einhandhobel „MHU 82“ kamen dabei zum Einsatz. Mit den Oberfräsen „LO 50 E“ und Oberfräse „LO 65 Ec“ wurden aufwendige Schwalbenschwanzverbindungen für die Unterkonstruktion der Sitzbänke gefräst. Durch den zweifach geführten Parallelanschlag mit Feineinstellung konnte die Maschinen dabei präzise geführt werden. Neben diesen Maschinen war der Kettenstemmer „LS 103 Ec“ für das Team sehr hilfreich. Bei Dübelverbindungen kam das „Duo Dübler-System DD40 P“ zum Einsatz.
Eiskeller mit Flachdachkonstruktion
Zimmerer, Steinmetze, Schmiede und Gesellen anderer Gewerke nahmen sich des Eiskellers an. Der baufälligen Eiskeller war die größte Baustelle. Solche Bauten sind ganz oder teilweise unterirdische angelegt und wurden früher zum Aufbewahren von Eis genutzt. Von den Steingewerklern wurde dafür der Feldstein gemauert, ein Schmied goss den Ringanker und die Zimmerer konstruierten für den renovierten Eiskeller ein sechseckiges Flachdach (10 x 12 m), das anschließend begrünt wurde.
Die Wandergesellen griffen beim Bau auf eine bewährte Tradition zurück und errichteten einen Reißboden, um Eckdetails und Knotenpunkte des Flachdaches eins zu eins anreißen zu können. Bei Schifterschmiegen, diversen Längsschnitten sowie dem Abbinden der Traufbohlen war die „Handkreissäge MKS 185 Ec“ ein unverzichtbarer Helfer. Zur Ausarbeitung der Traufeckdetails kam ein Klassiker zum Einsatz: die Unterflur-Zugsäge „Erika 85 Ec“. Mafell stellte zudem den Schwingschleifer „UVA 115 E“ sowie der Exzenterschleifer „EVA 150 E / 5“ zur Verfügung.
Ergänzende Spiel- und Waschräume
Besonders viel handwerkliches Geschick und Kreativität bewiesen die Wandergesellen beim Bau des Spielplatzes. Die Robinienstämme aus dem dorfeigenen Wald wurden zuvor geschält und geschliffen, um daraus die Kletterelemente, Plattformen und das Baumhaus zu bauen. Anschließend wurden von Hand meterweise Seile verknotet, um die zahlreichen Klettermöglichkeiten zu schaffen. Parallel errichteten andere Wandergesellen ein Dusch- und Waschhäuschen, das Schulklassen während eines Praktikums auf dem Demeter-Bauernhof zukünftig zur Verfügung steht.
„Mit der materiellen Unterstützung konnten wir unsere Arbeit erfolgreich durchführen und professionell abschließen“
Im Internet finden Sie weitere Fotos vom der Sommerbaustelle in Seewalde. Geben Sie hierzu bitte den Webcode in die Suchleiste ein.
Ohne Unterstützung keine Sommerbaustelle
Das Projekt „Sommerbaustelle 2015“ der freireisenden Wandergesellen ist auf die Unterstützung und das Mitwirken von Firmen angewiesen. Heco stellte als Sachspende 6200 Holzbau-Schrauben zur Verfügung, Mafell unterstützte durch Elektrowerkzeuge. „Dank dieser Unterstützung konnten wir unsere Arbeit erfolgreich durchführen und so den Dorfbewohnern ein neues Umfeld schaffen“, erklärt Ilija, fremd freireisender Schreiner und Projektverantwortlicher der Sommerbaustelle 2015.