Elektro-Transporter mit Rundum-Service
Der e-Expert und e-Boxer von PeugeotDie Transportermodelle „Boxer“ und „Expert“ von Peugeot sind ab sofort mit Elektroantrieb verfügbar. Das Ladevolumen und die Nutzlast sind dabei identisch zu den Modellen mit Verbrennungsmotor. Neben den Elektro-Vans bietet Peugeot auch Services für den Betrieb der Fahrzeuge.
Die Elektroversion des mittleren Transporters „Expert“ von Peugeot ist seit August 2020 bestellbar. Der große Transporter „Boxer“ ist im vierten Quartal 2020 in einer Elektrovariante auf den europäischen Markt gekommen. Der „e-Expert“ ist in drei Längen und drei Ausstattungsniveaus erhältlich. Die Nutzlast beträgt, je nach gewählter Länge und Variante, bis zu 1275 kg. Die Einstiegsvariante „Pro“ beinhaltet bereits eine Berganfahrhilfe, einen Geschwindigkeitsregler und -begrenzer. Ab dem Niveau „Premium“ ist der Transporter mit einer akustischen Einparkhilfe hinten sowie Licht- und Regensensoren ausgestattet. Die Variante „Avantage Edition“ (zuvor: „Asphalt“) richtet sich speziell an Vielfahrer. Dementsprechend ist die Ausstattung um einen Toter-Winkel-Assistenten und um ein Sicherheitspaket erweitert. Dieses beinhaltet unter anderem einen Müdigkeitswarner und Spurwechselassistenten. In der „Avantage Edition“ eignet sich der „e-Expert“ durch Vorrichtungen zur Transportsicherung und durch den Einsatz von rutschhemmenden Materialien für die Beförderung verschiedener Arten von Ladung. Die Innenausstattung stammt dabei von der Firma Bott. Zur Fahrzeugausstattung zählen in der „Avantage Edition“ die Innenwandverkleidung „Vario Protect“ und der „Bott Vario“ Fußboden. Er beinhaltet Abdeckungen für die Zurrpunkte sowie Schutzleisten aus Aluminium für den Einstiegsbereich des Fahrzeugs. Auch ein Set zur Ladungssicherung ist enthalten.
Zwei Batteriegrößen zur Auswahl
Alle drei Längen des „e-Expert“ (4,60 m; 4,95 m; 5,30 m) sind serienmäßig mit einer 50 kWh starken Batterie erhältlich. Sie sorgt für eine Reichweite von bis zu 212 km gemäß WLTP („Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure“). Die zwei längeren Varianten können optional mit einer 75 kWh-Batterie ausgestattet werden, durch die der „e-Expert“ eine Reichweite von bis zu 316 km gemäß WLTP erzielt. Die angegebenen Reichweiten stellen einen Durchschnittswert der Modellreihe dar. Die Werte können je nach Ausstattung, gewählten Optionen und Bereifung variieren.
Der Elektromotor des „e-Expert“ leistet bis zu 100 kW (das entspricht 136 PS), er hat ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 km/h.
„e-Boxer“ in fünf unterschiedlichen Größen
Beim großen Bruder des „e-Expert“, dem „e-Boxer“, verbaut Peugeot in den zwei Längen L1 und L2 eine Lithium-Batterie mit 37 kWh Kapazität. Damit soll der Transporter eine Reichweite von bis zu 200 km nach WLTP erzielen. Die längeren Varianten L3 und L4 erhalten dagegen eine 70 kWh starke Batterie. Mit ihr soll der „e-Boxer“ bis zu 340 km weit kommen. Der Transporter ist serienmäßig mit einem doppelten Bordladegerät für einphasiges (7 kW) und dreiphasiges (22 kW) Laden ausgestattet. Unabhängig von der Batterie bietet der vollelektrische „e-Boxer“ vom Start weg ein Drehmoment von 260 Nm bei einer maximalen Leistung von 96 kW (120 PS). Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 110 km/h und 90 km/h für die 4-Tonnen-Variante (Längen L3 und L4).
Der „e-Boxer“ bietet mit bis zu 1890 Kilogramm die gleiche Nutzlast wie der Verbrenner. Dasselbe gilt für das Ladevolumen mit 8 bis 17 m3, da die Batterie unter dem Boden verbaut ist. Basierend auf drei Radständen (3 m, 3,45 m und 4,04 m), gibt es den Kastenwagen in fünf unterschiedlichen Größen, die sich in Länge (L1 bis L4) und Höhe (H1 bis H3) unterscheiden. Ein besonderer Innenrückspiegel mit Display zeigt Informationen zum Elektroantrieb des „e-Boxer“, unter anderem den Batterieladestand in Prozent und die Reichweite in Kilometern.
Zugang zu mehr als 130 000 Ladestationen
Doch die Elektrostrategie von Peugeot umfasst mehr als nur die reinen Fahrzeuge. Durch das sogenannte „Peugeot Ecosystem“ sollen Kunden verschiedene Serviceleistungen aus einer Hand erhalten. Dazu gehören Dienste, die die Nutzung der Elektro-Transporter vereinfachen sollen: Der Service „Easy-Charge“ beispielsweise dreht sich rund um das Thema Laden und Infrastruktur und umfasst Zubehör, mit dem die Batterie des Fahrzeugs zu Hause oder am Arbeitsplatz aufgeladen werden kann. Angeboten werden unterschiedliche Ladekabel, Adapter oder Wall Boxen mit diversen Kapazitäten. Auf Wunsch kann ein Rundum-Service dazugebucht werden, der unter anderem eine Beratung zum Thema Wall Box sowie deren Installation durch den Kooperationspartner inno2grid enthält. Über „Free2Move“-Services kann man für eine Pauschale von 4,99 Euro im Monat einen Ladepass und einen Routenplaner beziehen und erhält so in Europa den Zugang zu einem Netzwerk von mehr als 130 000 Ladestationen. Der Kunde erhält Informationen zu den Stationen wie etwa deren Entfernung, Ladegeschwindigkeiten und den Preis für das Aufladen. Die App „Trip Planner“ berücksichtigt die verbleibende Reichweite und die Ladestationen auf der Strecke. Die optimale Route wird auf dem vernetzten Navigationsbildschirm wiedergegeben.
Mit dem „Mobility Pass“ können Kunden je nach Bedarf ein Fahrzeug mieten. In einer eigenen App kann man zudem Ratschläge erhalten, um seine Fahrweise für eine hohe Reichweite anzupassen. Zudem stehen auf der Website neue digitale Simulationen und Dokumentationen zur Verfügung. Dienstleistungsverträge und ein Pannendienst können hinzugebucht werden. Die Bescheinigung der Batteriekapazität erleichtert auch den Weiterverkauf des Fahrzeugs.
AutorDipl.-Ing. Olaf Meier hat Maschinenbau studiert und schreibt als freier Autor unter anderem für die Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau.