Editorial zur dach+holzbau Ausgabe 8.2021
hohe Preise für Aluminium, Stahl, Holz und Kunststoffe haben die Baubranche in diesem Jahr stark beschäftigt. Das zeigt sich am Beispiel der Roto Dachsystem-Technologie: Christoph Hugenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung des Unternehmens, bezeichnete kürzlich die durch Versorgungsengpässe gestiegenen Rohstoff- und Materialpreise als „aktuell größte Herausforderung“. Zwar konnte die Roto-Gruppe dieses Jahr erneut ein zweistelliges Umsatzplus erwirtschaften – eine Voraussage, wie sich das nächste Jahr entwickeln wird, ist jedoch schwierig. Die Lieferfähigkeit sicherzustellen, habe momentan oberste Priorität, hieß es auf dem Roto-Fachpressetag im November. Dort wurde auch die neue „Roto Profi Liga“ vorgestellt – mehr dazu lesen Sie hier.
Neue Anlagen zur Holzbearbeitung gab es auf dem Weinmann-Treff im November zu sehen. Rund 350 Zimmerer und Holzbauer besuchten den Branchentreff – nicht nur, um sich über Maschinen zu informieren, sondern auch, um über Fachvorträge Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten. So machte Christoph Jost von Schuler Consulting in seinem Vortrag deutlich, wie hoch der Rohstoffverbrauch der Baubranche und der damit verbundene CO2 -Ausstoß sind. Holzbaustoffe hingegen speichern CO2 und entziehen es dauerhaft der Atmosphäre. Die Holzbaubranche habe daher ein riesiges Potential, dass es zu wecken gelte, so Jost. Wie das gelingt und wie Holzbaubetriebe schneller und planbarer produzieren können, lesen Sie hier.
Große Hitze, Dürren und Hochwasserkatastrophen: Welche dramatischen Folgen die Klimaerwärmung hat, wird in vielen Regionen der Welt deutlich. Viele Menschen sind schon jetzt davon existenziell bedroht. In Zukunft könnten es allerdings noch deutlich mehr werden, erklärte Volker Quaschning auf dem Creaton-Zukunftstag im Oktober. Er ist Professor für regenerative Energien an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und sagt: „Wenn wir nicht umsteuern, werden wir bis 2100 große Migrationsbewegungen haben – die heute junge Generation wird das voll abbekommen.“. Daher sei es wichtig, auf erneuerbare Energien wie Wind- und Solarstrom zu setzen, um den Ausstoß von CO2 zu senken und die Klimaerwärmung zu verlangsamen. Das Dachdeckerhandwerk kann die Energiewende aktiv mitgestalten, etwa mit der Installation von Photovoltaikanlagen oder mit Gründächern, die Regenwasser zurückhalten. Neben der Energiewende ging es beim Creaton-Zukunftstag auch um Digitalisierung, mehr dazu erfahren Sie hier.
Der Weinmann-Treff, der Creaton-Zukunftstag und der Roto-Fachpressetag konnten noch vor Ort stattfinden – mit entsprechenden Hygieneauflagen. Inzwischen werden viele Veranstaltungen mit Blick auf die Corona-Inzidenzen aber abgesagt oder verschoben. Wie sich die Corona-Krise weiter entwickeln wird, ist schwer einschätzbar. Ich hoffe, dass das nächste Jahr etwas mehr Normalität bringt, damit wieder mehr Branchentreffen und Veranstaltungen vor Ort möglich sind. Denn der persönliche Austausch vor Ort ist und bleibt einfach unersetzbar. Daher wünsche ich Ihnen:
Bleiben Sie optimistisch und bleiben Sie gesund!
Frohes Schaffen wünscht,
Stephan Thomas,
verantwortlicher Redakteur der dach+holzbau