Doppelte Power - Hybrid-Anlagen für Strom und Wärme - Teil 1
Solaranlagen liegen – trotz aller politischer Willkür – im Trend, denn Hausbesitzer wollen unabhängig von Energieanbietern sein, die Umwelt schonen und nebenbei noch Geld verdienen. Wie eine Hybrid-Anlage, die Strom und Wärme produziert, installiert wird, zeigt der nachfolgende Bericht (Teil 1 = Montage PV-Module).
Wie funktioniert die Anlage? Wo und wie werden die Module angeschlossen? Wann muss ich mich mit einem Installateur absprechen? Weil diese Fragen im Raum stehen, gibt es Vorbehalte unter Dachdeckern und Zimmerern, das PV-Geschäftsfeld auszuschöpfen.
„Wichtig ist, dass der Dachdecker mit einem etablierten, starken Partner aus dem Handwerk zusammenarbeitet. Dann verarbeitet er qualitativ hochwertige Solarsysteme und bekommt Hilfestellungen vor Ort“, erläutert Solarexperte Christian Bremer von den Dachziegelwerken Nelskamp. Ein Verlegemeister von Nelskamp zeigt persönlich, wie die Module angeschlossen und eingedeckt werden. Die Solarabteilung des Dachziegelherstellers übernimmt zum Beispiel auch die Kalkulation, wie viele Module verlegt werden müssen.
Wie funktioniert die Kombi-Anlage?
Bisher mussten sich Hauseigentümer entscheiden, welchen Teil der Dachfläche sie mit Photovoltaik- (PV) und welchen sie mit Solarthermie-Kollektoren eindecken möchten. Das System „2Power“ vereint die beiden Systeme, sodass die Dachfläche nur mit einer Modulart belegt wird – das verhindert die Flächenkonkurrenz auf kleinen Dachflächen und vereinfacht auch die Berechnung der Modulzahl.
Ein Photovoltaik-Modul wird im Sommer bis zu 80 Grad Celsius heiß. Für die Entwickler von Nelskamp lag es da nahe, diese Energie zur Erwärmung des Heiz- und Brauchwassers einzusetzen. Bei „2Power“ geschieht dies über eine Solarflüssigkeit, die durch einen Vollflächen-Wärmetauscher auf der Rückseite des Moduls fließt. Die Flüssigkeit nimmt die Wärme auf und führt sie in einen Multivalent-Solar-Schichtenspeicher, was zu einem doppelt positiven Effekt führt: Neben der Stromgewinnung nutzt das System die Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung. Zugleich wird das Modul gekühlt und der Stromertrag steigt. Denn es gilt: Je kälter das PV-Modul, desto mehr Strom liefert es.
Außerdem verfügt die Kombi-Anlage über eine Abtaufunktion. Befreit von Eis und Schnee kann sie die oftmals hervorragenden Winterbedingungen – klare Luft mit hoher Strahlungsintensität bei gleichzeitig niedrigen Temperaturen – voll für die Stromproduktion nutzen.
Die Step by Step-Montage auf dem Dach
Das Befestigungssystem enthält alle notwendigen Zubehörmaterialien wie Schrauben und Muttern. Sie sind praktisch vorverschraubt und benötigen zur Verarbeitung nur eine Schlüsselweite.
„Wir möchten mit diesem Montagebericht zeigen, dass der Bau von Energiedächern nicht aufwendig ist“, sagt Christian Bremer. Im zweiten Teil des Berichtes in der nächsten Ausgabe der dach+holzbau zeigen wir, wie die thermische Solaranlage angeschlossen wird.
Autorin
Melanie Titz arbeitet als PR-Beraterin bei der Agentur PR Nord in Braunschweig und betreut das Unternehmen Nelskamp bei der Pressearbeit.