Die Inhaber von Handwerksbetrieben müssen für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter geradestehen!

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ob Netze, Seitenschutzgeländer, Gerüste oder persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz: Das Thema Absturzsicherung ist wichtig, sogar (über)lebenswichtig. Aber die meisten Dachdecker und Zimmerer wissen auch: Nicht immer wird auf der Baustelle so abgesichert, wie es sein sollte. Ein Beispiel: Vor kurzem habe ich zwei Dachdecker auf einer Flachdachbaustelle besucht. Sie haben Lichtkuppeln repariert und die Dachabdichtung ausgebessert. Das Flachdach war in einer Höhe von 3,50 m. Auf das Thema Absturzsicherung angesprochen, sagte einer der Dachdecker: „Eigentlich hätte ein Gerüst auf beiden Seiten des Daches stehen müssen.“ Die Dachdecker aber fühlten sich auch ohne sicher. „Das Dach ist trocken und nicht so groß, die Absturzgefahr ist überschaubar“, hieß es nur lapidar.

Ein anderes Beispiel: Eine Zimmerei richtet einen Dachstuhl auf dem dritten Stock eines Neubaus. Die Zimmerer springen von einem Balken zum anderen, nageln Sparren fest, verlegen OSB-Platten auf der Balkenlage. Absturzsicherung? Fehlanzeige. Stattdessen sagt einer der Zimmerergesellen: „Pass auf, da unten ist ein Treppenhausloch, das ist nicht ganz abgedeckt. Fall mir da nicht runter.“ Und das sagt er zum Praktikanten, der erst seit einer Woche mitläuft und sich noch unsicher fühlt. Das ist fast schon fahrlässig. Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, sagte kürzlich in einem Interview: Die häufigsten Unfälle im Zimmererhandwerk sind Stürze nach innen, also ins Gebäude hinein.

Die BG Bau versucht seit Jahren, mit Produkten für sicheres Arbeiten die Unfallzahlen im Handwerk zu verringern. Die Sonderschau „Absichern statt abstürzen“ auf der Messe DACH+HOLZ, die vom 20.-23. Februar 2018 in Köln stattfindet, widmet sich daher genau diesem Thema. Dahinter stehen die BG Bau, Holzbau Deutschland und der ZVDH. An einem zweistöckigen Dachstuhl auf der Messe lernen Besucher typische Gefahrensituationen auf dem Dach kennen – und wie man sie vermeidet.

Mein Tipp: Besuchen Sie die Sonderschau und probieren Sie Methoden für sicheres Arbeiten aus! Vor allem die Inhaber von Dachdecker- und Holzbaubetrieben sollten die Gelegenheit nutzen und sich über Absturzsicherung informieren. Denn Sie müssen für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter geradestehen.

Was Sie auf keinen Fall verpassen sollten: 2018 bieten wir von der Redaktion dach+holzbau erstmals Handwerkerrundgänge auf der Messe an. Dabei führen wir Sie zu den Ständen ausgewählter Hersteller mit exklusiven Produktvorführungen. Die Rundgänge sind für Sie kostenlos, der freie Eintritt zur Messe ist inklusive. Wir von der Redaktion dach+holzbau freuen uns schon, Sie auf der Messe DACH+HOLZ in Köln zu treffen!

Bis dahin alles Gute und frohes Schaffen wünscht Ihnen Ihr

Stephan Thomas, verantwortlicher Redakteur dach+holzbau

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