Dachsanierung für Klinikhaus auf Amrum
Die AOK-Nordseeklinik auf Amrum ist ein Zentrum für die medizinisch verordnete Wiederherstellung der Kräfte für den Erziehungsalltag. Das älteste der 16 Klinikhäuser wurde vor kurzem saniert. Bei der Dachsanierung kamen auf die Dachkonstruktion abgestimmte PU-Dämmsysteme zum Einsatz.
Gesundheitsfördernde Auszeiten mit medizinisch-therapeutischen Anwendungen für Mütter haben eine lange Tradition in Deutschland. Früher hießen sie „Mutter-Kind-Kuren“, heute „Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme“, aber immer geht es um eine stationäre medizinische Vorsorge oder Rehabilitationsmaßnahme für alle, die in Erziehungsverantwortung stehen. Die AOK-Nordseeklinik bietet solche Kuren auf Amrum an. Vor kurzem erhielt das älteste der 16 Klinikhäuser der AOK-Nordseeklinik eine umfassende Dachsanierung.
Vom Urlaubsort zum Klinikdorf
Alle Häuser der AOK-Nordseeklinik liegen am Rande der Dünen der nordfriesischen Insel Amrum. Das älteste Haus mit dem Namen „Sonnenau“ wurde 1893 von Pastor Friedrich von Bodelschwingh als Urlaubsquartier erbaut. In den Folgejahren kamen weitere Häuser hinzu. 1993 übernahm die Rehasan, die heutige Trägerin der AOK-Nordseeklinik, die Bestandsgebäude. Nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen und dem Bau weiterer Häuser entstand das Klinikdorf, in dem seit 1995 Mütter, Väter und Kinder in kleinen Hausgemeinschaften eine medizinisch indizierte Auszeit nehmen können.
Beste Lage für die nachhaltige Wiederherstellung der Kräfte für den Erziehungsalltag – das Haus Sonnenau der AOK-Nordseeklinik auf Amrum
Foto: Puren
Im November 2023 startete die substanzerhaltende Sanierung der Dachflächen des Hauses „Sonnenau“. Unter der fachkundigen Planung durch den Architekten Peter Heck-Schau wurde auf insgesamt drei Dachflächen die Deckung und Dachabdichtung erneuert. Dabei kamen drei verschiedene Dämmstoffsysteme zum Einsatz, die jeweils auf die Dachkonstruktion und Dachnneigung abgestimmt wurden.
Rückbau bis zu den Sparren
Ausgeführt wurden die Dacharbeiten von dem Rendsburger Dachdeckerbetrieb Schulz. Auf dem Hauptdach, einer abgewandelten Kreuzdachkonstruktion mit einer Gesamtfläche von 450 m², wurde die vorhandene Ziegeldeckung samt Trag- und Konterlattung bis auf die Holzschalung oberhalb der Sparren zurückgebaut. Als Notabdichtung und Konvektionssperre verlegten die Fachhandwerker auf den Satteldachflächen und Gaubendächern die mechanisch hoch belastbare „Puren Top DSB 100“. Die blendfreie Bahn diente während der Dacharbeiten als Witterungsschutz für die darunterliegende Konstruktion. Im nächsten Schritt verlegten die Dachdecker das Steildachdämmsystem „Puren Perfect“ mit umlaufender Nut- und Federverbindung auf den Teildachflächen mit 25 Grad Neigung. Die Dämmplatten sind zur dauerhaft winddichten und kapillarfreien Verklebung der oberseitig aufkaschierten, diffusionsoffenen Unterdeckbahnen im überlappenden Nahtbereich mit einem „Kleber-auf-Kleber“-System ausgerüstet. Fixiert wurden die PU-Dämmplatten zusammen mit der Konterlattung mit Systemschrauben. Auf die nachfolgende Traglattung deckten die Fachhandwerker neue Dachsteine ein.
Das Dach der dreiseitig um das Gebäude verlaufenden Veranda wurde ebenfalls im Zuge der Sanierung erneuert. Auf der 190 m² großen Dachfläche kamen aufgrund der geringen Dachneigung von 2 Grad beidseitig alukaschierte Flachdachdämmplatten von Puren zum Einsatz. Die mit umlaufendem Stufenfalz ausgerüsteten PU-Dämmplatten verarbeiteten die Dachhandwerker in 100 mm Dicke.
Geringe Neigung erforderte wasserdichtes Unterdach
Aufgrund der Dachneigung von nur 9 Grad kam auf dem Satteldach über dem Anbau das "Puren Unterdach 023" zum Einsatz
Foto: Puren
Bei dem dritten, rund 200 m² großen Satteldach waren aufgrund der Dachneigung von nur 9 Grad und der vorgesehenen Nutzung als Klinikgebäude Zusatzmaßnahmen zur Regensicherheit für den neuen Dachaufbau notwendig. Nach dem Rückbau bis zu den Sparren wurden „Puren Top DSB 100“-Bahnen als Konvektionssperre verlegt. Die Dämmschicht wurde aus 100 mm dicken „Puren Unterdach 023“-Dämmplatten mit umlaufender Nut und Feder erstellt, mit denen sich sowohl regensichere (Klasse 2) als auch wasserdichte (Klasse 1) Unterdächer realisieren lassen. Das Steildachdämmsystem ermöglicht eine zuverlässige und wärmebrückenfreie PU-Aufsparrendämmung. Oberseitig sind die PU-Hartschaumdämmplatten mit einer monolithischen und diffusionsoffenen Unterdachbahn kaschiert.
Zur Erstellung eines wasserdichten Unterdachs wurde die Konterlattung in die Dachabdichtung eingebunden
Foto: Dachdeckerei Schulz
Neben der klassischen Verklebung im überlappenden Nahtbereich kann die wind-, regen- und wasserdichte Unterdachbahn mit THF-Quellschweißmittel oder einem Heißluftfön verschweißt und so zum Unterdach weiterverarbeitet werden. Bei dem Satteldach des Klinikgebäudes auf Amrum fügten die Dachdecker die aufkaschierten Unterdachbahnen zum wasserdichten Unterdach. Zusätzlich wurde die Konterlattung mit materialhomogenen First- und Gratstreifen in die Abdichtung eingebunden. Nach der Montage der Traglattung und Eindeckung mit Dachsteinen wurde auf dem Satteldach zusätzlich eine PV-Anlage installiert.
Sven-Erik Tornow ist Fachjournalist, Inhaber der Agentur „Flüstertüte“ in Köln und unterstützt das Unternehmen Puren in der Pressearbeit.