Dachdämmung für Restaurantneubau in Köln

Manch einer bringt von seinen Reisen kleine Andenken mit, andere eine neue Geschäftsidee: Unternehmer Thomas Kemner aus Göttingen ließ sich auf einer Reise durch die USA von der Bodenständigkeit amerikanischer Esskultur begeistern. Zurück in Deutschland, schuf er mit der BBQ-Restaurantkette „Timberjacks“ ein neues Gastronomiekonzept. 2016 eröffnete das erste Restaurant der Kette im Göttinger Industriegebiet in einem weitläufigen Blockhaus. In Siegen wurde 2021 ebenfalls ein „Timberjacks“-Restaurant in Naturstammbauweise errichtet (mehr dazu lesen Sie hier). Weitere Restaurants werden derzeit an anderen Standorten in Deutschland gebaut oder befinden sich noch in der Planungsphase – eines wurde jüngst in Köln fertiggestellt und eröffnet.

An allen „Timberjacks“-Standorten entstehen riesige Naturstammhäuser in Holzbauweise, die mit pigmentierter Holzschutzlasur behandelt und so auf rustikal und alt getrimmt werden. Ausladende Dachlandschaften mit schwarz glasierten Dachziegeln krönen die Restaurantgebäude. Auch in Köln bestehen nur die Fundamente, die Bodenplatte und der Schacht für den Kaminschornstein des Restaurantneubaus sowie die notwendigen Abluftleitungen der Küche aus Beton. Der Rest des Restaurants ist in Holzbauweise errichtet.

 

Dachkonstruktion bleibt von innen sichtbar

Um den einzigartigen und naturnahen Look auch im Innenraum erlebbar zu machen, sind die Sparren und die Holzschalung der Dachkonstruktion von innen sichtbar geblieben. Alle weiteren Funktionsschichten des Dachaufbaus wurden oberhalb der Tragschale angeordnet. Die einzelnen Dachflächen des Restaurantneubaus in Köln umfassen mehrere Satteldächer, ein Zeltdach sowie einige Gauben.

Als Aufdachdämmung wurden 140 mm dicke PU-Hartschaumdämmplatten verlegt
Foto: Puren

Beim Neubau in Köln kamen zur Dämmung der fast 2500 m² umfassenden Dachflächen PU-Dämmplatten von Puren zum Einsatz. Ausgeführt wurden die Dacharbeiten vom 1848 gegründeten Fachbetrieb Holzapfel Holzsystemtechnik GmbH aus dem nordhessischen Eschwege.

Konvektionssperrbahnen bieten Witterungsschutz

Als Notabdichtung und Konvektionssperre verlegten die Handwerker auf den Dachflächen zunächst die mechanisch stark belastbare Bahn „Top DSB 100“ von Puren. Zur luftdichten Fügung der sich überlappenden Bahnen sind diese im Nahtbereich mit einem „Kleber-auf-Kleber-System“ ausgestattet. Das sorgt nicht nur für die luftdichte Verbindung der Bahnen untereinander, sondern verhindert auch Feuchtewanderung durch Kapillare, also kleine Hohlräume. Die blendfreien Bahnen mit einem sd-Wert von ≥ 100 m boten während der gesamten Dacharbeiten Witterungsschutz für die darunterliegende Konstruktion. Da sich die Dacharbeiten über mehrere Wochen hinzogen, sicherten die Zimmerleute die Konvektionssperrbahnen zusätzlich mit Dachlatten.

 

Grundlage für die Dämmschicht

Auf den Dachflächen, die als reine Kaltdächer ausgeführt wurden, beispielsweise die Überdachung für den Eingangsbereich und die Außenterrasse, folgte auf die Verlegung der Konvektionssperrbahnen direkt die Konter- und Traglattung. Darüber wurde die Dacheindeckung aus schwarz glasierten Tondachziegeln verlegt. Alle anderen Dachflächen wurden für die Verlegung des Steildachdämmsystems „Puren Perfect“ vorbereitet.

Aufdachdämmung mit 140 mm dicken PU-Dämmplatten. Sowohl im Traufbereich als auch an den Ortgängen sorgen Schubhölzer für die Begrenzung der Dämmschicht
Foto: Puren

Sowohl im Traufbereich als auch an den Ortgängen sorgen auf der Tragschale montierte Schubhölzer für die Begrenzung der Dämmschicht. Zudem musste die Konvektionssperre noch an allen aufgehenden Bauteilen, wie beispielsweise dem Betonschacht sowie den eingebauten Dach­flächenfenstern, fachgerecht und luftdicht angeschlossen werden. Im Anschluss daran konnte die Verlegung der 140 mm dicken PU-Hartschaumdämmplatten mit umlaufender Nut- und Federverbindung beginnen.

 

Dämmplatten mit aufkaschierten Unterdeckbahnen

Die PU-Dämm­ele­men­te in WLS 023 weisen einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ_B von 0,023 W/(mK) gemäß DIN 4108-4 auf. Zur winddichten und kapillarfreien Verklebung der oberseitig aufkaschierten, diffusionsoffenen Unterdeckbahnen sind diese im über­lap­pen­den Nahtbereich mit einen „Kleber-auf-Kleber“-System ausgestattet.

Die Dämmplatten wurden von den Dachhandwerkern mit Akkusägen zugeschnitten
Foto: Puren

Die abschnittsweise verlegten PU-Dämmplatten wurden von den Fachhandwerkern, wo notwendig, passend zugeschnitten. So ließen sich Details wie Grate und Kehlen sowie die Anschlüsse an aufgehende Bauteile oder Einbauten problemlos ausführen. Entstandene Hohlräume wurden ausgeschäumt.

Um auch an den Anschlussstellen die notwendige Winddichtheit und Regensicherheit herzustellen, kam das 30 cm breite First- und Gratband „Diffucell“ von Puren zum Einsatz. Auch in allen Kehlen wurde nach Verlegung der PU-Dämmplatten der selbstklebende Anschlussstreifen verklebt. Aufgrund der Dachneigung von 15° auf den Dachflächen – nur die Gauben weisen eine Dach­nei­gung von 22° auf – fixierten die Zimmerleute die Konterlatten mit unterseitigen Nageldichtbändern in der Tragkonstruktion. Dabei kamen Spezialschrauben für die Befestigung und kontinuierliche Last­ab­tra­gung vollflächiger Wärmedämmsysteme zum Einsatz, da mit der Verschraubung der Konterlatten auch die PU-Dämmplatten gesichert wurden. Mit der Verlegung und Befestigung der Trag­lat­tung im für die Ziegeldeckung passenden Lattabstand und der anschließenden Verlegung der Ziegel schlossen die Arbeiten an der Dachkonstruktion ab.

 

Neues Restaurant an ungewöhnlichem Standort

Das fertige Dach des „Timberjacks“-Restaurants in Köln. Der Neubau befindet sich in einem Industriegebiet unmittelbar an einer Autobahnauffahrt
Foto: Puren

Auf dem Kölner „Timberjacks“-Restaurant wurden schwarz glasierte Tondachziegel verlegt. Analog zu den anderen Standorten liegt das neue BBQ-Restaurant nicht in einem der In-Viertel der Rheinmetropole, sondern unmittelbar an der Auffahrt zum Kölner Autobahnring. Tatsächlich erwartet der Ideengeber Thomas Kemner von der eher ungewöhnlichen Lage vor allem „Fahrkundschaft“. Zu bieten hat das „Timberjacks“-Restaurant neben Burgern, Steaks, Bier und anderen hausgemachten Spezialitäten auch eine Bullriding-Maschine. Ergänzt wird das abwechslungsreiche Programm durch auf das Ambiente abgestimmte Live-Musik. Damit möchte der Gründer der Restaurantkette seine Gäste mitnehmen auf eine Geschmacks- und Erlebnisreise durch den Norden Amerikas.

  Das Restaurant bietet im Inneren ein modern-rustikales Ambiente, das an US-amerikanische Blockhütten erinnert
Foto: Puren

Autor

Sven-Erik Tornow ist Baufachjournalist und Inhaber der Agentur „Flüstertüte“ in Köln. Er unterstützt den Hersteller Puren in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.