Holzschutz für Naturstammhäuser
Neubau eines Timberjacks-Restaurants als Blockhausbau in SiegenIn Siegen eröffnete 2021 die deutschlandweit dritte Filiale der Restaurantkette „Timberjacks“ mit einem Restaurant und vier Chalets in Naturstammbauweise. Große Dachüberstände, eine Imprägnierung und Holzschutzlasur schützen die Außenwände vor der Witterung und vor Holzschädlingen.
Das „Timberjacks“ in Siegen wurde 2021 eröffnet und bildet die dritte Filiale der Restaurantkette in Deutschland
Foto: Remmers
Das Flair der Rocky Mountains nach Deutschland zu holen ist das Konzept des Franchiseunternehmens „Timberjacks“. Jede Filiale der Restaurantkette ist in Blockhausbauweise errichtet und besticht durch ihre rustikale Atmosphäre: Die Wände der Restaurants sind mit imitierten Jagdtrophäen und Leuchtschildern geschmückt. Über der Bar ragt ein gewaltiger LED-Monitor, um Sportübertragungen zu zeigen oder durch Aufnahmen aus der Prärie die Inneneinrichtung zu ergänzen. Besonders der Ritt auf einem mechanischen Bullen, wie man ihn aus typisch amerikanischen Bars kennt, ist eines der Markenzeichen der deutschen „Timberjacks“-Filialen. Das erste Restaurant wurde 2016 in Göttingen eröffnet. Es folgte eine Filiale in Kassel, bevor der dritte Standort in Siegen (NRW) 2021 eröffnet wurde.
Mit einer Grundstücksgröße von etwa 6700 m2 war die Umsetzung des „Timberjacks“ in Siegen ein bedeutendes Unterfangen. Neben dem Gastronomiegebäude mit einer Größe von 32 x 30 m entstanden dort vier Chalets mit jeweils vier Zimmern. Alle Häuser wurden von der Firma Löffler Naturstammhaus aus dem thüringischen Brotterode gebaut, die bereits das „Timberjacks“ in Kassel errichtet hat. Weitere Filialen in Naturstammbauweise werden derzeit in Köln, Düren, Bispingen und Marl gebaut.
Blockhäuser aus Weißtannenstämmen
Das Restaurantgebäude für das „Timberjacks“ in Siegen wurde innerhalb von 8 Monaten aus Weißtannenstämmen vorgefertigt
Foto: Löffler Naturstammhaus
Das Restaurantgebäude des „Timberjacks“ in Siegen ist ein Naturstamm-Blockhaus, bei dem die Wände aus übereinanderliegenden Baumstämmen bestehen. Die Form des unteren Stamms wird dabei mithilfe eines Zirkels auf den oberen Stamm übertragen und ausgearbeitet. In die Oberseite der Stämme werden im Werk Längskanäle eingeschnitten, die mit Schafwolle und Dichtband (Kompriband) gedämmt und abgedichtet werden. Die Naturstammblockhäuser werden von der Firma Löffler in Handarbeit in Brotterode vorgefertigt, was viel Zeit benötigt: Das Restaurantgebäude für das „Timberjacks“ in Siegen war innerhalb von 8 Monaten vorgefertigt. Für den Neubau in Siegen kamen Weißtannenstämme aus Baden-Württemberg zum Einsatz. Die Stämme wurden bereits ein Jahr vor der Errichtung der Gebäude per Wasserhochdruck entrindet und auf dem Firmengelände in Brotterode zum Trocknen gelagert. Das Aufrichten des Restaurants, inklusive Dachstuhl aus BSH-Sparren, dauerte etwa fünf Wochen. Die Naturstämme wurden vor Ort mit Gewindestangen verbunden. Danach folgten der Dachaufbau und die Eindeckung der Naturstammhäuser.
Das Aufrichten des Restaurant-Neubaus in Siegen inklusive Dachstuhl dauerte etwa fünf Wochen
Foto: Löffler Naturstammhaus
Naturstamm-Fachwerkhäuser
Die Chalets des „Timberjacks“ in Siegen sind in einer anderen Bauweise als das Restaurant gebaut, nämlich als Naturstamm-Fachwerkhäuser. Dabei erhalten die Häuser einen mehrschaligen Wandaufbau und die Wände werden mit Holzfaserdämmung gedämmt. Die Naturstämme der Wände sind bei dieser Bauweise nach dem Aufbau von außen nicht mehr sichtbar. Der Vorteil ist, dass die Konstruktion setzungsfrei ist und eine freie Wand- und Fassadengestaltung ermöglicht. Der Aufbau der Chalets in Siegen benötigte nur eine Woche.
Holzschutz für die Innen- und Außenwände
Ein umfassender Holzschutz war für die Naturstammhäuser des „Timberjacks“ von hoher Priorität. Die Holzhäuser sollten von innen vor alltäglichen Belastungen geschützt und von außen witterungsbeständig beschichtet und farblich gestaltet werden. Große Dachüberstande sorgen sowohl bei den Chalets als auch beim Restaurant bereits für einen konstruktiven Holzschutz. Darüber hinaus war es für die Optik der Gebäude wichtig, die Farbe und Beschaffenheit des Holzes langfristig zu erhalten. Für die Holzbeschichtung fiel daher die Wahl auf Produkte aus dem Holzschutz-Sortiment von Remmers.
Die Stämme und Außenwände wurden mit der Remmers-Holzschutzlasur „HSL-30/m“ und die offenliegenden Hirnholzflächen mit dem Hirnholzschutz „Induline SW-910“ beschichtet
Foto: Remmers
Imprägnierung und Erstanstrich
Zunächst wurde eine Imprägnierung auf die Außenwände der Häuser aufgetragen, der „Imprägniergrund IG-10“ von Remmers. Dieser bietet vorbeugenden Schutz vor Bläue, Fäulnis, Insekten und Termiten. Außerdem ist die Imprägnierung quellbeständig und feuchtigkeitsregulierend. Das imprägnierte Holz ist für alle Nachanstriche geeignet. Bei den Naturstammhäusern in Siegen erfolgte anschließend der Erstanstrich mit der „HSL-30/m-Profi“-Holzschutzlasur von Remmers. Die atmungsaktive Dünnschichtlasur verfügt über ein tiefes Eindringvermögen und bewahrt die Holzoberfläche vor Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Schimmel. Durch die Holzschutzlasur und die großen Dachüberstände sind die Naturstammhäuser vor witterungsbedingten Schäden geschützt.
Schutz für die Hirnholzflächen
Das freiliegende Hirnholz der Naturstammhäuser, beispielsweise unter den Ortgängen, wurde mit dem wasserbasierten Hirnholzschutz „Induline SW-910“ behandelt. Dieser bildet einen wasserabweisenden Film auf der Holzoberfläche und bewahrt sie vor feuchtebedingter Volumenzunahme. Abschließend erfolgte eine Schlussbeschichtung aller Außenbauteile mit der „HSL-30-Profi“-Holzschutzlasur im dunkelbraunen Farbton. Diese ist nicht nur für den Holzschutz, sondern auch für die Farbgebung der Gebäude verantwortlich.
Dünnschichtlasur für die Innenräume
Die hölzernen Innenbauteile der „Timberjacks“-Gebäude wurden mit der „Allzweck-Lasur“ von Remmers beschichtet. Die wasserbasierte Lasur ist frei von Bioziden und lösemittelarm. Daher ist sie laut Hersteller für die Verwendung in geschlossenen Räumen unbedenklich. Die Dünnschichtlasur wirkt schmutzabweisend und verleiht den beschichteten Oberflächen eine langanhaltend hochwertige Optik.
Die Chalets in Siegen nach ihrer Fertigstellung
Foto: Remmers
Vision umgesetzt
Mit dem Ziel, ein Stück US-Kultur nach Deutschland zu bringen, wurden die „Timberjacks“ -Filialen in Göttingen, Kassel und Siegen eröffnet. Der amerikanische Blockhütten-Charakter verleiht den Restaurants und Gasthäusern eine unverwechselbare, rustikale Atmosphäre. In Köln, Marl, Düren und Bispingen werden derzeit weitere „Timberjacks“-Filialen gebaut. Weitere Standorte sind schon in der Planung. Mehr Informationen unter www.timberjacks.com .
Autor
Christian Behrens ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Remmers GmbH in Löningen.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Neubau einer Filiale der Restaurantkette „Timberjacks“ in Siegen (NRW) in Naturstammbauweise
Blockhausbau Löffler Naturstammhaus, Brotterode-Trusetal, Thüringen, www.loeffler-naturstammhaus.de
Holzbeschichtung Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, www.heinrich-schmid.com