Brandsichere Flachdachregeneration

Schwer entflammbare PU-Hybridabdichtung „MB PUReactive+“ von Remmers für Flachdächer

Immer wieder entstehen durch Abdichtungsarbeiten bei der Sanierung von Flachdächern Brände, wenn dabei mit Gasbrennern oder Heißluftschweißgeräten gearbeitet wird. Als Alternative bietet sich eine flüssig aufzubringende Regenerationslage an, die kalt und ohne hohe Reaktionswärme verarbeitet wird.

Ob Produktions- und Lagerhallen, öffentliche Gebäude, Wohnhochhäuser oder Shoppingcenter: Immer mehr Flachdächer in Deutschland sind in die Jahre gekommen und benötigen eine neue Abdichtung. Dabei kommen im Rahmen von Dachsanierungen meistens Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen zum Einsatz. Das Verschweißen von Bitumendachbahnen erfolgt meist mit einem Gasbrenner und offener Flamme bei Temperaturen von bis zu 1000 °C. Kunststoffdachbahnen werden in der Regel mit einem Heißluftschweißgerät verarbeitet, auch hierbei treten Temperaturen von bis zu 700 °C auf. So besteht bei Abdichtungsarbeiten dieser Art eine nicht unerhebliche Gefahr, brennbare Dachbaustoffe, zum Beispiel Holz und Dämmstoffe oder das Abdichtungsmaterial selbst, zu entzünden.

Immer wieder kommt es bei Dacharbeiten zu Brandereignissen mit Sach- und teilweise auch Personenschäden. So fing zum Beispiel im März 2024 erst die Dachfläche und schließlich das komplette Gebäude eines Einkaufszentrums in Mosbach-Neckarelz (Neckar-Odenwald-Kreis) Feuer. Eine Verbindung mit den zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Sanierungsarbeiten am Dach ist nach derzeitigem Ermittlungsstand sehr wahrscheinlich.

Als brandsicher aufzutragende Alternative für die Sanierung oder als Regenerationslage auf Flachdächern bietet sich die PU-Hybridabdichtung „MB PUReactive+“ von Remmers an. Das Material wird kalt und ohne Reaktionswärme auf dem Flachdach verarbeitet und ist klassifiziert gemäß der Brandschutzklasse B - s1,d0. Es gilt daher als schwer entflammbar, entwickelt keinen Rauch und birgt keine Gefahr des brennenden Abtropfens. Zudem ist die PU-Hybridabdichtung geprüft gemäß EN 13501-5 und erfüllt die Anforderungen an harte Bedachungen (BROOF t1, t2, t3 und t4). Somit ist die Abdichtung in den meisten europäischen Märkten einsetzbar.

MB PUReactive+ kann ohne Vlieseinlage direkt auf bestehende Abdichtungen aus Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen aufgetragen werden Die PU-Hybridabdichtung von Remmers eignet sich zur Überarbeitung bestehender Dachabdichtungen aus Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen
Foto: Remmers
Die PU-Hybridabdichtung von Remmers eignet sich zur Überarbeitung bestehender Dachabdichtungen aus Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen
Foto: Remmers

Die faserarmierte PU-Hybridabdichtung von Remmers wird laut europäischem Bewertungsdokument (EAD) nicht nur als Regenerationslage, sondern als vollwertige Abdichtung gemäß Zulassung (ehemals ETAG005) geführt. Dabei hat das Produkt die umfangreichen EAD-Prüfverfahren in den höchsten Leistungsklassen auch ohne Vlieseinlage bestanden. Grund dafür sind die im Material eingebetteten Fasern. Diese sorgen dafür, dass Zugkräfte – zum Beispiel über Rissen – von der Abdichtung aufgenommen werden können, ohne dass dafür zusätzlich ein Vlies eingebettet werden muss. Durch die fehlende Vlieseinlage ist „MB PUReactive+“ nach deutschen Regelwerken (trotz aller bestandenen Prüfungen) zwar keine vollwertige Abdichtung, kann aber ohne Sondervereinbarung als Regenerationslage eingesetzt werden. Dabei erfüllt das Material die gleichen technischen Eigenschaften wie eine Abdichtung mit Vlieseinlage.

Brandschutz für Flachdächer mit Photovoltaikanlagen

Sollen auf bestehenden Flachdächern Photovoltaikanlagen installiert werden, bringt die vorherige Beschichtung der Dachfläche mit „MB PUReactive+“ weitere Vorteile, was den Brandschutz anbelangt, wie neue Brandversuche in Anlehnung an den technischen Standard CLC/TR 5060 zeigen. Diese gehen auf Herausforderungen bei der Nutzung von Flachdächern mit Photovoltaikanlagen und weiteren technischen Einrichtungen (TGA) ein. Die Brandversuche haben gezeigt, dass „MB PUReactive+“, aufgetragen auf Bitumenbahnen, die Brandausbreitung auf Flachdächern verhindern kann. Die Dachkonstruktion wird somit vor thermischer Belastung und Schäden durch Löschwasser geschützt, da die Abdichtung unter der Regenerationslage intakt bleibt.

MB PUReactive+ Spritzverfahren Sprühverfahren Durch das Auftragen von „MB PUReactive+“ im Sprühverfahren sind hohe Flächenleistungen möglich
Foto: Remmers

Durch das Auftragen von „MB PUReactive+“ im Sprühverfahren sind hohe Flächenleistungen möglich
Foto: Remmers

Da während der Verarbeitung der Flüssigabdichtung kein Brandrisiko besteht und das Produkt nahezu geruchsneutral ist, können die Arbeiten im laufenden Betrieb stattfinden. Durch die Applikation im Spritzverfahren sind Flächenleistungen von mehr als 150 m²/h möglich. Das spart Zeit und erleichtert zudem den Arbeitsprozess, denn die Flüssigabdichtung muss nicht mit einem Kran auf das Dach transportiert werden, sondern kann auch per Schlauch von der Spritzmaschine am Fuße des Gebäudes nach oben gefördert werden. Die Regenerationslage mit „MB PUReactive+“ wird direkt auf bestehenden Dachabdichtungen aufgetragen und bietet, zusammen mit der bestehenden Abdichtungslage, Schutz vor Feuchtigkeit und Wassereintritt im Flachdach.

Fazit

Die PU-Hybridabdichtung „MB PUReactive+“ ermöglicht eine brandsichere und wirtschaftliche Ausführung von Regenerationslagen im Kaltverfahren auf bestehenden Abdichtungen aus Bitumen- oder Kunststoffdachbahnen. Weitere Informationen zum Produkt finden Sie online unter www.remmers.com.

 

Autor

Jens Engel ist Abteilungsleiter des Produktmanagements Bautenschutz bei der Firma Remmers in Löningen.

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