Branchenvertreter setzen sich für sichere Holzversorgung ein
Treffen von Bayerischen Waldbesitzern, Holzbaubranche, Säge- und HolzindustrieEine hohe Exportquote bei Rundholz und die weltweit steigende Nachfrage nach Schnittholz: In welche Richtung werden sich die Rohstoffströme im Holzbereich in Zukunft entwickeln? Zur Diskussion dieser Frage trafen sich im April unter Moderation des Clusters Forst und Holz Bayern die Vertreter der bayerischen Waldbesitzer, der deutschen Holzbaubranche und der deutschen Säge- und Holzindustrie, um sich zur aktuellen Lage auf dem heimischen Holzmarkt auszutauschen.
Engpässe durch gestiegenen Export
Gemeinsam analysierten die Teilnehmer Trends auf den weltweiten Holzmärkten und diskutierten die aktuelle Versorgungslage bei Schnitt- und Bauholz. Die Beteiligten sprachen sich dafür aus, dass die vor allem durch den gestiegenen Export entstandenen Engpässe bei der Verfügbarkeit vieler Holzprodukte kein Hemmnis für ein weiteres Wachstum im Holzbau darstellen dürften.
Weitere Mengen an Kalamitätsholz erwartet
Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, wies in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit eines schnellen Holzabflusses zu rentablen Preisen hin. Der durch den Klimawandel bedingte Waldumbau sei eine Herkulesaufgabe. Hierfür brauche es neben einer gut abgestimmten Forstpolitik auch verlässliche Marktsignale der Holzabnehmer. Darüber hinaus sei eine Stärkung des Krisenmanagements der Forstwirtschaft erforderlich, da durch den Klimawandel und die Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer langfristig mit einer weiteren Menge an Kalamitätsholz zu rechnen sei. Dabei handle es sich, entgegen der weitläufigen Meinung, um einen hochwertigen Rohstoff. Stabilität und Festigkeit des Holzes seien durch einen Borkenkäferbefall in aller Regel nicht beeinträchtigt.
Wachsende Bedeutung des Holzbaus
Einig war man sich in der Runde, was die Zukunft des Bauens mit Holz betrifft. Alexander Gumpp, Sprecher des Clusters Forst und Holz (proHolz Bayern), sieht sowohl international als auch national ein großes Wachstumspotenzial. Auf Initiative des Clusters Forst und Holz in Bayern soll ein Pilotprojekt ins Leben gerufen werden, das die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure entlang der Wertschöpfungskette analysiert, Optimierungspotenziale identifiziert und die Digitalisierung der Branche vorantreibt. Die teils großen Schwankungen bei der Verfügbarkeit des Rohstoffes Holz auf dem heimischen Markt sollen durch ein verbessertes Lagermanagement und engere Abstimmung entlang der Holzerntekette verbessert werden.