Historische Gebäude prägen das Bild unserer Städte

Historische Gebäude prägen das Bild unserer Städte. Was wäre Dresden ohne den Zwinger, Köln ohne seinen Dom? Meist sind es aber gar nicht die herausragenden Einzeldenkmale, die das Stadtbild ausmachen, sondern die in der Altstadt versammelten historischen Bauten – sofern diese denn noch vorhanden sind. Viele Städte haben ihre alte Bausubstanz durch den Krieg verloren oder einfach abgerissen.

Diesen Fehler wollte die Stadt Wolfenbüttel nicht begehen. Schon vor über 35 Jahren definierte sie das Sanierungsgebiet „Historische Innenstadt Wolfenbüttel” in einer Größe von 52,5 ha. Den Vätern der Stadt war klar, dass viele Baudenkmale langfristig nur dann erhalten werden können, wenn sie nach behutsamer Sanierung eine wirtschaftliche Nutzung erfahren. Das Bankhaus Seeliger beispielsweise befindet sich in Wolfenbüttel in eben diesem Sanierungsgebiet und musste seine Bürofläche erweitern. In Frage kam hierfür ein historischer Speicher ganz in der Nähe der bereits energetisch sanierten Renaissancegebäude des Bankhauses. Wie ab Seite 34 in dieser Ausgabe der bauhandwerk zu sehen, verklebten die Handwerker auf der Innenseite der zuvor verputzten Natursteinaußenmauern vollflächig eine diffusionsoffene Innendämmung. Auch bei der Umnutzung einer historischen Industriemühle am Ortsrand von Neuhausen entschied sich der Bauherr für eine Innendämmung. Wie ab Seite 38 gezeigt, verarbeiteten die Handwerker dort allerdings ein System auf Basis einer Mineralfaserdämmung.

Auch in einem ehemaligen Getreidesilo in Geislingen an der Steige befinden sich heute Büros. Wie es die Architekten Martina Stahl und Volker Sawall gemeinsam mit den Handwerkern schafften, sogar die aus Brettstapelwänden bestehenden Silos in die neue Nutzung zu integrieren – heute befinden sich in den Silos ein Treppenhaus und Besprechungsräume – lesen Sie ab Seite 12 in allen Einzelheiten. Bei dem über drei Geschosse mit Holzschindeln verkleideten Gebäude kam selbstverständlich auch eine Innendämmung zur Ausführung: Dort verarbeiteten die Handwerker eine Einblasdämmung aus Zellulose. Nur so bleibt das Äußere der Gebäude authentisch und damit auch das Bild unserer Städte erhalten.

 

Viel Erfolg bei der Arbeit wünscht Ihnen

Thomas Wieckhorst

Viele Baudenkmale können langfristig nur mit einer
wirtschaftlichen Nutzung erhalten werden

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