Durchs Dach

Dachdurchgänge gehören im wärmegedämmten Dach mit der Gefahr von Undichtigkeiten zu den typischen Schwachstellen. Allerdings ist die luft- und winddichte Ausführung von Detailbereichen für den Dachhandwerker mit entsprechendem Dachzubehör einfach und zuverlässig zu realisieren.

Die gestiegenen Anforderungen an die Dämmung des Daches wirken sich auch auf die Konstruktionen aus. Sowohl in der energetischen Modernisierung  eines Bestandsdaches wie auch der Dämmung eines Neubau-Daches werden bereits nach geltender Energieeinsparverordnung hohe Dämmwerte gefordert. In Abhängigkeit von den Leistungsmerkmalen des gewählten Dämmstoffes können sich so unter Umständen hohe Einsatzdicken ergeben.

Aufsparrendämmsysteme verhindern Wärmebrücken

Dabei haben sich Aufsparrendämmungen, auch im Einsatz als kombinierte Systeme, in Verbindung mit Zwischensparrendämmungen bewährt. Denn im Bestand sind die vorgefundenen Sparrendicken von 12 bis 16 cm in der Regel nicht mehr ausreichend, um die geforderten Dämmwerte allein mit Zwischensparrendämmungen zu erzielen.

Zeitgemäße Dämmsysteme werden heutzutage auf dem Sparren verlegt und ergeben so eine geschlossene Ebene ohne Wärmebrücken. Auch die Kom­bination von Zwischensparrendämmung und Aufdachdämmsystem nimmt zu, da eine energetische Modernisierung ohne Wärmebrücken optimalen Wohnkomfort gewährleistet und handwerklich sicher umzusetzen ist.

Bei allen konventionellen Lösungen zeigt sich allerdings in der Praxis, dass es für den Dachhandwerker zunehmend schwierig ist, praxisgerechtes Zubehör in die einzelnen Funktionsschichten des Dachaufbaus einzupassen. Moderne, verarbeitergerechte Lösungen, die auch wirtschaftlich zu verarbeiten sind, erleichtern dabei heutzutage die Arbeit.

Durchführung als Praxisproblem

So hat es sich in der Baupraxis als Problem heraus­gestellt, lotrechte Lüftungsrohre in eine Aufdach­dämmung einzupassen, luftdicht an die Dampfsperre anzuschließen und mit einer Durchgangspfanne fachgerecht einzudecken. Der Venduct-Dämmstoffdurchgang dagegen erleichtert hier den fachgerechten Einbau. Dabei sind zwei Ausführungsvarianten möglich – eine für den Neubau mit raumseitigem Zugang und eine für die Modernisierung, sofern raumseitig keine Anschlussmöglichkeit gegeben ist. So kann mit einem Produkt die erforderliche Regensicherheit sowie der luftdichte Anschluss handwerksgerecht hergestellt werden. Die Komponenten werden mit einem Click-Dreh-Mechanismus zusammengesetzt und ergeben so einen sicheren Halt im Schichtenpaket von aufkaschierter Unterdeckbahn, Wärmedämmung und der Luftdichtheitsebene.

Dämmstoffdurchgang für den Altbau
ohne raumseitigen Zugang

Das speziell abgewinkelte Unterteil mit einem flexiblen Schlauchanschluss ermöglicht eine problemlose Verlegung im Sparrenzwischenraum sowie den Anschluss an dort ankommende Lüftungsleitungen. Dazu wird einfach ein Loch in Form des Durchgangsrohres aus der Zwischensparrendämmung ausgeschnitten und an das im Sparrenzwischenraum positionierte abgewinkelte Unterteil angeschlossen. Integrierte Selbstklebestreifen sorgen für einen luft- und winddichten Anschluss und werden durch den Click-Dreh-Mechanismus des Durchgangs fest an die Aufsparrendämmung angedrückt. Vorteilhaft für die dämmtechnische Ertüchtigung eines Bestandsdaches ist, dass diese Variante der Dämmhülse mit einem Flexschlauch flexibel an das bestehende Lüfterrohr angeschlossen und so individuell in der Dämmebene zwischen dem Sparren verzogen werden kann. Damit ist der Fall ausgeschlossen, dass das anzuschließende Rohr nach dem Einteilen des Daches unterhalb einer Dachlatte liegt und nicht fachgerecht angeschlossen werden kann. Durch das Verziehen kann die Durchführung auf das Deckbild der Dachdeckung abgestimmt werden. Nach dem Festlegen der Position kann das Loch für die Rohrdurchführung aus der Aufsparrendämmung herausgeschnitten werden. Die Rohrdurchfühung wird auf die Stärke der Aufsparrendämmung durch Ablängen angepasst. Als Regel gilt dabei Stärke der Dämmung + 70 mm.

Auf der Unterseite der Dämmung wird das Unterteil durch den integrierten Haltegriff befestigt, die Rohrdurchführung durch die Dämmung auf das Unterteil gesteckt und dann mit dem Click-Dreh-Mechanismus fixiert. Danach wird das Oberteil mit dem Flansch auf der Oberseite der Dämmung mechanisch fixiert und verklebt. So entsteht eine regensichere und winddichte Durchdringung. Nun kann das flexible Anschlussrohr der Venduct-Durchgangspfanne mit langem Entlüfterrohr an den Wärmedämmdurchgang angeschlossen werden.

Alternativ kann die Venduct Grundplatte mit dem kurzen Venduct-Be-/ und Entlüfter dachneigungsunabhängig in die Dachdeckung eindeckt werden. Die Rohrdurchführung kann auf die Dämmstoffdicke bis 275 mm angepasst werden. Eine aufgeschobene EPDM-Manschette, die ebenfalls auf den Durchmesser des Durchgangsrohres angepasst wurde, stellt abschließend die regensichere Verbindung her.

Dämmstoffdurchgang für den Neubau
mit raumseitigem Zugang

Sofern sich der luftdichte Anschluss der Dampfsperre unterhalb des Aufdachdämmsystems von der Rauminnenseite erstellen lässt, findet diese Variante Anwendung: Das Unterteil des Dämmstoffdurchgangs verfügt dabei über einen ergänzenden Kondensataustritt, der geöffnet und mit einem ½-Zoll-Schlauch angeschlossen werden kann. Die technischen Merkmale des Dämmstoffdurchgangs für den Neubau sind ansonsten mit der Variante für den Altbau identisch. Das Unterteil kann an verschiedene Rohrdurchmesser in DN 100, DN 125 sowie DN 150 eingefügt werden.

Verarbeitergerechte Lösungen

Handwerksgerechte Detaillösungen für das wärmegedämmte Dach zeichnen sich durch ihren Praxisbezug aus. Sie erleichtern die Herstellung von wind- und luftdichten sowie regensicheren Durchführungen durch das Schichtenpaket.

Autor

Joachim Werner leitet die Anwendungstechnik der Klöber GmbH.

Mit der Dichtheit des Daches haben sich die Anforderungen an die Dachdurchgänge erhöht

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