Von Grund auf dicht

Wolkenstein (italienisch Selva di Val Gardena) am Ende des Grödnertals ist umgeben von imposanten Dolomiten-Gipfeln und von Tälern, in denen die rätoromanische Sprache Ladinisch noch heute fließend gesprochen wird. Kultur und Natur sind das Kapital der Region, die schon lange ganzjährig vom Tourismus lebt. Davon lebt auch das 2015 erbaute Mountain-Design-Hotel „EdenSelva“, das sich mit einer Grundfläche von 330 m² über drei Stockwerke in Holzbauweise erhebt – mit der Option, ein viertes aufzustocken.

Architekturdesign

Als die Besitzer der früheren Pension Eden sich entschlossen, den überholten Altbau durch einen Neubau zu ersetzten, war dem Bauherrn wie den Architekten klar: Das neue 4-Sterne-Haus sollte ein modernes Gebäude mit einer Fassade aus dem traditionellen Baustoff Holz werden und höchste Qualität mit Wirtschaftlichkeit vereinen. Die Architekten Sarah Gasparotto und Paolo De Martin aus Bruneck konstruierten einen großen Kubus, der sich mit einer modernen Fassade aus Furnierschichtholz gefällig in die Umgebung einfügt.

Drei Stockwerke in Holz

Das Sockelgeschoss mit einer Grundfläche von 330 m² besteht aus Beton. Darüber erstreckt sich über drei Stockwerke ein Holzbau. Alle tragenden Strukturen wurden in Holzbauweise errichtet. So wurden zum Beispiel die Außen- und Innenwände in Holzrahmenbauweise, die Decken- und Flachdachelemente aus Brettsperrholz hergestellt. Das Projekt wurde mit der Option für einen zukünftigen vierten Stock in Holz ausgelegt. Vor die eigentliche Putzfassade sind stehende Lamellen aus 45 mm dickem Furnierschichtholz gesetzt. Diese Rippen verjüngen sich zum Sockel hin. Abstand und Formgebung entschärfen die kompakte Bauform. Balkone und Fenster sind frei für den optimalen Ausblick auf das Südtiroler Panorama.

Die Umsetzung sämtlicher Hochbauarbeiten wurde unter der Marke LignoAlp durch das Unternehmen Damiani-Holz&ko AG aus Brixen ausgeführt, eines der italienweit führenden Unternehmen für anspruchsvollen konstruktiven Holzbau.

Dichte Grundlage

Die Fassadenelemente, bestehend aus dem Holzrahmen, einer Dämmung aus Mineralwolle und Holzwerkstoffplatten, wurden in der LignoAlp-Produktionshalle vorgefertigt. Für den Sockelbereich wurden diese Elemente schon werkseitig mit Wolfin-Bahnen in einer Dicke von 1,5 mm vollflächig verklebt. Die Abmessung des Zuschnittstreifens ist so gewählt, dass ein unverklebter Bereich der Bahn über die Gebäudekante gegeben ist. Auf der Baustelle wurden diese Elemente dann montiert. Zusätzlich zum Sockelgeschoss wurde auch das gesamte Untergeschoss in wasserdichtem Stahlbeton ausgeführt, dort befinden sich die Tiefgarage sowie der Wellnessbereich. Die werkseitige Ausstattung der Elemente mit der Wolfin-Dichtungsbahn erlaubte durch den gewählten Zuschnitt eine überlappende Abdichtung des Sockels. Die bitumenbeständige Wolfin-Bahn wurde mit Hilfe des Sprühklebers „Teroson AD Adhesive Spray“ auf dem mit Bitumenvoranstrich behandelten Betonuntergrund verklebt und anschließend der Materialübergang zur Bitumendickbeschichtung mit dem überputzbaren Abschlussband „Teroson TA Fleece“ gesichert. Diese Abdichtung von Grund auf bildet eine perfekte Grundlage für die anschließende Holzrahmenbauweise bis zum Dach.

Autor

Markus Fiala, Hochbautechiker und Anwendungstechniker bei Wolfin Bautechnik mit Schwerpunkt Bauwerksabdichtung.