Sicher durch die Dachhaut entlüftet

Dunstrohre zur Be- und Entlüftung des Abwassersystems müssen fachgerecht montiert werden, damit die Dachdurchführung dicht ist. Mit einem System mit verstellbarem Adapter ist der Dachdecker flexibel und muss das Verbindungsrohr zwischen Unterdach und Ziegeleindeckung nicht mehr per Hand kürzen.

Eine Grundplatte aus Kunststoff bildet die Basis des „Koramic“-Dunstrohrsystems. An ihrer Unterseite kann ein flexibler Schlauch mit einer Rohrschelle angeschlossen werden. Auf der Oberseite lässt sich der höhenverstellbare Adapter, der beim System mitgeliefert wird, aufsetzen. Er bildet den Übergang zum offenen keramischen Durchgangsziegel und wird zum Ende des Einbaus mit einer ebenfalls keramischen Abdeckkappe abgedeckt. Bei der Montage steht die Grundplatte unter dem Durchgangsziegel über. Sie wird vom Dachhandwerker zusammen mit dem Ziegel ausgerichtet und in der Dachkonstruktion verschraubt. Anschließend ist sie fachgerecht mit Klebeband abzudichten. Dass die Dachdurchführung absolut dicht gestaltet werden kann, ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Systemen ohne Grundplatte. Meist gibt es nur ein flexibles Rohr, das durch die wasser- und luftdichte Schicht geführt wird. Hier ist eine fachgerechte und dauerhafte Abdichtung weitaus schwieriger herzustellen.

Montage des Systems

Vom Dachhandwerker wird mit dem Durchgangsziegel als Schablone die Öffnung im Unterdach angezeichnet und mit der Stichsäge oder einer Säbelsäge ausgesägt. Danach setzt er die Grundplatte aus Kunststoff in die Öffnung ein. Dabei wird die Grundplatte unter die zuvor eingeschnittene Unterdeckbahn geschoben. So lässt sich verhindern, dass Regenwasser unter die Platte läuft. Bei Bedarf kann der beiliegende Flexschlauch mit einer Rohrschelle an den Rohrstutzen unterhalb der Platte angeschlossen werden. Als nächstes setzt der Handwerker den höhenvariablen Adapter in die Grundplatte ein. Jetzt kann der Durchgangsziegel mit der ovalen Öffnung aufgesteckt werden. Zusammen mit der Grundplatte lässt er sich so zurecht schieben, dass er an der Ziegeleindeckung ausgerichtet ist. Je nach Dachaufbau wird die Grundplatte nun im Unterdach mit entsprechend langen Schrauben befestigt. Ist die Grundplatte fixiert, wird der Durchgangsziegel noch ein letztes Mal abgenommen, damit  der Fachhandwerker die Grundplatte mit einem geeigneten Klebeband abdichten kann. Der Durchgangsziegel wird danach wieder aufgesetzt und der Adapter in der Höhe ausgerichtet. Er sollte etwa 30 bis 40 mm überstehen. Abschließend setzt der Dachhandwerker die keramische Abdeckkappe auf, bis sie hörbar einrastet.

Autor
Sven-Erik Tornow ist Fachjournalist, betreibt die Agentur „Flüstertüte“ in Köln und unterstützt Wienerberger bei der Pressearbeit.
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