Neue Rahmenbedingungen
Lange Zeit lag der Schwerpunkt des Holzfensterherstellers Scherrer auf der Fertigung einer hochwertigen aber begrenzten Modellpalette. Als Reaktion auf die individuellen Marktanforderungen, stellte die Schreinerei auf Einzelteilfertigung um und nutzt seitdem die Vorteile einer mechanischen Holzeck-Verbindung.
Mit dem Entschluss, in eine neue Fertigungsstraße zur rationelleren Herstellung von Fenstern zu investieren, fiel bei der traditionsreichen Scherrer Schreinerei AG aus Niederhelfenschwil auch die Entscheidung für die Einzelteilfertigung. Diese Fertigungs-
methode drängte sich schon allein wegen der eingeschränkten Platzverhältnisse auf, aber auch deshalb, weil die Schreinerei individuelle Kundenwünsche auf diese Weise besser als bisher umsetzen kann: Die Bearbeitung und der innerbetriebliche Transport der Einzelteile sowie das Zusammenbauen der Flügel und Rahmenteile sind nun deutlich leichter zu bewerkstelligen.
Wettbewerbsfähig dank Einzelteilfertigung
Umfassende Analysen der konventionellen Holzfensterherstellung haben gezeigt, dass eine Umstellung auf Einzelteilfertigung erhebliche Vorteile mit sich bringt. Neben geringerem Platzbedarf für den gesamten Herstellprozess und günstigeren Werkzeugen kann damit auch die Fertigungszeit um bis zu 30 Prozent reduziert werden.
Das neue Holzfenstersystem, das bei Scherrer in Einzelteilfertigung hergestellt wird, ist besonders flexibel, sowohl in der Holzdicke als auch in der Glasstärke. Es überzeugt bauphysikalisch und entspricht allen geltenden Energiestandards. Wichtig für die neue Baureihe ist außerdem eine passgenaue und stabile Eckverbindung für die Flügel und Rahmen, da die einzelnen Komponenten bei Scherrer nicht verleimt und ohne Zapfen gekontert werden. Schließlich muss die Eckverbindung dauerhaft winkelgenau und stabil bleiben.
Sichere und zeitsparende Holzeck-Verbindung
Die Spezialisten von SFS intec konnten dafür ein zweiteiliges Verbindungselement anbieten, das ideal in die Abläufe der Einzelteilfertigung passt: Das Befestigungssystem MC für die wirtschaftliche und dauerhaft sichere mechanische Holzeck-Verbindung besteht aus einer Hülse mit Spezialgewinde sowie einer darauf abgestimmten Schraube. Es gewährleistet eine Verbindung, mit der die Quer- und Zugkräfte und die klimabedingten Kräfte optimal übertragen werden können. Die für den natürlichen Werkstoff Holz schwundbedingte Spaltbildung wird auf ein zulässiges Minimum reduziert. Durch den Verzicht auf Leim kann die Verbindung zudem jederzeit wieder gelöst werden kann.
Fit für die EnEV 2012
Die verfügbare Lösung wurde eingehenden Prüfungen sowohl von SFS intec als auch vom ift Rosenheim unterzogen. Die in der ift-Richtlinie FE-08/1 geforderten Werte bezüglich künstlicher Alterung sowie dynamischer und mechanischer Belastung werden vollumfänglich erfüllt. Die Ergebnisse bestätigen dem System die Erfüllung aller erforderlichen Werte, einschließlich einem definierten Sicherheitsfaktor für Fensterflügel bis zu einem Gesamtgewicht von 130 kg. Somit eignet sich die mechanische Holzeck-Verbindung auch für Fensterkonstruktionen mit Dreifachverglasung. Diese Verbindungsmethode trägt wesentlich dazu bei, dass die geforderten Werte der aktuellen Wärmeschutzverordnung/EnEV 2012 auch mit Holzfenstern verlässlich und wirtschaftlich erreicht werden können.
Flexibles Konzept schafft Marktvorteile:
Holzfenster-Einzelteilfertigung mit mechanischer Eckverbindung