Neue Klebetechnik für Holz-Beton-Verbundelemente
Forscher der Universität Kassel haben gemeinsam mit Projektpartnern eine neue Schnellklebtechnik für Fertigteile aus Holz und Stahlbeton entwickelt. Damit kann beim Bau von Deckensystemen Zeit gespart werden. Gemeinsam mit Partnern der TU Braunschweig, dem Institut für Füge- und Schweißtechnik und dem Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, arbeiten die Forscher nun daran, die Methode der Industrie zur Verfügung zu stellen. Die neue Schnellklebtechnik für Holz-Beton-Verbundelemente soll möglichst schnell Eingang in die Praxis finden, mit dem Fokus auf einer möglichst einfachen und robusten Herstellung. Bei der in Kassel entwickelten Schnellklebtechnik „SpeedTecc“ werden Holzbalken mit Betonfertigteilen verbunden, die Betonplatte liegt dabei flächig auf den Holzbalken. Neu ist die Verbindungsmethode: Ein Metallgitter wird in die Klebefugen von Holz und Beton gelegt. Werden beide Enden des Gitters unter Strom gesetzt, wird die Verbundfuge erhitzt und so verklebt. „Mit dem neuen SpeedTecc-Verfahren sind wir nicht mehr abhängig von der Außentemperatur. Damit ist das Verkleben von Holzbalken und Betonfertigteilen auch bei niedrigen Temperaturen möglich“, erklärt Jens Frohnmüller vom Fachgebiet Bauwerkserhaltung und Holzbau. Er hat das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Werner Seim an der Uni Kassel betreut. „Wir haben zwölf Deckenelemente mit unserer neuen Methode hergestellt“, sagt Frohnmüller. Die 6 m langen und 1,30 m breiten Bauteile überzeugten bei allen Tests zu Trag-, Verformungs- und Schwingungsverhalten. Das neue Verfahren soll sich für den mehrgeschossigen Holzbau eignen.